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039 - Vor der Tür stand Frankenstein

039 - Vor der Tür stand Frankenstein

Titel: 039 - Vor der Tür stand Frankenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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über sie.
    Sie erkannte die Stimme!
    »Jean?« Ein freudiger Unterton klang in dem Namen mit, der kaum hörbar über
ihre Lippen drang. Sie war noch zu benommen, um die Tragweite dieser Begegnung
in vollem Umfang zu begreifen. Und als sie begriff, war es bereits zu spät.
    Seine kräftigen Hände drückten ihren nackten Körper zurück. Jean Dumonts
aufgeworfene und wulstige Lippen verschlossen den feuchten, halb zum Schrei
geöffneten Mund der Geliebten.
     
    ●
     
    Die Maschine, mit der Larry Brent flog, landete nach einem etwa
zweieinhalbstündigen Flug zum ersten Mal in Bangkok. Dort stiegen neue
Passagiere ein, und er nutzte den kurzen Aufenthalt zu einem kleinen Bummel
durch das Flughafengelände. Als er in die Maschine zurückkam, war der Platz
neben ihm von einer hübschen jungen Dame belegt. X-RAY-3 grüßte höflich und
nahm seinen Fensterplatz wieder ein.
    »Schade, dass Sie nicht schon in Hongkong eingestiegen sind«, meinte er
leise. »So habe ich das Vergnügen, Sie an meiner Seite zu haben, schon seit
zwei Stunden entbehren müssen.«
    Sie lächelte in einer Art, die einem Mann alles versprach.
    Larry sah, dass sie Europäerin war, keine reinrassige, denn in ihren Adern
floss indisches oder thailändisches Blut. Sie war aber Französin, wie sie
selbst schließlich verriet.
    »Mein Name ist Blanche, ich will nach Paris«, sagte sie leise.
    Er erfuhr, dass sie während der letzten beiden Monate in Bangkok gearbeitet
hatte. Sie blätterte ein Magazin auf, das sich noch nicht im Handel befand.
Achtzig Prozent der Aufnahmen stammten von Blanche. Die Bilder, die in der
Bucht von Bangkok aufgenommen wurden, zeigten sie in allen Posituren.
    »Im Augenblick habe ich die Nase von der Arbeit voll.« Sie lächelte Larry
an.
    Schnell waren sie in ein Gespräch vertieft, und als die Maschine auf dem
Pariser Flughafen Orly landete, verließen sie wie zwei alte Freunde, die sich
schon ewig kannten, das Flugzeug.
    Ein Taxi kam mit abgeblendeten Scheinwerfern auf sie zu, als sie das
Gelände verließen. »Ich habe vorgesorgt. Bei unserer letzten Zwischenlandung in
Rom habe ich mit einem Freund telefoniert. Claude ist Taxiunternehmer. Er hat
mir versprochen, dass mit der Ankunft unserer Maschine ein Wagen frei ist. Er
wollte einen schicken und hat Wort gehalten. Da ist er!«
    Sie blieb stehen. Larry warf einen Blick zum Parkplatz hinüber. Zwischen
den zahlreichen dort abgestellten Wagen leuchteten die Scheinwerfer eines
Renault auf. Der Wagen stieß zurück. Der instruierte Fahrer, der auf ihn
wartete, hatte Larry Brent erkannt. Rasch gab X-RAY-3 einen kleinen Wink, als
das von Blanche bestellte Taxi vor ihnen hielt. Er verstaute mit Hilfe des
Chauffeurs das Gepäck.
    »Ich habe einen Freund mitgebracht«, plauderte Blanche munter drauflos.
»Wenn wir in der Rue Saint Lazare sind,
wird die Fahrt nicht beendet sein, mon ami. Du musst meinen Begleiter dann noch
zum Bahnhof fahren.«
    Der PSA-Agent und das Fotomodell stiegen ein. Der Renault, der vom
Parkplatz herunterfuhr, folgte dem Taxi noch etwa auf einer Strecke von knapp
einem Kilometer, dann bog der Fahrer in eine Seitenstraße.
    Die Fahrt nach Paris ging verhältnismäßig flott vonstatten. Blanche
plauderte und Larry kam nicht umhin, ihr das Versprechen zu geben, nach seinen
Geschäften in Montcornet noch einmal nach Paris zurückzukehren.
    Sie fuhren in die Rue Saint Lazare ein
und wenig später stand das Taxi vor dem Haus, in dem das Model wohnte. Larry
Brent schleppte die beiden prall gefüllten, knallroten Lederkoffer. Blanche
schloss die schwere hölzerne, mit Messingbeschlägen versehene Haustür auf. Der
große Mietblock mit den Sandsteinfensterbänken und dem großen Sandsteinlöwen
über der Haustür lag in völliger Dunkelheit. Das Gebäude stammte noch aus dem
letzten Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts. Schwer, dunkel, mit großen,
schartigen Quadern, vergitterten Kellerfenstern und spitzwinkligen
Mansardenstübchen, deren Gauben wie überdimensionale Vogelhäuschen oben auf dem
Schieferdach hockten.
    Blanche betrat zuerst den dunklen Flur. Ihre Rechte suchte den
Lichtschalter, fand ihn, drückte ihn – jedoch vergebens. Es blieb finster in
dem langen kahlen, mit alter, abblätternder Farbe versehenen Hausflur.
    »Wie üblich«, flüsterte Blanche. »Das Flurlicht geht wieder mal nicht an.«
    »Macht nichts. Ich denke, wir finden Ihre Wohnung auch so.«
    Durch die hohen, schmalen Flurfenster, die alle zum Hof wiesen, drang kaum
ein Lichtstrahl. Der

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