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039 - Vor der Tür stand Frankenstein

039 - Vor der Tür stand Frankenstein

Titel: 039 - Vor der Tür stand Frankenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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nach dem Türgriff, drückte ihn herunter und stemmte sich
mit der linken Schulter dagegen, um sie aufzustoßen.
    Es wurde schummrig vor seinen Augen.
    Da vernahm er Schritte neben dem Wagen, und die Tür wurde gewaltsam
geöffnet.
    Hände packten ihn an den Schultern und unter den Achseln.
    Im ersten Augenblick verband sich mit dieser Berührung eine grauenerregende
Assoziation – den ungeschlachten Fremden, das grässliche, furchteinflößende
Gesicht, das sich ihm näherte. Wulstige, wie schleimige Würmer wirkenden
Augenbrauen, große, hervorquellende Augen, einen spöttisch herabgezogenen Mund,
der zwei Reihen gelber großer Zähne bloßlegte.
    Die Hand des Unheimlichen stieß direkt auf ihn zu, schien ihn zu packen.
    Alain Fermand schrie wie von Sinnen und wollte sich losreißen. Vor seinen
Augen drehte sich noch immer alles. Aber dann hörte er die beruhigende Stimme.
»Es ist alles in Ordnung!«
    »Maurice?« Träumte er, war er wach?
    Alain Fermand wurde aus dem Wagen gezogen und zu Kommissar Lucells Auto
getragen. Wie durch Nebelschleier registrierte der Verletzte die Uniformen der
Polizisten. Es wimmelte von Beamten. Zahlreiche Taschenlampen erleuchteten die
Nacht.
    Stöhnend bewegte er sämtliche Glieder. Als man ihn in den Wagen des
Kommissars legte, winkte er matt. »Das ist nicht nötig. Ich glaube, ich hatte
noch einmal verdammtes Glück.« Willig ließ er es geschehen, dass man ihn
notdürftig verarztete. Sein Blick wurde wieder klarer, und er konnte die
Umgebung und die Menschen besser wahrnehmen.
    Nach einigen Minuten war er so weit, dass er sich aufrecht hinsetzen
konnte.
    »Mir tut alles weh, aber es sieht so aus, als hätte ich mir nicht einen
einzigen Knochen gebrochen.« Er blickte in die Runde und begutachtete dann sein
Aussehen im Rückspiegel. Sein Gesicht war an zahlreichen Stellen mit Pflastern
versehen. »Jetzt wirke ich fast selbst wie Frankenstein«, bemerkte er leise,
aber das Lächeln gefror auf seiner Miene. »Der Fußabdruck war von ihm – ich
habe ihn selbst gesehen. Du warst ihm auf der Spur, nicht wahr?«
    Maurice Lucell nickte. »Wir waren ihm dicht auf den Fersen. Er ist dir ins
Auto gerannt. Aber wir können ihn jetzt nicht mehr finden. Offenbar ist er
durch die Wucht des Aufpralls über den Graben geschleudert worden. Aber er kam
sofort wieder auf die Beine und rannte weiter.«
    »Ich bin eigentlich gekommen, um dir weiterzuhelfen«, sagte Alain Fermand
mit leiser Stimme. »Es war nicht meine Absicht, genau das Gegenteil zu
bewirken. Ich habe im Labor bereits festgestellt, dass sich der unbekannte Pilz
fortentwickelt und wollte davor warnen. Hier geht etwas vor, wovon die
Wissenschaft noch keine Ahnung hat. Es kann zu einer Katastrophe kommen, die
Tausende von Menschenleben fordert, und vor allen Dingen besteht die Gefahr,
dass ...«
    »... dass mit einem Mal Freund Frankenstein Nachfolger und Helfershelfer bekommt.
Jean Dumont dürfte bereits als zweites Ungeheuer einzustufen sein«, beendete
Maurice Lucell die Rede, brach den Einsatz ab und teilte dies auch der Zentrale
mit. Ihm kam ein beunruhigender Gedanke. »Zentrale – Hallo, Zentrale!« Er bekam
sofort Verbindung und verlangte, augenblicklich die Nummer anzuwählen, unter
der Nicole Mercier zu erreichen war.
    Der Wirt meldete sich. »Einen Moment, ich hole sie. Sie macht sich gerade
fertig, um in ihr Zimmer zu gehen.«
    Maurice Lucell wurde etwas ruhiger, als er die Stimme der jungen Französin
am Hörer vernahm. »Alles in Ordnung?«, fragte er.
    »Ja, natürlich, Herr Kommissar. Warum fragen Sie? Hat es einen besonderen
Grund?«
    »Nein, nein. Ich dachte nur ... Ich war den ganzen Abend unterwegs. Es
hätte ja sein können, dass sich Monsieur Dumont in der Zwischenzeit bei Ihnen
gemeldet hat.«
    »Nein, ich habe nichts von ihm gehört. Haben Sie in der Zwischenzeitetwas
Neues herausgefunden, das auf Jeans Schicksal hinweist?«
    »Nein, nichts – leider. Passen Sie weiter gut auf sich auf! Und bitte,
denken Sie dran – egal, was immer Ihnen auch merkwürdig vorkommen mag – geben
Sie uns auf jeden Fall sofort Bescheid!«
    »Natürlich. Herr Kommissar. Ich werde daran denken. Gute Nacht!«
    »Gute Nacht!«
    Maurice beendete das Gespräch, da ließ ihn der Ausruf: »Da ist er!«
herumwirbeln. Er sah seine Männer, die unter den dichtbelaubten Bäumen am
Straßenrand standen, um vor dem nachlassenden Regen Schutz zu suchen. Auf der
gegenüberliegenden Straßenseite hielt sich ebenfalls eine Gruppe auf. Einer

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