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0391 - Todliche Ernte

Titel: 0391 - Todliche Ernte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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oder zumindest humanoide Wesen schälten sich plastisch aus dem Farbwinkel heraus. Sie hätten Terraner sein können: hochgewachsen, muskulös, schlank, mit gut geformten. ausdrucksvollen Gesichtern.
    Der eine der beiden Männer, denn die Abbildungen stellten zweifellos Männer dar, trug langes weißes Haar, das ihm bis auf die Schultern fiel; der zweite trug die dunkelblonden Haare relativ kurz geschnitten. Beide hielten lange Stäbe in den Händen und waren in weiche fallende Togen gehüllt.
    Gucky fühlte, wie er in einem Strudel fiktiver Erinnerungen zu versinken drohte. Etwas versuchte an die Oberfläche seines Bewußtseins zu dringen, scheiterte jedoch immer wieder an einer unsichtbaren Barriere in seinem Gehirn.
    Vage Fetzen wirbelten durch seinen Geist.
    Dann hob eine der beiden Abbildungen die Hand, als wollte sie den Mausbiber warnen oder zurückweisen.
    Unendlich mühsam wandte Gucky sich von dem scheinbar lebenden Bild ab. Er blickte zu Boden, denn auf der entgegengesetzten Wand begann sich ein ähnliches Farbmuster zu konkreten Bildern zu formen.
    Zum erstenmal in seinem Leben war Gucky nicht neugierig. Im Gegenteil: Er wollte gar nicht wissen was die Bilder ihm vielleicht verraten könnten. Ihm schien es später, als hätte ein ihm bisher unbekannter Sektor in seinem Gehirn seinen Willen überlagert.
    Weiterhin auf den Boden starrend ging er auf die Energieflutbarriere zu. Er hoffte, sie würde sich vor ihm öffnen, wie die Türen dieser rätselvollen Anlage.
    Jedoch, sie öffnete sich nicht für ihn. Eine Ausbuchtung entstand in der violetten Flut, wölbte sich weiter und weiter vor - und platzte dann geräuschvoll auf wie eine Seifenblase.
    Etwas stürzte vor Guckys Füße.
    Erneut begann der Mausbiber zu zittern, denn das, was ihm da vor die Füße gefallen war, war kein anderer als Oro Masut.
    Eine lückenhafte Ahnung gewisser Zusammenhänge durchfuhr Gucky und versank wieder, bevor er sie in seiner Erinnerung speichern konnte. Nur die logisch nicht begründbare Vermutung blieb, daß die geheimnisvolle Anlage den Ertruser nur deshalb freigegeben hatte, weil er, Gucky, in der Halle der lebenden Bilder aufgetaucht war.
    Er beugte sich über Oro.
    In diesem Augenblick schlug Roi Dantons Leibwächter die Augen auf. Verständnislos blickte er den Mausbiber an.
    „Was ist ...? Wo ... wie komme ich hierher?"
    „Später!" raunte der Ilt ihm zu, als gäbe es unsichtbare Zuhörer. „Kannst du gehen?"
    „Dumme Frage", erwiderte Masut. „Wozu habe ich zwei Beine."
    Er grinste und stand auf. Dann klappte sein Unterkiefer herab.
    „Was sind das für bewegte graue Schatten an den Wänden, Gucky?"
    Gucky blickte vorsichtig auf - und senkte den Blick sofort wieder.
    Er sah keine grauen Schatten, sondern die gleichen Bilder wie zuvor und eine warnend erhobene Hand. Warum also sah der Ertruser etwas anderes?
    „Komm, wir haben keine Zeit!" flüsterte er wandte sich um und watschelte eilig in den Gang hinaus.
    Oro Masut folgte ihm zögernd. Offensichtlich vermochte er sich an diese Umgebung nicht mehr zu erinnern. Ansonsten schien ihm jedoch nichts passiert zu sein.
    Vor der unsichtbaren Trennlinie in der ersten Halle zögerte der Mausbiber.
    War es richtig, in den unsichtbaren Transmitter zu steigen?
    Ja, es ist richtig! flüsterte ihm eine innere Stimme zu. Und du hast nicht mehr viel Zeit!
    Gucky winkte Oro an seine Seite, ergriff ihn bei der Hand und trat entschlossen auf die Transmitterlinie.
    Masuts erschrockenes Gebrüll marterte seine Trommelfelle noch immer, als er sich bereits wieder in der Tropfsteinhöhle sah.
    Plötzlich brach der Ertruser ab.
    „Diese Höhle kommt mir bekannt vor, Gucky. Ich glaube...", er strich sich über die Stirn, „... mich entsinnen zu können, daß ich mich nach dem Nest von Halbedelsteinen umdrehte. Und von da an war nichts mehr."
    „Es war auch nichts mehr", erklärte der Ilt energisch. „Und du tätest gut daran, dir keine Märchen auszudenken. Man würde dich nur auslachen. Ich jedenfalls weiß nichts."
    Oro Masut blickte Gucky verblüfft an, dann zuckte er die mächtigen Schultern.
    „Wenn du meinst. Als Poet wirst du die besseren Ideen haben als ich. Aber was erzähle ich Bysiphere, wenn er mich fragt, wo ich solange gewesen bin?"
    „Du hast dich eben in einer Höhle verirrt, und damit basta. Wo ist eigentlich der Sand, den du Armond mitbringen solltest?"
    „Alle Planeten!" entfuhr es Oro.
    „Den habe ich glatt vergessen. Was nun?"
    „Ganz einfach", erklärte

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