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039 - Tod in der grünen Hölle

039 - Tod in der grünen Hölle

Titel: 039 - Tod in der grünen Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Mündung, das hochmoderne Schnellfeuergewehr war sehr empfindlich gegen Verschmutzungen. Arturo Pesce hatte es nicht gründlich genug gepflegt; der Mechanismus versagte.
    Im nächsten Augenblick hatte Dorian ihm bereits das Gewehr aus der Hand gerissen. »Rühr dich nicht! Wenn du auf ihn schießt, schieße ich auf dich!«
    Er legte die Hand auf den Pistolengriff. Den Karabiner hatte er fallengelassen. Dorian Hunter tastete mit der Linken nach dem Inkadolch, den er in einem kleinen Beutel am Gürtel trug. Das Quipu, das er am Vorabend gefunden hatte, lag in Dorians Tornister im Camp.
    »Ihr Hunde!« rief Pascual Martinez und fuchtelte mit dem Degen herum. »Wagt es nicht, mich anzurühren! Beim glorreichen Herrscher Karl V. ich haue euch in Stücke!«
    In diesem Moment zischte hinter einem dichten Blattvorhang ein Blasrohrpfeil hervor. Er traf Pascual Martinez ins Genick. Der Spanier riß die Augen auf, zuckte einmal und fiel dann vor dem Baum zu Boden.
    Dorian sah den Pygmäen nicht, der seinen erschossenen Stammesbruder gerächt hatte.
    »Nimm mein Gewehr!« sagte er zu Arturo Pesce. »Ich trage ihn ins Lager.«
    Dorian zog den winzigen Giftpfeil aus der Wunde und lud sich den bewegungsunfähigen Pascual Martinez auf den Rücken. Martinez' Muskeln waren vom Curare gelähmt; bald mußte die Lähmung auf seine Atemmuskulatur übergreifen, und dann war es zu Ende mit ihm.
    Der Brustpanzer drückte gegen Dorians Schulterblatt. Im Laufschritt brachte der Dämonenkiller Martinez zum Lager.
    »Schnell, gebt ihm Zuckerlösung!«
    Er legte Pascual Martinez auf den Boden. Der Spanier hatte die Augen offen. Dorian steckte ihm eine Handvoll Zucker in den Mund und goß Wasser hinterher.
    »Trink, Pascual!« sagte er in altertümlichem Spanisch. »Sonst mußt du sterben.«
    Martinez hatte bereits Schwierigkeiten mit dem Schlucken. Aber er war ein zäher Kerl; das mußte ein Konquistador auch sein, der sich mit schwerem Harnisch, Schwert und unhandlicher Arkebuse in die feuchtheißen Dschungel Südamerikas wagte, nur das Vertrauen auf Gott, die Gier nach Gold und stolze, unbeugsame Hochmut im Herzen. Martinez bekam Zuckerwasser eingeflößt, und als er nach einer Viertelstunde noch lebte, wußte Dorian, daß er nicht sterben würde.
    Die anderen starrten in den Dschungel, die Waffen schußbereit. Dorian hatte ihnen gesagt, sie sollten die Pygmäen abhalten, falls diese Pascual Martinez den Rest geben wollten. Auch Bruce Ehrlich hielt sein Mauser-Jagdgewehr mit Zielfernrohr schußbereit. Doch die Pygmäen zeigten sich nicht.
    Pascual Martinez' eiserne Natur überwand das Gift überraschend schnell. Bewegen konnte er sich noch nicht, und er hatte schlimme Schmerzen in den gelähmten Muskeln, aber Atmen und Sprechen konnte er bereits mühelos.
    »Wer seid ihr?« fragte er noch einmal. »Leute wie euch habe ich noch nie gesehen.«
    »Ich bin jener Mann, der als Jorge Rodolfo Speyer an deiner Expedition nach El Dorado teilgenommen hat, Pascual Martinez. Mach dir keine Sorgen, wir sind deine Freunde.«
    Martinez machte weniger Schwierigkeiten, als Dorian erwartet hatte. Er mußte Furchtbares erduldet haben. Sein Geist war nicht mehr klar. Dorian hatte es sich schon gedacht, als er ihn im Dschungel singen hörte.
    Martinez akzeptierte sogar, daß Dorian Hunter sich als jener Rodolfo Speyer vorstellte, den er gekannt hatte, obwohl Dorian mit seinen ein Meter neunzig, dem schwarzen Haar, den grünen Augen und dem über die Mundwinkel herabgezogenen Oberlippenbart ganz anders aussah.
    »Rodolfo«, sagte er und lächelte. »El Dorado ist vor meinen Augen verschwunden. Dort sind Sachen vorgegangen, die ich nicht verstehe.«
    »Wann war das, Pascual? Welchen Tag schreiben wir heute?«
    »Vor ein paar Tagen. Das Datum weiß ich nicht genau. Ende 1536, zur Zeit der Regierung Karls V. König von Spanien.«
    Dorian verstand auch nicht, was hier vorging. Er lebte im zwanzigsten Jahrhundert, soviel war klar, aber wie konnte er einem Mann begegnen, der seit über vierhundert Jahren hätte tot sein müssen? »Was ist geschehen, seit wir uns aus den Augen verloren haben?«
    »Die Inkas haben uns gejagt und verfolgt. Der schreckliche Atahualpa hat welche von meinen Leuten geopfert, hat sie in ein Fischernetz eingewickelt und mit zusammengenagelten Händen in den Fluß geworfen. Es war furchtbar. Wir haben es beobachtet. Eingeborene und Pygmäen haben uns angegriffen, immer wieder, Tag und Nacht. Die fünf Indios und die beiden guten spanischen

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