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039 - Tod in der grünen Hölle

039 - Tod in der grünen Hölle

Titel: 039 - Tod in der grünen Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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wollten jedoch die weißen Männer in ihre Heilriten nicht einweihen und mischten sich daher nicht in die Heilbehandlung ein.
    Bruce Ehrlich erholte sich gegen Abend. Auch Sacheens Zustand war nicht mehr so kritisch. In der Nacht schlief sie tief und fest. Am Morgen stand sie bereits wieder auf und ging umher.
    Bruce Ehrlich hatte wieder über vierzig Grad Fieber. Er hatte die Malaria quotidiana erwischt, die schlimmste Form; sogar unter weit besseren Umständen eine schlimme Strapaze für den Kreislauf. Auch bei Roman Lipwitz' Amöbenruhr war keine Besserung eingetreten.
    »Ich kann nichts mehr zu mir nehmen, ohne daß es ein paar Minuten später wieder aus mir herausschießt«, beklagte er sich mürrisch.
    Dorian Hunter drängte trotz allem zum Aufbruch. Bis zur Inkastadt war es nicht mehr weit. Und dort konnten die Kranken ebensogut in einem Lager gepflegt werden wie anderswo.
    Bruce Ehrlich mußte von Jean Daponde und Elliot Farmer gestützt werden. Lipwitz kam allein vorwärts, wenn er auch öfter Pausen einlegen mußte, um die Büsche aufzusuchen.
    Sacheen hielt sich den Vormittag über gut, erst nach der Mittagsstunde mußte Dorian sie stützen.
    Die Expedition kam nur langsam voran. Am späten Nachmittag behaupteten die Pygmäen, dies sei die Stelle, an der El Dorado oder Manoa sich befanden. Die kleinen Männer waren äußerst scheu. Sie wollten ihr Lager ein gutes Stück entfernt aufschlagen. Die drei Pygmäen, die die Expedition geführt hatten, brannten darauf, von dem verwunschenen Platz wegzukommen. Dabei war von einer Stadt weit und breit nichts zu sehen. Östlich vom Standort der Expedition strömte ein Fluß nach Norden hinauf.
    Dorian wandte sich an Roman Lipwitz, der gerade wieder einmal aus den Büschen kam.
    »Ich frage mich, weshalb ich meine Hose überhaupt noch anziehe«, sagte der kleine Mann mit dem mächtigen Brustkasten.
    »Du hast gesagt, du würdest den Ort wiedererkennen, wo du die Stadt gesehen hast«, sagte Dorian Hunter. »Die Pygmäen behaupten, hier ist es. Was meinst du?«
    Während die anderen eine Rast einlegten, wanderten Dorian und Roman Lipwitz umher. Bald war der kleine Kolumbianer sicher.
    »Kein Zweifel, hier sind wir auch gewesen. Den riesigen Ceibabaum erkenne ich wieder. Siehst du die dicke Liane, die bis in eine Höhe von zwei Metern abgehackt ist? Das holzige Unterteil haben wir verfeuert. Jetzt müßte dort … Hier, Dorian, das ist unsere Feuerstelle gewesen.«
    Die Sonne versank. Die Schatten unter den Bäumen wuchsen, und die Tiere des Dschungels wurden unruhiger und lebhafter. Die Urwaldnacht begann.
    Dorian Hunter und Roman Lipwitz fanden die Stelle, an der Lipwitz' Suchexpedition mit den Inkas gekämpft hatte. Dorian entdeckte ein paar Patronenhülsen auf dem Boden, ein Miß-Gewehr mit an einem Baumstamm abgeschlagenem Kunststoffkolben und – halb im faulenden Laubwerk verborgen – einen Trommelrevolver und eine Machete.
    Lipwitz fand hinter einem Busch den Strohhut des brasilianischen Mestizen Calo. Sonst war nichts da. Die Inkas hatten die Leichen weggebracht.
    »Hier soll also eine Lichtung gewesen sein?« fragte Dorian.
    Lipwitz nickte heftig. »So wahr ich hier stehe. Als wir abends kamen, war hier Dschungel – so wie jetzt – und am Morgen stand plötzlich die Stadt auf der Lichtung, eine Stadt mit vielleicht vierzig Gebäuden und einer Vierkantpyramide.«
    Genauso hatte Dorian Hunter El Dorado in Erinnerung. Nachdenklich drehte er eine Patronenhülse zwischen den Fingern.
    »Wir werden sehen, Roman«, sagte er. »Jetzt würde mich noch interessieren, ob der Steg noch da ist, von dem Roger Ballard ins Wasser geworfen wurde.«
    Roman Lipwitz zeigte ihm die Richtung. Ein kaum noch erkennbarer Pfad führte durchs Unterholz und die versumpfte Ufervegetation zum Fluß. Im Licht der Stablampe sah Dorian – inzwischen war abrupt die Dunkelheit hereingebrochen – ein paar morsche Bretter eines einst großen Holzstegs.
    Lipwitz schüttelte verwundert den Kopf. »Wie ist das möglich? Vor ein paar Tagen war hier ein massiver, recht neuer Steg. Das ist alles völlig verrückt und alles andere als harmlos. Jeff Parkers Suche nach El Dorado hat schon viele gute Männer das Leben gekostet. Ich hätte nie hierherkommen sollen.«
    Diese Erkenntnis kam zu spät.
    In tiefe Gedanken versunken, kehrte Dorian mit Roman Lipwitz zu den anderen zurück. Er leuchtete mit der Stablampe und blieb stehen. Eine bunte Sonnenralle, ein hühnergroßer Wasservogel, saß auf der ein

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