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0391 - Susans Knochenmann

0391 - Susans Knochenmann

Titel: 0391 - Susans Knochenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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entstand in einem abgeschlossenen Raum, der so versiegelt und gesichert war, daß selbst Astardis ihn nicht unvorbereitet betreten konnte. Das war eine äußerst notwendige Sicherheitsmaßnahme, denn in diesem Raum bewahrte er den Ju-Ju-Stab auf.
    Dieser unterarmlange Holzstab mit dem geschnitzten Katzenkopf war einst von dem sterbenden Zauberer Ollam-Onga an Professor Zamorra weitergegeben worden. Der Stab war die ultimate Waffe gegen jeden Dämon. Gegen jeden echten Dämon allerdings nur. Dämonische Kreaturen oder Helfer und Bestien wie Werwölfe, Vampire, Ghouls und dergleichen wurden davon nicht berührt. Der Stab unterschied da sehr genau. Traf er aber auf einen echten Dämon, vernichtele er ihn unverzüglich und erbarmungslos.
    Magnus Friedensreich Eysenbeiß hatte diesen Stab vor geraumer Zeit von Zamorra erbeutet. Der Parapsychologe wußte wahrscheinlich bis heute nicht, daß es Eysenbeiß gewesen war, der ihm diesen Stab entwendete. Aber Eysenbeiß hatte den Ju-Ju-Stab mit in die Tiefen der Hölle gebracht. Und vor diesem Stab hatte Lucifuge Rofocale kapituliert und die Flucht ergriffen, und Eysenbeiß hatte sich auf seinen Thron gesetzt. Der Stab war so etwas wie seine »Lebensversicherung« gewesen, seine Geheimwaffe, von der niemand etwas ahnte. Erst als das Tribunal, bestehend aus Leonardo de-Montagne, Astaroth und Astardis das Todesurteil über Eysenbeiß fällte, hatte dieser die Waffe eingesetzt und Hilfsdämonen damit erschlagen, ehe der Montagne ihn hinrichten konnte. Dabei hatte sich herausgestellt, daß Eysenbeiß auch noch eines der sieben Amulette bei sich trug, die Merlin einst geschaffen hatte. Das Amulett war in den Besitz des Leonardo deMontagne übergegangen. Astardis’ Doppelkörper hatte den Ju-Ju-Stab ergriffen und verkündet, er werde ihn unschädlich machen.
    In der Tat war der Fürst der Finsternis Zeuge geworden, wie der Ju-Ju-Stab, versiegelt in einer glasähnlichen Masse, für alle Zeiten in dem glutenden Höllenschlund eines Vulkans versank.
    In Wirklichkeit aber hatte es sich dabei um eine Kopie gehandelt, die Astardis eilig angefertigt hatte. Damit hatte er den Herrn der Schwarzen Familie getäuscht. Den echten Ju-Ju-Stab hatte er in Sicherheit gebracht und in seinem Unterschlupf versteckt. Niemand würde ihn hier suchen -umal jeder glaubte, der Stab sei in den glühenden Lavaseen verschwunden.
    Astardis hatte von Anfang an erkannt, welchen Nutzen ihm diese Waffe bringen konnte. Sein feinstofflicher Doppelkörper war magisch neutral. Daher vermochte er den Ju-Ju-Stab unbeschadet zu berühren. Er durfte ihn nur nicht mit seinem Originalkörper zusammenbringen. Das wäre der Tod des Astardis. Deshalb war auch die Kammer, in der der Stab sich jetzt befand, besonders sorgfältig abgesichert. Rein zufällig konnte Astardis sich dorthinein nicht mehr verirren.
    Sollte einmal ein anderer Dämon versuchen, Astardis zu schaden, würde dieser ihn mit dem Ju-Ju-Stab blitzschnell vernichten können. Damit war er jedem Gegner überlegen. Aber damals, als er den Stab an sich brachte, hatte er noch nicht geahnt, wie bald er ihn bereits als Werkzeug seiner Rache würde einsetzen können.
    Gegen Asmodis!
    Die Hand des Doppelkörpers umschloß den Stab. Das geschnitzte und mit Verzierungen versehene Holz fühlte sich warm an, als lebte es. Aber das mußte eine Täuschung sein.
    »Nun«, murmelte Astardis. »Dann wollen wir mal…«
    Und er versetzte seinen Doppelkörper mitsamt dem dämonentodbringenden Ju-Ju-Stab.
    ***
    Die Explosion erfolgte lautlos. Das blaue Dhyarra-Licht verschlang die Splitter der zerberstenden Holztür, noch ehe sie einige Zentimeter weit geflogen waren. Im nächsten Moment gähnte anstelle der Tür ein dunkles Loch im Mauerwerk.
    »Wie haben Sie das gemacht?« fragte Cramer, der hinzugetreten war.
    Zamorra ließ den blau funkelnden Sternenstein wieder in der Tasche verschwinden. »Indem ich das angewandt habe, woran Sie nicht glauben«, sagte er. »Was sich Ihren wissenschaftlichen Meßmethoden entzieht: Magie.«
    Cramer murmelte etwas Unverständliches.
    Zamorra trat durch die Türöffnung. Er fand den Lichtschalter und betätigte ihn, aber es blieb dunkel. Zamorra holte das Amulett unter seinem Hemd hervor und berührte den Schalter damit.
    Da flammte das Licht auf.
    Eine müde 25-Watt-Birne schuf gerade so viel Helligkeit, daß man die Treppenstufen erkennen konnte.
    »Unten ist besseres Licht«, sagte Susan Boyd.
    Zamorra stieg die Treppe hinab. Gryf und Susan

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