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0394 - Wir stellten den Messermörder

0394 - Wir stellten den Messermörder

Titel: 0394 - Wir stellten den Messermörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir stellten den Messermörder
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zu.
    »Okay, Jerry, deine Angaben scheinen zu stimmen. Jetzt noch eins: Wer gab dir den Tipp mit dem Lokal gestern Abend?«
    »Den erhielt ich in einer Bar, irgendwo in der Nähe vom Grand Central Bahnhof«, sagte ich gleichmütig.
    »Etwa Polly’s Bar?«, fragte er lauernd.
    »Möglich. Ich merke mir nicht alle Namen.«
    »Was kannst du?«, fragte er plötzlich.
    »Alles.«
    »Na schön. Du darfst uns eine Kostprobe geben. Mir ist jemand im Weg, der eine lange Reise antreten wird. Und du wirst ihm die Fahrkarte verpassen«, sagte er so sanft wie eine Klapperschlange vor dem Zubeißen.
    »Und wer ist es?«, fragte ich neugierig.
    »Ein gewisser Shed Cockey, Spruce Street 11. Unteres Manhattan. Du kannst ihn gar nicht verfehlen, der Name leuchtet in blauen Neonbuchstaben über einem kleinen Café.«
    »Und warum?«
    »Das ist meine Sache. Wenn du Fragen technischer Art hast, wende dich an Fred und Bob. Ansonsten machst du, was ich sage, kapiert?«, sagte er hart.
    Er schob mir als Abschluss des Gespräches 600 Dollar über den Tisch.
    »Bei euch herrscht wohl Ebbe in der Kasse, wie?«, sagte ich geringschätzig, »für so einen Betrag klaut man ja nicht mal einen uralten Secondhand-Car.«
    »Den Rest nach Ausführung«, sagte Shore knapp und stand auf. »Du hast 24 Stunden Zeit.«
    Bob und Fred erhoben sich gleichzeitig. Sie schickten sich an, mich wieder zu begleiten.
    »Bleib hier, Buddy und stärke deine Muskeln«, riet ich ihm freundlich und schob Bob zur Seite, »ich finde den Weg allein zurück.«
    An der Tür drehte ich mich noch einmal um.
    »Wo erreiche ich dich, Boss?«
    »Morgen früh um zehn Uhr hier, zur Erfolgsmeldung.«
    Ich trat in die dunkle Nacht hinaus und atmete tief durch. Der Einstand hatte besser geklappt, als ich vorher geglaubt hatte.
    Nach kurzem Fußmarsch hatte ich eine Metrostation erreicht. Ich ließ einen Zug abfahren und wartete auf den Nächsten. Auch jetzt machte ich keine Anstalten einzusteigen. Erst als der Pfiff ertönte, sprang ich mit einem Riesensatz auf den ersten Waggon zu und quetschte mich gerade noch durch die automatisch schließenden Türen.
    Zufrieden stellte ich fest, dass nach mir keiner mehr einstieg. Sollte Shore mir einen Beschatter nachgeschickt haben, so war er mit diesem uralten Trick abgehängt.
    An der Brooklyn Bridge stieg ich aus und nahm ein Taxi zur 69. Straße Ost.
    Es war Mitternacht, als ich in das Büro von Mr. High trat.
    ***
    »Endlich«, sagte Phil erleichtert und schob mir einen Stuhl hin, »wir wollten gerade Großalarm geben.«
    »Nur keine Aufregung«, sagte ich, »wo ich gerade- eine verheißungsvolle Verbrecherlaufbahn einschlagen will.«
    »Ich stand da wie ein Karpfen auf dem Trockenen«, sagte Phil, »als sie dich in das Motorboot luden, hätten wir am liebsten einen Hubschrauber eingesetzt.«
    »Die Brüder sind nicht dumm«, sagte ich.
    Ich erzählte Mr. High und Phil, wie ich die Aufnahme in die Gang geschafft hatte.
    »Ich hoffe, Ihnen ist keiner gefolgt, Jerry«, sagte unser Chef. »Wenn die Verbrecher merken, wer Sie sind, gibt es kein Pardon.«
    »Von den Dreien, die ich kennengelernt habe, ist mir keiner gefolgt. Aber vielleicht ist Shore auch nur ein kleines Rädchen in der Maschinerie?«
    »Sobald wir einen handfesten Beweis gegen ihn haben, heben wir den Schlupfwinkel aus«, entschied unser Chef.
    »Dann auf zu Shed Cockey«, schlug Phil vor. »Wahrscheinlich wird sich Shore oder einer seiner beiden Killer in der Nähe auf halten, um sich von Jerrys Erfolg zu überzeugen.«
    »Ich werde also nach außen hin den Mord durchführen«, sagte ich. »Vorher muss ich mich mit Cockey in Verbindung setzen und ihn genau instruieren.«
    »Am besten treffen Sie ihn an einem neutralen Ort«, schlug mir Mr. High vor. »Hoffen wir, dass er mitspielt.«
    Wir sprachen noch einmal ausführlich die nächsten Schritte durch, dann machten wir uns auf den Weg.
    Immer noch in meiner Kluft, aber zusätzlich mit meiner Smith & Wesson bewaffnet, fuhren wir zur Spruce Street.
    Während wir getrennt auf das Café zumarschierten, ging gerade die Nachtvorstellung in einem Kino zu Ende. Etwa zweihundert Menschen verließen das Kino und verteilten sich gleichmäßig über die Straße.
    Im Strom einer größeren Gruppe drängte ich mich in das Café und arbeitete mich bis zur Bar durch.
    Die Musikbox lief auf vollen Touren, die Kaffeemaschine hatte alle Hähne voll zu tun, und hinter der Theke stand ein blondes Gift, bei dem ich zwei Whisky

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