Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0393 - Der Vampir von London

0393 - Der Vampir von London

Titel: 0393 - Der Vampir von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Anzug-Typ. »Ach ja - Sie kennen mich nicht. Ich bin Galen. Inspektor Galen. Mordkommission. Ich habe jetzt Ihren Fall auf dem Hals. Der Kollege, der sie gestern abend festnahm, war die Nachtschicht. Was soll ich jetzt mit Ihnen anfangen, Mister Gryf?«
    Der Druide musterte den Inspektor. »Sie sind also Kerrs Nachfolger?«
    Galen schmunzelte. »So kann man es nennen«, sagte er. »Man könnte es auch so sehen, daß Miß Crawford in mein Büro versetzt wurde, nachdem meine ursprüngliche Sekretärin kündigte. Sie kannten Kerr? Miß Crawford behauptete jedenfalls, Sie wären beide so etwas wie… verwandt gewesen. In der Tat… Sie könnten Brüder gewesen sein. Sie haben fast die gleichen Augen wie Kerr.« Galen musterte Gryf intensiv. »Sie haben auch die gleiche Statur…«
    »Wir waren keine Brüder«, sagte Gryf. »Aber es stimmt. Um ein paar hundert Ecken herum waren wir wohl tatsächlich verwandt. Vettern siebenhundertdreiundvierzigsten Grades, oder so.«
    »Nun, ich kenne Miß Crawford als eine Frau mit guter Menschenkenntnis. Und Sie haben außerdem Glück, daß die Spurensicherung außer Ihren auch noch die Fingerabdrücke eines anderen Menschen an der Waffe gefunden hat.«
    »Und wer ist dieser andere Mensch, der den Mord begangen hat, den man mir gern anhängen möchte?« fragte Gryf.
    »Das kann ich Ihnen leider nicht sagen. Vorerst habe ich jedenfalls keinen Grund, Sie länger hier festzuhalten - unter der Bedingung, daß Sie die Stadtgrenzen nicht verlassen und sich jeden Tag bei mir melden.«
    Gryf verzog das Gesicht und nickte. »Das übliche Spiel, ja? Sie sollten sich darum bemühen, den wirklichen Mörder zu fangen, statt mich mit solchen Mätzchen zu behelligen.«
    »Es ist Vorschrift, solange Ihre Unschuld nicht eindeutig erwiesen ist. Momentan hat sich nur die Auswahl um hundert Prozent erhöht.« Galen lächelt wieder. Er trat zur Seite. »Bitte, Mister Gryf. Sie können gehen.«
    Gryf erhob sich. »Ich möchte mit Miß Crawford sprechen und mich für ihre Fürsprache bedanken.«
    »Na, dann kommen Sie mal mit.«
    Babs lächelte Gryf an und entführte ihn in die Kantine des Yard-Gebäudes. Unter vier Augen wurde sie zur Verräterin »Galen hofft, daß du auf eigene Faust nach dem Mörder suchst und ihn auf seine Fährte bringst.«
    Gryf lachte unfroh auf. »Ich habe andere Dinge zu tun, Babs«, sagte er. »Wie kommst du übrigens mit Galen zurecht?«
    »Er ist kein Ersatz für Kerr, wenn du das meinst. Absolut nicht. Den kann mir niemand ersetzen. Das weiß auch Galen. Deshalb versuchte er auch gar nichts. Aber er ist ein guter und fähiger Kriminalist. Ich hätte es mit meinen Chef schlechter treffen können. Hinter wem oder was bist du eigentlich her? Will dich jemand in die Pfanne hauen, Gryf?«
    »Das wäre ja ein ganz neuer Aspekt«, überlegte er. »Eigentlich versuche ich nur herauszufinden, ob es wieder mal eine neue Unterart der Vampire gibt. Dabei hat mir einer das Amulett geklaut und wurde anschließend ermordet, und den Rest kennst du wahrscheinlich aus der Akte.«
    Babs nickte. »Amulett? Hast du neuerdings auch eins?«
    »Von Zamorra geliehen. Er und Nicole wollen dir übrigens wohl heute einen Besuch abstatten. Sag mal… weißt du, ob es in der letzten Zeit im Umfeld von London Vampirtote gegeben hat? Du weißt schon… Tote, die blutarm waren, Bißmale haben und so weiter.«
    »Nicht, daß ich wüßte. Aber wenn, fiele es ohnehin nicht in Galens Ressort. Für so etwas haben wir ja unsere Zweimann-Spezialabteilung…«
    Gryf nickte. »Na dann… werde ich mal wieder meine eigenen Wege gehen. Vielleicht sehen wir uns heute abend.«
    »Du bist herzlich eingeladen«, sagte sie.
    Gryf verabschiedete sich und verließ das Gebäude von New Scotland Yard. Erst, als er draußen war, entfernte er sich per zeitlosem Sprung.
    Er erreichte die Stelle, an der Dandridge erdolcht worden war, und folgte dem schmalen Spalt zwischen den Häusern. Er wollte herausfinden, wohin sich der Mörder gewandt haben könnte.
    Für eine Spurensuche war es inzwischen ohnehin zu spät. Selbst mit dem Amulett würde es Gryf mehr als schwerfallen, den Täter noch aufzuspüren.
    Er hatte zuviel Zeit verloren.
    Und er fand jetzt, da er dem »Korridor« folgte, an dessen Ende keinen einzigen Anhaltspunkt. Es war eine völlig normale Straße ohne Besonderheiten.
    Also… zurück zum Beaminster-Cottage, und Zamorra den Verlust des Amuletts beichten.
    Gryf grinste. Die Beamten, die versucht haben mußten, ihn in

Weitere Kostenlose Bücher