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0390 - Der Fluch des Asmodis

0390 - Der Fluch des Asmodis

Titel: 0390 - Der Fluch des Asmodis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schockgrün in der Zimmerbeleuchtung. »Kein Kontakt«, sagte sie. »Ich kann absolut nichts erkennen. Keine Gedanken, keine Bewußtseinsaura. Vielleicht schirmt die Barriere das alles ab.«
    »Kaum möglich«, sagte Zamorra. »Es ist die gleiche Abschirmung wie um Château Montagne, und auch durch die läßt sich feststellen, was sich außerhalb befindet. Gehen wir nach draußen und sehen es uns an.«
    Sie verließen den Bungalow.
    Unwillkürlich griff Zamorra nach dem Amulett vor seiner Brust, als er sah, was da in der Abschirmung um Tendyke’s Home wetterleuchtete. Es kämpfte gegen die unsichtbare Barriere an, die von Dämonenbannern, Gemmen und magischen Siegeln errichtet wurde und das Anwesen glockenförmig einhüllte, um es vor Angriffen schwarzmagischer Kräfte zu schützen.
    »Ein Monster…«
    »Ich kann immer noch nichts erfühlen«, sagte Teri. »Ich spüre nur, daß es böse ist. Aber ich kann noch keine Gedanken lesen oder die Aura an sich abtasten. Es ist, als würden meine Kräfte einfach geschluckt.«
    Zamorra hob die Brauen.
    »Vergeude deine Kraft nicht«, sagte er.
    Tendyke starrte das sich bewegende Etwas an, das in der Dunkelheit tobte, vielleicht dreihundert Meter vom Haus entfernt. Seine Gesichtszüge verhärteten sich.
    »Es ist stark«, murmelte er. »Unheimlich stark. Es trägt den Nimbus der Unbesiegbarkeit in sich. Es sucht und will töten. Und es ist alt. Sehr alt. Jahrhunderte, wenn nicht sogar Jahrtausende. Es könnte die Abschirmung durchdringen, und es arbeitet konzentriert daran…«
    »Woher willst du das alles erkennen?« entfuhr es Teri Rheken.
    »Ich sehe es«, sagte Tendyke. »Aber ich sehe noch nicht genug. Wir sollten Gryf fragen, und das Mädchen, das er mitgebracht hat. Sie haben mehr Erfahrungen mit diesem Ungeheuer.«
    Er streckte den Arm aus und wies zur anderen Seite des Hauses hinüber, wo das Licht der schwenkbaren Scheinwerfer die Umrisse zweier menschlicher Gestalten aus der Dunkelheit riß. »Da sind Sie. Kümmern wir uns endlich um sie.«
    ***
    Dorice bemerkte die Menschen erst, als sie quer über die von Sträuchern umsäumte Rasenfläche auf sie zu kamen. Drüben auf der anderen Seite befand sich eine großzügig angelegte Terrasse, und dazwischen ein kaum weniger großzügiger Swimming-pool, den die drei Menschen eben umrundeten.
    Ein restlos in weiches Leder gekleideter Mann, von den Stiefeln über die Jeans und ein fransenverziertes Hemd bis zum breitrandigen Stetson. Sein Gürtel wurde von einer riesigen Silberschnalle geziert. Dem Mann fehlte nur der Revolvergurt, und er hätte einem Wildwestfilm entsprungen sein können.
    Der zweite Mann, kaum weniger groß als der andere, war dunkelblond, trug einen weißen Leinenanzug und ein offenes rotes Hemd. Vor seiner Brust hing eine handtellergroße, verzierte Silberscheibe an einem silbernen Halskettchen. Der Mann wirkte sympathisch. Sein Alter war schwer zu schätzen. Er konnte Anfang der Dreißig sein, aber auch Ende der Vierzig.
    Die dritte Person war eine junge Frau. Sie war eine aufregende Schönheit, die mit ihrem ausdrucksvollen Gesicht und ihrer atemberaubenden Figur selbst Dorice in ihren Bann zog. Sie bewegte sich mit der Eleganz einer schönen Raubkatze. Das Faszinierendste an ihr war das weich bis auf die Hüften fließende goldene Haar. Sie war völlig unbekleidet und schien das als absolut normal zu betrachten. Dorice errötete leicht, als ihre Blicke sich trafen. Und da sah sie bei der goldhaarigen Nackten die gleichen schockgrünen Augen, die sie an Gryf fasziniert hatten.
    Unwillkürlich erschauerte sie. Was hatte das alles zu bedeuten?
    Der Mann in Leder tippte grüßend mit zwei Fingern an die Hutkrempe.
    »Willkommen in Tendyke’s Home«, sagte er. »Das hier sind Professor Zamorra und Teri Rheken. Ich bin Robert Tendyke. Haben Sie das Haustierchen da drüben mitgebracht?« Er deutete auf das im Abschirmfeld tobende Ungeheuer.
    Dorice schluckte. Sie sah Tendyke an, dann auf Gryf hinab und schließlich wieder Teri Rheken an.
    Tendyke lächelte.
    »Du scheinst unseren Gast in Verwirrung zu bringen, Teri«, sagte er. »Vielleicht solltest du dir vorübergehend etwas anziehen.«
    »Damit Gryf es mir wieder abpflückt, wenn er erwacht? Außerdem ist es immer noch viel zu warm«, sagte die Goldhaarige mit melodischer Stimme.
    Sie ging neben Gryf in die Hocke und berührte seine Schläfen mit jeweils drei Fingern, deren Spitzen die Eckpunkte jeweils eines gleichschenkligen Dreiecks bildeten.

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