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039 - Vor der Tür stand Frankenstein

039 - Vor der Tür stand Frankenstein

Titel: 039 - Vor der Tür stand Frankenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sich und taumelte. Larry Brent schüttelte ihn und schlug ihm auf die
Wangen.
    »Laufen Sie, schnell!«, keuchte er, während er den bewusstlosen Alain
Fermand auf die Schultern nahm. »Hierher, Monsieur Brent«, rief der Kommissar
und wies auf seinen Wagen, der keine zehn Schritte von ihnen entfernt stand.
Ohne Zwischenfall stiegen sie ein. Lucell startete und fuhr den Wagen
rückwärts. Dick und zäh stieg der Qualm über sie hinweg.
    Sie erreichten die Straße. Da wurde Alain Fermand wach. Es dauerte Minuten,
ehe er begriff, was geschehen war.
    »Alles in Ordnung«, sagte Maurice Lucell heiser und mit hochrotem Gesicht.
»Es ist das eingetreten, was du dir immer gewünscht hast – die Pilze
verbrennen!«
    »So groß habe ich mir das Feuer nicht vorgestellt«, brummte der Gelehrte
und wies darauf hin, dass es besser wäre, so schnell wie möglich nach Nicole
Mercier zu sehen. »Sie ist der letzte Gefahrenpunkt«.
    Maurice Lucell blieb zurück und überließ dem Freund den Wagen.
    »Ich kümmere mich um meine Leute und sehe nach, ob die beiden Burschen
wirklich völlig ausgeschaltet sind. Gewissheit ist das Gebot der Stunde!«
    Alain Fermand hatte es plötzlich sehr eilig, in sein Landhaus zu kommen.
Unruhe erfüllte ihn, er konnte sie sich nicht erklären. Larry Brent begleitete
ihn.
     
    ●
     
    Als der Wagen noch etwa fünfzig Meter vom Ziel entfernt war, sah Alain
Fermand schon den knallroten Jaguar seiner Frau vor dem Gartentor.
    »Mein Gott!« Er bremste scharf, riss die Tür auf und stürzte zu der offenstehenden
Haustür. Larry war ihm dicht auf den Fersen.
    »Françoise!«, brüllte Alain Fermand durch die Stille. Panikartiges
Entsetzen erfüllte ihn. Er starrte in das Wohnzimmer. Es sah aus, als hätte ein
Orkan gewütet. Der Tisch lag auf dem Teppich, die Zeichenblätter und
Skizzenbögen waren über dem Boden verstreut, Bilderrahmen auseinandergerissen,
Gemälde zerstört.
    »Françoise?!«, schrie er und hörte ein Geräusch auf der Treppe. Françoise
Fermand stand auf der obersten Stufe – bleich und angsterfüllt. Auf einmal
erklang ein Geräusch auf der Treppe, die in das Labor im Souterrain führte.
Eine Gestalt tauchte auf – Nicole Mercier!
    Sie war nur noch ein Schatten ihrer selbst. Die Pilzkulturen bedeckten
ihren ganzen Körper. Ihr Kleid war zerrissen und legte ihre bloße, hässlich
überwucherte Haut frei. Ihre Augen loderten in einem wilden, alles verzehrenden
Feuer. Wütend griff sie nach der umgekippten Stehlampe und benutzte sie als
Wurfspeer gegen Larry.
    »Töten Sie sie!«, brüllte Alain Fermand. Larry Brent wusste, dass es keinen
anderen Ausweg gab und drückte ab. Zwei Laserstrahlen brachten Nicole Mercier
zu Fall. Alain Fermand wandte sich seiner Frau zu – mit einer bangen Frage auf
dem Herzen.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich wollte dich hier überraschen, dann habe ich
sie gesehen, Alain«, wisperte sie kaum hörbar. »Ich habe die Wohnung gesehen
... sie muss kurz vor meiner Ankunft alles demoliert haben. Ich habe sie nicht
berührt, nein ...«
    Der Gelehrte näherte sich seiner Frau und musterte sie. »Ich kann dich
nicht umarmen, Liebling«, flüsterte er entschuldigend. »Ich muss vorsichtig
sein, das musst du verstehen.«
    Sie nickte.
    »Beobachten Sie sie, Monsieur Brent«, wandte er sich an den PSA-Agenten.
»Ich muss noch etwas anderes erledigen.« Er wickelte die Tote ein, trug sie
hinaus in den Garten, übergoss sie mit Benzin und zündete sie an.
    In dieser Nacht wachte Dr. Fermand mit der Pistole in der Hand am Bett
seiner Frau und ließ sie nicht aus den Augen. Am Morgen glaubte er sicher zu
sein, dass sie in der Tat nicht mit Nicole Mercier zusammengestoßen war. Ein
Stein fiel ihm vom Herzen.
    »Dann dürfte der letzte Gefahrenherd beseitigt sein«, murmelte ermüde, und
Larry Brent, der die Nacht ebenfalls im Haus verbracht hatte, sah ihn ernst an.
    »Hoffen wir's«, meinte X-RAY-3 und dachte an Iwan Kunaritschew, der in
Hongkong seine Mission noch nicht beendet hatte.
     
    ●
     
    Zwei Tage später hatte er die Gewissheit, dass auch die Gefahr in Hongkong
beseitigt war. Iwan Kunaritschew war es gelungen, das Versteck ausfindig zu
machen, wo Fin-Ma-Kho die Leiche hatte verbergen lassen. Vor dem Abtransport
über die Grenze wurde sie abgefangen. Und er befolgte den Rat, den Larry Brent
ihm über die PSA-Zentrale hatte zukommen lassen – den Leichnam zu verbrennen.
    Der PSA ging ein ausführlicher Bericht zu. X-RAY-1 hielt es für seine
Pflicht, das

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