Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0391 - Todliche Ernte

Titel: 0391 - Todliche Ernte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Beriot deutete auf das gesunde, zu halber Größe gereifte Baramo-Ei.
    „Wir sollten es schnellstens zurückbringen, damit die Frucht keinen Schaden erleidet. Wer erledigt das?"
    Roi blickte den Mausbiber an.
    Gucky nickte, nahm das Ei in die Arme und entmaterialisierte.
    Die anderen lösten sich in debattierende Gruppen auf.
    Vorerst konnte weiter nichts unternommen werden.
    Jedenfalls nicht, bevor die Erntekommandos der Pseudo-Gurrads erschienen.
     
    *
     
    Dem Mausbiber kam zugute, daß seine Vorfahren auf dem Planeten Tramp jahrtausendelang und noch bis in Guckys Generation hinein mit bloßen Händen Wohnhöhlen in Sanddünen gegraben hatten.
    Mit unnachahmlichem Geschick grub Gucky eine Röhre in den Eierhügel, bugsierte das Baramo-Ei hinein und schüttete die Röhre wieder zu.
    Anschließend lauschte er telepathisch einer Unterhaltung zwischen Goratschin und Noir. Die drei Männer - jeder von Goratschins Köpfen stellte ja eine eigene Persönlichkeit dar - tauschten Rezepturen für Mixgetränke aus, als befänden sie sich nicht auf einer Welt, die von Terras gefährlichsten Feinden bewacht wurde.
    Der Ilt grinste.
    Iwan Goratschin wollte dem Hypno unbedingt weismachen, daß zu einem Dragobusew-Shake nicht nur Wodka, ein Eigelb und Sekt-Komprimat gehörten, sondern außerdem der vergorene Darminhalt eines zehn Tage lang in der Sonne abgelagerten Störs.
    „Pfui Teufel!" murmelte Gucky.
    Er blickte sich um, entdeckte, daß weit und breit nichts von Pseudo-Gurrads oder Robotern zu sehen war, und beschloß, ein Stück ins Meer hinauszuschwimmen.
    Er zog seinen Kampfanzug und die leichte Kombination darunter aus, machte ein handliches Paket daraus und legte es neben einen Eierhügel.
    Dann watschelte er barfuß und auch ansonsten unbekleidet in die Brandung. Das Wasser war angenehm kühl, obwohl es sicher fünfundzwanzig Grad Celsius hatte. Aber gegen die sonnendurchglühte Luft wirkte es erfrischend.
    Gucky schloß genüßlich die Augen und ließ sich von einer Woge überrollen. Die Brandung erwies sich als zu stark. Sie ließ den Ilt nicht tiefer ins Meer gelangen, sondern warf ihn immer wieder zurück.
    Deshalb teleportierte er hinter die Brandungszone, legte sich mit hohlem Kreuz aufs Wasser und ließ sich von den Wellen schaukeln. Im Unterschied zu den meisten Gestaden Terras gab es hier keine ekligen Quallen. Nur lange Tangfäden verfingen sich manchmal an Guckys Nase oder seinen großen Ohren. Doch das störte ihn nicht.
    Allmählich schläferte ihn das wiegende Schaukeln ein. Sein Mund öffnete sich. Der Nagezahn blitzte makellos weiß in der Sonne - und ein lautes Schnarchen hallte über den Strand.
    Der Ilt träumte von seinem Bungalow am Goshun-See, von selbstgezogenen runden Karotten und von seiner geliebten Iltu. Im Traum hockte er mit seiner Frau auf einem riesigen Bett. Perry Rhodan - in der Kleidung eines Dieners - servierte eisgekühlte Getränke. Bully und Atlan kraulten ihn und Iltu intensiv im Nacken.
    Plötzlich kreischte Iltu auf.
    Gucky folgte ihrem Blick und sah in der Tür einen grinsenden Pseudo-Gurrad stehen, einen Riesenkorb voll verfaulter Äpfel in der Hand. Über den weinig duftenden Äpfeln summte ein Schwarm großer Wespen.
    „Scher dich fort!" knurrte der Ilt. „Was hast du in meinem Bungalow zu suchen!"
    Der Pseudo-Gurrad grinste noch breiter: Er öffnete den Mund, und ein Schwarm fingerlanger Hornissen flog daraus hervor. Die Insekten nahmen Kurs auf Gucky und Iltu; ihre Absicht war unverkennbar.
    Mit einem Schrei wachte der Mausbiber auf und erkannte erleichtert, daß er noch immer auf den Wellen von Baykalob schaukelte.
    Dann stutzte er.
    Das zornige Brummen der Hornissen war noch immer deutlich zu hören.
    Gucky richtete sich auf - und versank prompt. Eine Welle klatschte gegen seinen Nagezahn. Der Ilt schluckte Wasser, tauchte wieder auf und würgte und spuckte krampfhaft.
    Wassertretend gewahrte er über dem Sandstrand sechs seltsam geformte Roboter. Mit lautem Summen senkten sich die Maschinen auf den Sand herab.
    Fasziniert musterte der Ilt die elliptisch geformten Rümpfe mit den Halbschalen auf den Oberseiten.
    Die Roboter landeten. Mit jeweils drei dreigliedrigen Beinen staksten sie scheinbar schwerfällig durch den Sand. Ihre beiden Arme trugen ebenfalls Halbschalen. Nun senkte sich der vordere Tentakelarm eines der Roboter auf einen Eierhügel. Ein Preßluftstrahl blies den Sand weg. Behutsam saugte die Halbschale das Baramo-Ei an. Der Tentakel drehte sich und

Weitere Kostenlose Bücher