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0391 - Todliche Ernte

Titel: 0391 - Todliche Ernte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eigentlich dazu, etwas zu erkennen, was ein Laie sofort sieht?"
    Dr. Armond Bysiphere drohte empört mit der Faust und rief: „Sofort bringst du die beiden unappetitlich aussehenden Gebilde fort, Gucky!"
    Der Ilt wandte sich um, stemmte die kleinen Fäuste in die Seiten und blickte den Hyperphysiker verwundert an.
    „Welche Laus ist dir eigentlich über die Leber gelaufen, Armond? Du bist ja direkt unausstehlich."
    „Ich weiß zwar nicht, was du unter einer Laus verstehst", erwiderte Bysiphere, „aber jedenfalls ist mir weder eine Laus noch ein Okrill über die Leber spaziert. Ich verlange nur, daß meine berechtigten Wünsche erfüllt werden. Wie soll ich sonst wissenschaftlich arbeiten können!"
    „Ts, ts!" machte Gucky. „Na, schön. Äußere deine Wünsche, du Griesgram."
    Armond Bysiphere schluckte. Griesgram hatte noch niemand zu ihm gesagt. Er beherrschte sich nur, weil er den Ilt genau genug kannte, um nicht alles für bare Münze zu nehmen, was er sagte.
    „Erstens ...", zählte er auf", ... sollte Oro Masut mir schon vor einer Stunde eine Sandprobe aus dem Innern des Gebirges bringen - und er läßt sich nicht mehr sehen; und zweitens habe ich Eier im Stadium der Halbreife verlangt - und was bringst du mir: zwei halbverweste abgestorbene Dinger, die vermutlich höllisch stinken, wenn man sie öffnet."
    Der Mausbiber entblößte seinen Nagezahn, ein Zeichen dafür, daß er sich köstlich amüsierte.
    „Wer verlangt von dir, daß du die Eier öffnest, Armond! Schließlich sind sie nicht als Frühstückseier gedacht. Außerdem weißt du, worum es sich handelt; weshalb also vorhin die dumme Frage?"
    „Na, schön, ich habe mich ungenau ausgedrückt. Ich wollte fragen, was ich mit den abgestorbenen Eiern soll."
    „Das weiß ich nicht. Vermutlich zählen. Unser Kommandoführer wird es dir verraten."
    Bysiphere lief rot an. Es sah aus, als stünde er kurz vor einem Herzanfall.
    „Auch gut. Aber was ist mit Oro?"
    „Also doch eine Laus drüberspaziert", murmelte Gucky zu sich selbst. Laut sagte er: „Woher soll ich das wissen? Du hast ihn doch fortgeschickt, oder?"
    „Ja, aber er wollte schon vor einer Stunde wieder da sein."
    Armond Bysiphere blickte auf seine Uhr.
    „Vor einer Stunde und anderthalb Minuten."
    „Das hat er dir gesagt?"
    „Würde ich es sonst erzählen?"
    Gucky grinste, doch dann ließ er seinen Nagezahn schnell wieder verschwinden. Seine Stimme klang besorgt, als er fragte: „In welche Richtung ist der Kraftprotz gegangen, Armond?"
    Der plophosische Hyperphysiker hatte sich anscheinend abreagiert. Jedenfalls brachte er ein ironisches Lächeln zuwege, deutete in Richtung Höhlenausgang und sagte: „In diese Richtung genau."
    „Sonderbar", murmelte der Mausbiber. „Stell dir vor, Armond, ich bin genau aus dieser Richtung gekommen, und Oro ist mir nicht begegnet ..."
    Armond schnappte nach Luft. Dann sagte er resignierend: „Schön, eins zu null für dich Er wollte sich in Richtung Südwest halten. Mehr weiß ich allerdings auch nicht."
    „Hoffentlich ist er nicht abgestürzt oder von einem Monstrum verschlungen worden", sagte der Ilt besorgt.
    Bysiphere riß die Augen weit auf.
    „Meinst du, Masut könnte..." Er schluckte hörbar.
    „Wer weiß, welche Gefahren hier auf uns lauern", erwiderte Gucky düster. „Halte die Augen offen, Armond!"
    Damit entmaterialisierte er.
    Dr. Armond Bysiphere starrte ihm mit offenem Mund nach, dann begriff er, daß dies wieder einer der berüchtigten Scherze des Mausbibers gewesen war. Kopfschüttelnd setzte er seine Arbeit fort.
    Gucky rematerialisierte mitten in einer Gewitterwolke. Rasch teleportierte er hundert Meter tiefer und blickte sich um, während er fiel.
    Unter ihm lagen die verwitterten Berggipfel, Grate und Kämme des Gebirgszuges. Augenblicklich hatte es allerdings den Anschein, als rasten sie ihm entgegen.
    Er fragte sich, wie er hier den Ertruser finden sollte. Kurz entschlossen teleportierte er auf eine mittelhohe Bergkuppe.
    Ein kalter Wind wehte hier oben, obwohl es am Strand so heiß gewesen war. Eilig watschelte der Ilt zu einer niedergeduckten Buschgruppe und kroch in den Windschatten. Das Gewitter mußte bald losbrechen. Es wurde zusehends dunkler. Einzelne Böen fegten über die Bergkuppe und zerrten an dem Gesträuch.
    Der Mausbiber versuchte sich auf seine telepathischen Fähigkeiten zu konzentrieren. Nur so rechnete er sich eine Chance aus, Oro zu finden immer vorausgesetzt, der Ertruser öffnete seinen geistigen

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