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0389 - Lucifuge kehrt zurück

0389 - Lucifuge kehrt zurück

Titel: 0389 - Lucifuge kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zurück, zum größten Teil wende ich meine eigenen Methoden an. Deiner Gefährtin habe ich einmal einen Teil davon preisgegeben. Hat sie es dir nicht erzählt? Aber ich sehe nicht ein, daß ich alles zweimal erzählen soll oder noch mehr preisgebe. Wer ist es, den du suchst? Es muß einer sein, der sich erfolgreich verborgen gehalten hat, und das über Jahrtausende hinweg. Denn sonst hättest du bestimmt schon irgend welche Aufzeichnungen aufgestöbert. Du kommst doch nur hierher, wenn du selbst nicht mehr weiter weißt.«
    »Willst du mich ärgern oder provozieren?« fragte Zamorra ruhig. Ihm war die leichte Spitze nicht entgangen. Wahrscheinlich war es Amos’ kleine Rache für die Verwendung des Spitznamens Assi.
    Amos hob die etwas schräggestellten Brauen. Er grinste wölfisch.
    »Ich suche Astardis«, sagte Zamorra.
    Sid Amos starrte ihn stumm an. Er schloß die Augen. Zamorra konnte förmlich sehen, wie die kleinen Rädchen sich drehten und es leise klicken hören. Sid Amos dachte konzentriert nach. Nach einer Weile öffnete er die Augen wieder.
    »Da hast du dir ja ein hübsches Vögelchen ausgesucht. Wie kommst du ausgerechnet auf den?«
    »Ich suche ihn«, sagte Zamorra.
    »Nun ja, das sagtest du schon. Ich fürchte nur, daß du ihn nicht finden wirst. Nicht einmal ich kenne sein Versteck. Ich weiß nur, daß er sich da nicht heraus wagt.«
    »Aber er ist schon einige Male aktiv geworden.«
    »Das überrascht mich«, gestand Amos. »Astardis ist nicht der Typ, der sich zeigt und sich damit Blößen gibt. Wenn er etwas unternimmt, dann operiert er nur aus dem Verborgenen heraus. Mehr kann ich dir dazu auch nicht sagen.«
    »Das ist aber verdammt wenig«, sagte Zamorra enttäuscht. »Ich dachte, du warst einmal der Fürst der Finsternis. Als solcher müßtest du eigentlich besser über deine Untergebenen informiert sein!«
    Amos schüttelte den Kopf. »Ich bin sehr gut informiert«, widersprach er. »Aber wenn du Astardis suchst, dann bestimmt nicht, um ihm einen guten Tag zu wünschen. Zamorra, du bist ein Dämonentöter. Glaubst du im Ernst, ich würde einen ehemaligen Artgenossen und Mitstreiter ans Messer liefern?«
    Zamorras Kopf ruckte hoch. Er starrte Amos an. »Einmal Teufel, immer Teufel, sagen die anderen über dich. Sollten sie recht haben? Ich hatte bisher immer geglaubt, du hättest mit der Hölle gebrochen. Und daß du hier an Merlins Stelle dessen Wächterfunktionen ausübst, deutet doch auch darauf hin, daß du dich der Weißen Magie zugewandt hast. Aber diese Solidaritätserklärung spricht entschieden dagegen.«
    »Du bist ein Narr, Zamorra«, sagte Amos schroff. »Ich habe der Hölle den Rücken gekehrt, das ist richtig. Ich sitze jetzt an Merlins Stelle, leider. Aber ich bin kein Verräter, Zamorra! Ich lasse es zu, wenn du oder einer aus deiner Crew einen Dämon aufspürt und zur Strecke bringst. Aber ich helfe dabei nicht auch noch mit. Nein, mein Lieber, aus der Sache halte ich mich heraus.«
    »Du verweigerst mir also die Hilfe.«
    Amos zuckte mit den Schultern. »Würdest du deine einstigen Freunde verraten, wenn du an meiner Stelle wärst?«
    »Müßte ich es nicht tun?« fragte Zamorra zurück. »Im Sinne der guten Sache.«
    Amos sah ihn durchdringend an.
    »Du bist ein gerissener Fuchs, Zamorra«, sagte er. »Du beantwortest eine Frage mit einer Gegenfrage und überläßt die eigentliche Antwort mir. Ich würde dich für charakterschwach halten, wenn du zum Verräter würdest.«
    Zamorra nickte seufzend. »Ja. Wahrscheinlich könnte ich es auch nicht«, gestand er. »Dann war mein Besuch hier also sinnlos.«
    »Ich sagte dir vorhin, daß ich sicher die Lösung deines Problems sei«, erwiderte Amos. »Ich werde dir helfen - bis zu einem gewissen Grad. Ich werde dir das Sigill des Astardis zeigen, und ich werde dich die Beschwörung lehren, die ihn ruft.«
    »Damit würdest du zum charakterschwachen Verräter«, sagte Zamorra. »Du widersprichst dich doch da. Solltest du inkonsequent geworden sein?«
    »Sicher nicht. Ich gebe dir Informationen. Ich helfe dir aber nicht dabei, Astardis zu bekämpfen. Das ist deine Sache. Außerdem reizt es mich selbst, Astardis einmal aus seinem Versteck zu holen. Zu meiner Zeit hat er es nie verlassen. Ich möchte ihn einmal einem Höllenzwang unterlegen sehen. Niemand hat ihn bisher jemals angerufen, weil niemand von den Sterblichen wußte, daß Astardis überhaupt existiert. Aber es gibt den Zwang, es gibt die Beschwörung, die ihn heraufholen

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