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0390 - Lockvogel 1 spielt falsch

0390 - Lockvogel 1 spielt falsch

Titel: 0390 - Lockvogel 1 spielt falsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lockvogel 1 spielt falsch
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sämtliche Telefone und erfuhren, dass Lawrence am Abend zuvor New York verlassen hatte. Ein Anruf im Jachtklub, in dem er Mitglied war, ergab, dass Lawrence noch in der Nacht in Chicago angekommen war. Sein Boot — die American Eagle lag entsprechend einer vorher gegebenen Anweisung schon aufgetankt bereit. Noch in der Nacht war Lawrence losgefahren — mit unbekanntem Ziel. Er hatte zwei Mann Besatzung an Bord.
    »Ich will Feldhüter werden, wenn da nicht einiges faul ist«, sagte Phil. »Es würde mich wahrhaftig nicht wundern, wenn Lawrence mit dem Killer zusammenarbeitet. Als Unterweltsverteidiger hat er einen denkbar schlechten Ruf. Er kennt Newport, und Newport ist nach unserer Theorie der Mann, der Bellison umbringen will.«
    »Aber es wäre neu, dass so ein gerissener Bursche wie Lawrence sich selbst auf das riskante Spiel einlässt.«
    »Vielleicht hat Newport ihn unter Druck gesetzt. Jedenfalls scheinen mir die Zeichen ziemlich eindeutig zu sein. Die Gangster haben gemerkt, dass wir mitmischen. Deshalb haben sie ihren Zeitplan vorverlegt. Sie sind Bellison nach Chicago gefolgt. Der Killer drang in sein Hotelzimmer ein und wartete dort auf ihn. Aber wir kamen ihm dazwischen. Bei seiner Flucht wurde er von einem Mann mit einem Boot unterstützt. Und welch großer Zufall — Lawrence ist genau zu dieser Zeit mit einem Boot unterwegs.«
    »Es passt ziemlich nahtlos ineinander«, bestätigte ich. »Nur eines ist mir unklar. Welche Rolle spielt Felice?«
    Phil schüttelte sich eine Zigarette aus der Packung.
    »Das Gefühl hatte ich schon vorhin. Ich glaube, Felice steht auf der falschen Seite. Sie gehört zu Newport, Lawrence und Company. Sie lügt Bellison an, und sie lügt uns an. Sie ist der Spitzel der Bande. Nur eine Frau kann das. Sie hat sich mit Bellison angefreundet, um über seine Geschäfte Klarheit zu gewinnen.«
    »Wenn das stimmen sollte…«
    »Dann hat uns der Killer vorhin geblufft«, sagte Phil trocken. »Dann haben uns die beiden hübsch Theater vorgespielt. Wahrscheinlich lachen sie jetzt über uns.«
    »Nur langsam. Bewiesen ist nichts!«
    »Was macht das schon? Es wird langsam Zeit, dass wir uns über unsere Rolle klar werden. Wir sind ungebetene Gäste auf einer Gangsterparty. Bellison kontra Newport. Wir müssen uns jetzt etwas Neues einfallen lassen, damit wir im Tempo mithalten können. Was schlägst du vor, Jerry?«
    »Großfahndung nach der American Eagle Wenn unser Verdacht zutrifft, finden wir dort außer Lawrence den Killer, Felice und ein Maschinengewehr vom Kaliber zwölf!«
    ***
    Wir organisierten das Notwendige vom Büro der Hafenpolizei aus. Ein rotgesichtiger Captain irischer Abstammung unterstützte uns dabei.
    »Die Sache ist ganz einfach«, sagte er. »Wir wissen, um welche Zeit die Chris Craft an welchem Ort gestartet ist. Die Höchstgeschwindigkeit steht im Katalog. Daraus können wir schließen, wie weit sie höchstens gekommen sind.«
    Er tippte auf die Karte.
    »In diesem Bereich hält sich der Schlachtkreuzer auf. Ich setze sofort alle verfügbaren Boote in Marsch. In längstens einer halben Stunde haben wir ihn. Und wenn er auf die Idee kommt, seine Feuerspritze zu bedienen, wird er merken, dass die Polizei von Chicago die längste Erfahrung mit Gangstern hat.«
    »Wir können uns vielleicht an der Verfolgung beteiligen«, schlug ich vor. Mir brannte die Zeit unter den Nägeln. Um 19 Uhr sollte Newport entlassen werden. Es blieben uns nur noch ein paar Stunden, um ihm zuvorzukommen — falls es überhaupt möglich war. Wenn aber Newport erst in Freiheit war, hatten wir einen neuen, gefährlichen Gegner.
    »Natürlich, ich wollte das gerade vorschlagen«, sagte der Captain.
    Eine Viertelstunde später jagten wir mit rauschender Bugwelle durch das Hafenbecken und nahmen Kurs in östlicher Richtung. Vor uns erstreckte sich die sonnenglänzende Fläche des Michigan.
    Über Funk hielten wir Kontakt mit den anderen Polizeibooten. Sie bewegten sich konzentrisch auf das fragliche Gebiet zu.
    Die Aktion lief mit gut geölter Präzision ab. Um 9 Uhr 45 wurde die American Eagle gesichtet. Wir änderten den Kurs und hatten kurz darauf die Luxusjacht vor uns. Sie lief mit hoher Geschwindigkeit einen Kurs ungefähr parallel zum Ufer, etwa drei Meilen davon entfernt. Wir gingen auf Parallelkurs, und der Captain nahm das Megafon.
    Auf Anruf meldete sich niemand. An Deck der American war kein Mensch zu sehen.
    Der Captain versuchte es nochmals und endlich stoppte die Jacht.
    An

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