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0394 - Wir stellten den Messermörder

0394 - Wir stellten den Messermörder

Titel: 0394 - Wir stellten den Messermörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir stellten den Messermörder
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Antwort.
    Der Doc machte die Tür auf.
    »Kommen Sie, Agent Cotton«, brummte er. Ich folgte seiner Aufforderung und bedeutete ihm durch ein Zeichen, Phil nicht zu erwähnen.
    »Dann eben morgen, Keene«, sagte ich noch und verließ das Krankenzimmer.
    Auf dem Gang sah mich der Medizinmann fragend an.
    »Ich glaube, er simuliert«, sagte ich. »Wenn er jetzt glaubt, wir haben ihn allein gelassen, wird er sich vielleicht verraten. Deshalb habe ich Phil in der Ecke gelassen, zum Aufpassen.«
    Eine Minute später war mein Freund da.
    »Nun?«, fragte ich gespannt.
    »Kaum wart ihr draußen, grinste er wie ein Honigkuchenpferd«, sagte Phil grimmig.
    »Der wird sich wundern«, meinte der Doc, »jemanden von einem Schock zu befreien, ist mit so vielen Behandlungen verbunden, dass ihm jedes Verhör wie Urlaub vorkommt.«
    Phil begleitete den Arzt, um sich einen neuen Verband anlegen zu lassen. Er hatte zwar viel Blut verloren, war aber dank seiner guten Konstitution wieder gut in Form.
    ***
    Im Verhörzimmer der Bereitschaft saß noch immer der eine Schläger, den die Beamten aufgegriffen hatten, als sie uns aus dem Fortune Inn holten.
    Der diensttuende Sergeant empfing mich im Nebenzimmer.
    »Wollen Sie ihn sprechen?«, fragte er.
    »Gerne. Hat er schon etwas ausgesagt?«
    »Nein, er wiederholt nur stereotyp auf jede Frage seinen Namen, Geburtstag und die Adresse.«
    Ich überflog die paar Notizen in dem Vernehmungsprotokoll.
    »Hier sind übrigens Ihre Waffen«, sagte der Sergeant und gab mir meine und Phils Pistole. »Sie lagen ganz in der Nähe des Kampfplatzes.«
    »Die Materialverwaltung wird sich freuen«, sagte ich zufrieden. Ich wandte mich an den Burschen.
    »Nun«, sagte ich und angelte mir einen zweiten Hocker, »gefällt es dir hier?«
    Er sah mich unruhig an.
    Gemächlich holte ich mir eine Zigarette aus der Packung.
    »Hier«, sagte ich und gab ihm Glimmstängel und Streichholz, »und jetzt mach endlich den Mund auf.«
    »Ich heiße Burt Howard, bin in Wyoming geboren…«
    »Weiß ich«, unterbrach ich ihn. »Wenn du hier nicht Wurzeln schlagen willst, dann erzähle mir jetzt, wer euch beauftragt hat, uns anzupöbeln. Außerdem will ich wissen, wer auf meinen Kollegen geschossen hat.«
    »Das war keiner von uns«, wehrte er sofort ab.
    »Wer dann?«
    »Ich weiß nicht. Ihr Begleiter schoss auf die Lampe, und ich ließ mich fallen. Dann versuchte ich nur noch, das Weite zu gewinnen. Ich konnte das ja nicht wissen.«
    »Was?«
    »Dass Sie beide G-men sind«, sagte er kleinlaut.
    »Das hat dir dein heldenhafter Auftraggeber auch wohlweislich verschwiegen«, antwortete ich.
    »Er sagte nur, ihr seid hinter ihm her, und wir sollten euch eine Abreibung verpassen.«
    »Dazu müsst ihr früher aufstehen«, brummte ich. »Und du hattest keine Schusswaffe?«
    »Noch nie eine gehabt«, sagte er treuherzig.
    Ich legte einen Zettel vor ihm hin.
    »Hier schreibst du jetzt die Namen deiner Kumpane und ihre Adressen auf«, sagte ich, »wir werden sie kurz überprüfen. Wenn es stimmt, dass keiner von euch geschossen hat, passiert euch nicht viel.«
    Er zögerte. Eine halbe Minute brauchte er, um sich zu entscheiden. Dann schrieb er achselzuckend alle Namen auf.
    »Und jetzt beschreibst du mir noch den Typ, der euch das eingebrockt hat«, verlangte ich.
    »Er war in einen nachtblauen Blazer gekleidet, war etwa 40 Jahre alt, sah gut aus. Seine Chausseewanze war Klasse.«
    »Wer?«
    »Na, seine Rennmaschine, war ein englischer Topf oder ein italienischer, ich habe das nicht so genau gesehen.«
    »Kannst du zeichnen?«
    »Ich bin Grafiker«, sagte er nicht ohne Stolz.
    »Okay, mal mir die Kiste auf, mit allen Einzelheiten, an die du dich erinnern kannst.«
    Er überlegte nicht lange. Mit sicheren Strichen zeichnete er ein,en niedrigen Sportwagen, zweisitzig, mit heruntergeklapptem Dach.
    Er hatte keine schlechte Beobachtungsgabe. Sogar die Speichenräder hatte er noch im Gedächtnis.
    Es würde nicht allzu viele Wagen dieser Bauart in der Stadt geben.
    Meine Anerkennung schmeichelte ihm.
    »Sie wollen keine Strafanzeige machen?«
    »Der Richter wird euch mildernde Umstände geben«, meinte ich, »wenn deine Angaben stimmen und er der Meinung ist, dass euch das eine Lehre war.«
    Er atmete erleichtert auf.
    ***
    Im Dachgeschoss befand sich der Funkraum der Las Vegas City Police.
    »Viel los?«, fragte ich den Mann am Funkgerät.
    »Das Übliche. Schlägereien, Zechpreller, zwei Einbrüche und ein halbes Dutzend

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