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0391 - Susans Knochenmann

0391 - Susans Knochenmann

Titel: 0391 - Susans Knochenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schüttelte den Kopf.
    »Sind Sie sicher, daß Sie da nicht doch etwas verwechseln?« fragte sie. »Die Haustür war abgeschlossen. Ich pflege den Schlüssel immer zweimal herumzudrehen. Das habe ich auch heute getan. Ich weiß es. Dagegen kann die Kellertür nicht abgeschlossen sein. Die habe ich nämlich noch nie abgeschlossen. Ich glaube, sie hat auch gar keinen Schlüssel. Warum sollte ich sie auch versperren? Wegen wem? Ich bewohne dieses Haus allein - okay, öfters übernachtet Mark hier… aber ich hindere Mark doch nicht daran, den Keller aufzusuchen.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Überzeugen Sie sich bitte«, sagte er.
    Susan ging in den Hausflur hinaus und drückte auf die Klinke der Kellertreppentür. Ihr Gesicht nahm einen überraschten Ausdruck an. »Das gibt’s doch nicht«, stieß sie hervor. »Die Tür kann gar nicht zu sein!«
    Sie rüttelte heftig daran, bekam sie aber nicht auf.
    »Das ist ja verrückt«, knurrte Cramer aus dem Hintergrund des Wohnzimmers vernehmlich.
    Zamorra sah Nicole und Gryf an. »Ich denke, daß sich unser unsichtbarer Freund da unten verbirgt!« sagte er. »Also müssen wir ihn da unten packen.«
    »Sollten wir nicht warten, bis es hell wird?« sagte Susan zögerlich. »Es heißt doch immer, daß Vampire nur nachts umgehen.«
    »Wir haben es hier nicht mit einem Vampir zu tun«, knurrte Gryf. »Wenn’s einer wäre, wäre es doch schön. Dann würde ich seinen Sarg aufspüren, dort auf ihn warten und wenn er auftaucht, ihm einen geweihten Eichenpflock ins untote Herz nageln. Nichts ist einfacher, als so einen verdammten Langzahn zu erledigen…«
    »Für dich, mein Freund«, sagte Nicole. »Andere haben manchmal Schwierigkeiten damit.«
    »Deren Problem.« Gryf zuckte mit den Schultern. Er war ein erbitterter Vampirhasser. Die Blutsauger, die er zur Strecke gebracht hatte, konnte er schon längst nicht mehr zählen. Aber die Mächte des Bösen sorgten dafür, daß für einen gepfählten Vampir irgendwo zwei andere auftauchten…
    Plötzlich schrak Susan zusammen.
    »Das kalte Eisen«, sagte sie. »Und die Kruzifixe. Sie müßten diesen Spuk doch eigentlich aufhalten! Zurückhalten, meine ich.«
    Zamorra sah sie fragend an. Da erzählte sie von ihrer Aktion.
    »Der Gedanke war nicht schlecht«, sagte er. »Aber warum wirken diese Sachen nicht?«
    Ihm kam ein Verdacht. »Wo überall haben Sie die Sachen angebracht?«
    »Haustür, Hoftür, Balkontür… Fensterbänke… und ein Kruzifix in jeden Raum.«
    Zamorra konnte sich nicht daran erinnern, beim Betreten des Hauses ein Stück Metall bemerkt zu haben. Und Kruzifixe…?
    Er öffnete einfach eines der Zimmer gegenüber der Treppe. Licht an! Ein Blick in die Runde, Bilder hingen zwar an den Wänden, aber…
    »Es ist weg«, keuchte Susan entsetzt, die hinter ihm eingetreten war. »Da! Da habe ich es hingehängt! Ich habe dafür das Bild abgenommen…«
    »Welches jetzt wieder da hängt«, stellte Zamorra trocken fest. »Hm…« Er trat ans Fenster, wo auf der Bank Eisen liegen mußte. Er fand es - als einen deformierten Klumpen. Es war zerschmolzen.
    Susan schluckte. Sie war bestürzt und verängstigt.
    Zamorras Gesichtszüge verhärteten sich. »Wir gehen jetzt in den Keller«, sagte er. »Und da sehen wir uns nach diesem Gespenst um. Ich bin sicher, daß es da unten ist.«
    Susan nickte.
    Der Druide Gryf berührte das Schloß der Kellertreppe. Seine Lippen formten die Worte einer Beschwörung. In seinen Augen verstärkte sich das Leuchten.
    »Was tut er?« raunte Susan. Aber Zamorra antwortete nicht. Plötzlich erschlaffte Gryfs angespannte Haltung. Der Druide wirbelte herum.
    »Es geht nicht«, sagte er. »Etwas entzieht mir die Kraft, ehe sie wirksam werden kann.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Miß Boyd, macht es Ihnen viel aus, in den nächsten Tagen einen Schreiner mit der Anfertigung einer neuen Tür zu beauftragen?«
    »Sie wollen die Tür aufbrechen, nicht wahr?«
    Zamorra nickte.
    »Tun Sie es. Mir ist alles recht, was Ruhe in dieses Haus bringt«, sagte Susan leise.
    Zamorra faßte in die Tasche und nahm den Dhyarra-Kristall heraus. Er konzentrierte sich auf eine bestimmte gedankliche Vorstellung, faßte sie in einen Befehl und gab den Impuls.
    Blaues Licht hüllte die Tür ein. Dann explodierte sie.
    ***
    »Es ist an der Zeit, etwas zu unternehmen«, sagte Astardis.
    Er formte wieder einen Doppelkörper, diesmal aber innerhalb seines Refugiums in den sieben Kreisen der Hölle. Der Doppelkörper

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