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0394 - Die Bestie erwacht

Titel: 0394 - Die Bestie erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Antigravschacht zurückziehen. Dann jedoch ging er weiter, die Arme angewinkelt, als müßte er um sein Gleichgewicht kämpfen.
    „Das scheint ja ein anstrengender Dienst zu sein, den Sie im Laderaum verrichten", bemerkte Kossick. als sie mit Tastevin auf gleicher Höhe waren.
    „Ja", sagte der angehende Navigator geistesabwesend.
    „Was ist denn los mit Ihnen?" wollte Kossick wissen. „Fühlen Sie sich nicht wohl?"
    „Ich habe starken Durst", entgegnete Tastevin langsam.
    „Warum bedienen Sie sich dann nicht?" fragte Pal und blickte in Richtung des Wasserbehälters neben dem Antigravschacht.
    Tastevin gab keine Antwort, sondern ging weiter.
    „Merkwürdig", raunte Pal seinem Begleiter zu. „Was hältst du davon?"
    Kossick beobachtete mit gerunzelter Stirn, wie Tastevin davonging.
    „Er hätte sich Wasser aus dem Behälter neben dem Antigravschacht nehmen können", sagte er.
    „Aber er ist daran ..."
    Er unterbrach sich, und seine Augen wurden groß. Er streckte den Arm aus und zeigte auf den Boden, der sich unter Tastevins Füßen zu wellen schien, als könnte er das Körpergewicht des Mannes nicht tragen.
    „Alarm!" schrie Kossick und rannte los. Tastevin warf sich herum, und plötzlich wirkte er nicht mehr unbeweglich. Er raste auf die beiden Männer zu. Der Gang schien unter seinen wuchtigen Schritten zu dröhnen.
    „Pal!" schrie Kossick. „Weg von hier!"
    Aber Pal hörte ihn nicht. Uralte, längst vergessen geglaubte Ängste waren in ihm wach geworden und erzeugten zusammen mit der Furcht vor Tastevin ein Gefühl völliger Hilflosigkeit. Plötzlich war die Erinnerung an seine Kindheit in Singh Pal erneuert worden, und er sah sich, wie er vor einer regenschweren dunklen Wolke in einem Graben Schutz suchte, weil er fürchtete, daß sie auf ihn herabstürzen würde. Als er nach dem Gürtel griff, wo er bei Einsätzen seine Waffe hatte, war es eine reine Reflexbewegung. Er wurde sich noch nicht einmal der Tatsache bewußt, daß er keine Waffe bei sich hatte.
    Er sah, wie Tastevin zu einem fürchterlichen Schlag ausholte. Er duckte sich, aber Tastevin machte die Bewegung mit und traf den Techniker gegen die Brust. Ein stechender Schmerz, der ihm den Atem abstellte, raste durch Pals Körper. Er wurde zurückgeschleudert und landete mit dem Rücken auf dem Boden. Atemlos lag er da, ängstlich darauf bedacht, sich nicht zu rühren, weil jede Bewegung den Schmerz in der Brust bis zur Unerträglichkeit steigern wurde.
    Pal sah, daß Kossick aus einem Raum am anderen Ende des Ganges trat. Kossick hielt einen Strahlenkarabiner, mit dem er auf Tastevin anlegte. Pal mußte husten. Blutiger Schaum trat über seine Lippen.
    Tastevin beachtete ihn nicht länger, sondern raste auf Kossick zu, der jetzt schoß.
    Tastevin wurde von dem Energiestrahl eingehüllt; für einen Augenblick glich er einer Flammensäule von wunderbarer Pracht. Kossick wich langsam zurück, wobei er ununterbrochen schoß. Jetzt traf er Tastevin jedoch nicht mehr, weil seine Hände zitterten. Die Luft im Gang flimmerte vor Hitze.
    Pal beobachtete, wie Tastevin seinen Freund erreichte und zu Boden schlug. Am Ende des Ganges kamen ein paar bewaffnete Männer aus dem Antigravschacht und begannen auf Tastevin zu schießen.
    Offenbar waren sie von Kossick alarmiert worden.
    Tastevin erwiderte das Feuer aus der erbeuteten Waffe. Dabei zog er sich in Pals Richtung zurück.
    Er bewegte sich so schnell, daß die angreifenden Raumfahrer zurückblieben.
    Pals Augen verschleierten sich. Er sah nur noch dunkle Schatten, die sich vor ihm bewegten.
    Hilfreiche Hände griffen nach ihm und wollten ihn hochziehen. Er schrie und verlor gleich darauf das Bewußtsein.
     
    *
     
    „Welsmire"' schrie Major Habylet mit sich überschlagender Stimme ins Mikrophon des Interkoms. „Welsmire! Das Ungeheuer lebt!"
    „Unmöglich!" erwiderte der Wissenschaftler. „Das ist unmöglich."
    „Es hat die Gestalt von Tastevin angenommen und ist aus dem Laderaum ausgebrochen", sagte Habylet. „Inzwischen hat es ein paar Männer getötet."
    „Was können wir tun?" fragte Welsmire.
    „Im Augenblick nichts", sagte Habylet. „Nach den letzten Berichten, die ich vom unteren Deck erhalten habe, hat sich die Bestie in den Laderaum zurückgezogen und ihre ursprüngliche Gestalt angenommen. Dann hat sie ihren Kampfanzug angelegt und ein Paratronfeld um sich errichtet.
    Dadurch ist sie unbesiegbar geworden."
    „Was wird sie als nächstes tun?" fragte Welsmire.
    „Wir müssen mit dem

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