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0391 - Susans Knochenmann

0391 - Susans Knochenmann

Titel: 0391 - Susans Knochenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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welchem der Parapsychologe sich jetzt nicht ablenken lassen durfte. Wichtiger war Susan Boyd, die er im Dämmerlicht nur schattenhaft erkennen konnte. Sie setzte sich gegen etwas zur Wehr. Sie rang mit einer Kreatur, die sie festhielt und zu Boden zwingen wollte.
    Zamorra faßte nach dem Amulett. Im nächsten Moment befand er sich schon wieder auf der anderen Seite.
    Er murmelte eine Verwünschung.
    »Gib mir den Kristall«, verlangte er. »Es ist das Amulett, das die Verbindung offenhält. Den Dhyrra brauchen wir dafür nicht.«
    Gryf zuckte mit den Schultern. Er ließ sich den Dhyarra aus der Hand nehmen. Zamorra warf sich wieder in die Lichtsäule und erreichte den Geheimkeller.
    Fahles blaues Licht flammte aus dem Dhyarra und erhellte die Szene.
    Susan Boyd rang mit einem moderigen, fetzenbehangenen Skelett! Dessen Zähne schnappten nach ihr, versuchten, ihre Kehle zu durchbeißen. Sie trat und strampelte und versuchte, ihre Hände und Arme aus dem stahlharten Griff des Knochenmannes zu befreien. Aber es konnte ihr nicht gelingen. Der Untote war entschieden stärker als sie.
    Zamorra schnellte sich durch den Kellerraum. Den Dhyarra in der Hand, prallte er gegen den auf Susan kauernden Knochenmann und stieß ihn zu Boden. Im nächsten Moment schlug er mit dem Dhyarra zu.
    Eine abermalige helle Entladung zuckte durch den Raum.
    Sekundenlang veränderte sich das Skelett, wurde zu einer halbwegs nach Mensch aussehenden Gestalt. Ein düsterer, schwarzbärtiger Mann mit stechenden Augen. Zamorra fühlte die Macht, die von ihm ausging. Dann zeigte es sich, daß es nur ein Trugbild gewesen war. Der Mann verschwamm, das Skelett begann zu zerpulvern. Abermals sah Zamorra etwas, diesmal aber mit seinem Geist, nicht mit den Augen. Er glaubte Asmodis gegenüberzustehen und dessen Macht zu fühlen.
    Aber dann war es vorbei.
    Nur noch Staub lag auf dem Boden.
    »Weg hier«, keuchte Zamorra. Er sah, wie die Lichtsäule verblaßte. Zusammen mit Susan, die er mehr hinter sich her schleifte, als daß er sie führte, stürzte er sich in das verlöschende Glühen.
    Dicht vor Gryf kamen sie beide an.
    Und sie hörten durch die offen stehenden Türen im Erdgeschoß Mark Cramer wütend aufbrüllen.
    »Was zum Teufel ist denn das schon wieder für eine verdammte Schweinerei?«
    ***
    Sid Amos wurde klar, daß er nur einen kurzen Aufschub gewonnen hatte. Er durfte nicht damit rechnen, daß sein Gegner nach seiner Auflösung tot war. Er würde wiederkehren. Er besaß dann zwar keinen Ju-Ju-Stab mehr, aber er würde andere Mittel und Wege finden, Amos zu töten.
    Und Amos besaß seinen Trumpf nicht mehr. Seine Hand war verloren. Er konnte sie nur in Sichtweite agieren lassen und nur aus der Sichtweite her wieder zu sich zurückrufen. Da aber der Ju-Ju-Stab unbedingt verschwinden mußte, hatte er die Hand geopfert und über seine eigentliche Kontroll-Reichweite hinaus versetzt. Er hatte jetzt keinen Kontakt mehr zu ihr.
    Es war wieder wie damals, als das Zauberschwert Gwaiyur ihm die rechte Hand abtrennte…
    »Was nun, Fürst?« fragte er sich. »Du bist immer noch gefangen und hast dich selbst entwaffnet, Narr, der du bist. Was nützt dir der kümmerliche Aufschub, den du erreicht hast?«
    Er konnte jetzt nur noch auf den Tod warten. Oder auf ein Wunder.
    ***
    Gryf machte es kurz. Mit seiner Druiden-Kraft riß er das Amulett vom Boden hoch, aus der verlöschenden Säule heraus, wunderte sich, daß ihm diesmal keine Kraft entzogen wurde, und faßte nach Zamorra und Susan, um mit ihr im zeitlosen Sprung den Keller zu verlassen und dort aufzutauchen, wo Mark Cramer gebrüllt hatte: im Wohnzimmer.
    Cramers Augen wurden groß wie Suppenteller, als er die drei Menschen aus dem Nichts auftauchen sah. Abwehrend streckte er die Arme aus und wich zurück, stieß gegen die Kante der Couch und stürzte auf das bequeme Möbel.
    Gryf grinste. Er gab Susan einen leichten Schubs. »Nun küß ihn schon, damit er wieder normal wird«, sagte er. Susan stolperte auf Mark zu, fiel ihm in die Arme. Derweil betrachtete Zamorra das, was auf dem Wohnzimmertisch lag und offenkundig Ursache für das wütende Gebrüll Cramers gewesen war.
    Es war eine Hand.
    Eine rechte Hand, lebendfrisch, aber nicht blutend. Und sie hielt einen Gegenstand, den Zamorra nur allzugut kannte.
    »Der Ju-Ju-Stab«, murmelte er andächtig. Langsam streckte er seine Hand aus, faßte nach dem Stab und wollte ihn aus der makabren Umklammerung der herrenlosen Hand lösen. Aber es gelang ihm

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