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0389 - Der Tote mit meinem Gesicht

0389 - Der Tote mit meinem Gesicht

Titel: 0389 - Der Tote mit meinem Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tote mit meinem Gesicht (2 of 2)
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an, stieg aus dem Bett und ging ins Badezimmer. Es hatte gelbe Kacheln, die ihre Glanzzeit vor zehn Jahren gehabt hatten Jetzt war an vielen Stellen die Glasur abgesprungen, und an den Mörtelnähten hatte der Zahn der Zeit genagt. Die schadhaften Stellen insgesamt ergaben ein apartes und sehr abstraktes Muster.
    Ich fühlte mich verkatert und müde, und meine Knochen schmerzten, als hätte man sie mit einem Hammer bearbeitet. Ich machte mir ein bißchen Mut und stieg in die Duschkabine. Ich drehte den Hahn für »Kalt« auf und erwartete innerlich bibbernd die eisige Sturzflut. Sie kam nur tropfenweise und war so lauwarm wie ein sommerlicher Platzregen.
    Fünf Minuten später war ich angezogen. Ich telefonierte mit der Nachtschwester vom Krankenhaus und erfuhr, daß es Phil gut gehe. Dann rief ich beim FBI-Gebäude an, ließ mir einen Kollegen geben, der Nachtdienst hatte und über den Fall TV 100 genau informiert war, erklärte ihm, was anlag, und sagte, daß ich vorbeikommen würde.
    Dann verließ ich mein Zimmer.
    Die Hotelhalle war dunkel. Hinter der Reception war niemand. Ich vernahm das Klirren von Geschirr hinter einer Tür, klopfte und wartete auf das »Herein«. — Eine hübsche, rothaarige Frau saß an einem Schreibtisch und trank Kaffee. Es war die Hotel-Direktrice. Ich sagte ihr, das ich weg müßte. Sie gab mir einen Schlüssel für die verschlossene Eingangstür und bedauerte mich wortreich, da sie es für schrecklich hielt,, sich die Nacht um die Ohren schlagen zu müssen.
    Der Corvette stand auf dem Parkplatz. Es war frisch. Von den Bergen wehte ein kühler Nachtwind herüber. Auf dem Lack des Sportwagens perlten dicke Tautropfen, das Türschloß fühlte sich sehr kalt an, und im Innern des Zweisitzers - roch es nach Zigarettenrauch Ich kurbelte ein Fenster herunter und fuhr los.
    Die Strahlen der Scheinwerfer fraßen sich in die Dunkelheit.
    Ich fuhr zum FBI-Gebäude. Unterwegs achtete ich auf eventuelle Verfolger, aber mir fiel nichts auf. Dennoch war ich überzeugt, daß ich beobachtet wurde.
    Ich ging in das Büro, in dem der Kollege Nachtdienst hatte. Es war ein sympathischer Mann in meinem Alter. Er hatte sich in den Papierkrieg gestürzt und war froh über die Abwechslung.
    »Daß man mich beobachtet«, sagte ich, »dürfte sicher sein. Der Anrufer erwartet, daß ich sofort etwas unternehme, um die zehntausend Dollar heranzuschaffen. Deshalb bin ich hergekommen. Wenn ich zurückfahre, werde ich bei einer Bank halt machen. Es muß so aussehen, als hole ich das Geld. Bitte, veranlassen Sie doch, daß man mir bei irgendeiner Bank öffnet und mich für ein paair Minuten in die Schalterhalle laßt.«
    »Das ist zu machen. Ich bin mit dem Direktor der hiesigen Filiale der Western Chase Bank befreundet. Wenn ich ihn darum bitte, hilft er uns bestimmt.«
    Der Kollege langte zum Telefon. Zehn Minuten später hatte ich eine Adresse und eine dicke gelbe Aktentasche. Ich verließ das FBI-Gebäude, fuhr bis zu der Adresse und wurde vor der Bank von drei Männern empfangen. Der eine war der Direktor, der zweite der Wachmann, der dritte war der Detektiv. Der Direktor schien ein vorsichtiger Mann zu sein. Man ließ mich durch einen Nebeneingang in die Bank. Dort plauderte ich mit dem Direktor knappe zehn Minuten. Ich erklärte ihm, daß mein Besuch erforderlich sei, weil wir jemanden täuschen müßten. Dann bedankte ich mich für das Entgegenkommen, ließ mir ein Bündel alter Zeitungen geben und verstaute sie in der Aktentasche.
    Sie war jetzt recht bauchig und wog schwer in meiner Hand.
    Ich verließ die Bank, stieg in den Wagen und fuhr zu meinem Hotel.
    Diesmal war es mir, als hefte sich weit hinten ein Wagen auf meine Spur. Aber der Abstand war zu groß, als daß ich mit Sicherheit hätte sagen können, ob es wirklich ein Verfolger war.
    Mit der Tasche betrat ich das Hotel und ging auf mein Zimmer. Ich setzte mich aufs Bett und wartete.
    Mein Magen knurrte. Um ihn zu beruhigen, wollte ich einen Schluck aus der Whiskyflasche nehmen. Rechtzeitig fiel mir Phils Schicksal ein. Ich stellte die Flasche weg und rauchte eine Zigarette auf nüchternen Magen. Wahrscheinlich war das genau so falsch, aber Frühstück gab’s um diese Zeit nicht, und mit irgendwas mußte ich mich beschäftigen.
    Das Telefon schrillte.
    Ich hob schnell den Hörer ab.
    »Ich habe gehört, daß Sie schon zurückgekommen sind, Mister Cotton«, sagte die Direktrice. »Und jetzt ist wieder angerufen worden. Ich glaube von dem gleichen

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