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0394 - Wir stellten den Messermörder

0394 - Wir stellten den Messermörder

Titel: 0394 - Wir stellten den Messermörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir stellten den Messermörder
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hinauf bis zur Tür. Sie war aus massivem Eisen, unlackiert.
    Gleich daneben befand sich der Lichtschalter. Das Kabel war zum Glück nicht unter Putz verlegt, und darauf baute ich meinen Plan auf.
    Mit Gewalt riss ich den Schalter ab. Ein weiterer Ruck, und das Kabel war aus seiner Verankerung gerissen.
    Jetzt holte ich die Zigarettenpackung aus der Tasche und die Streichhölzer. Zum Glück hatte man mir diese Utensilien nicht abgenommen.
    Die geleerte Schachtel drehte ich zu einer Fackel und klemmte sie in den Türrahmen. Dann zündete ich sie an.
    Für ungefähr eine Minute würde ich Licht haben.
    Mit einem Ruck riss ich das Stromkabel aus dem Schalter. Um kein Geräusch zu machen, legte ich die Plastikdose vorsichtig auf den Boden.
    Ein kurzes Streifen mit dem Finger über eines der blanken Drahtenden und ich wusste, wo der Nullleiter war.
    Von einer Zigarette riss ich den Filter ab, den steckte ich über den Nullleiter, sodass das Drahtende auf der anderen Seite herauskam. Ich brauchte des Ende jetzt nur noch in das Schlüsselloch einzuführen.
    Nachdem ich noch zwei Krampen aus der Wand gerissen hatte, reichte der Draht.
    Das Filterstück hielt den Draht im Schlüsselloch und isolierte ihn gegen die Eisentür.
    Das zweite freie Ende bog ich ringförmig zusammen und hing es so über die Klinke, dass der Draht das Eisen berühren konnte.
    Als das Feuerchen verlöschte, war die Falle fertig. Jeder, der jetzt den Schlüssel in das Schloss steckte, berührte den einen Draht. Und ich brauchte nur das andere Ende gegen die Tür zu halten, und schon war der schönste Kurzschluss fertig.
    Shore würde einen gewaltigen Schlag erhalten, der ihn für ein paar Minuten außer Gefecht setzen musste.
    Ich hatte noch die Zeit, mir den Rest der abgerissenen Zigarette anzuzünden und zwei tiefe Züge zu tun. Dann hörte ich ihn kommen. Er löste den Riegel, und es knirschte hässlich, als sich der Schlüssel drehte. In der aufleuchtenden Glut meiner Zigarette sah ich die Türklinke niedergehen.
    In diesem Augenblick drückte ich zu. Es gab einen hellen Funken wie bei einem Feuerwerk. Ein kurzer Schrei auf der anderen Seite, und ich stemmte mich mit der Schulter gegen die Tür.
    Sie flog auf und schleuderte einen Körper zur Seite. Wimmernd sank der Mann in die Knie.
    Durch den Kurzschluss war schlagartig das Licht ausgegangen. Ich riss ein neues Streichholz an und besah mir das wimmernde Bündel näher.
    Meine Verblüffung hörte erst auf, als mir die Flamme den Zeigefinger ansengte.
    Fluchend warf ich das Streichholz weg. Und in diesem Moment ging das Licht wieder an. Schwere Schritte polterten um die Ecke.
    »Stehen bleiben«, schrie eine Stimme, und ich sah einen schweren Colt sich heben.
    ***
    Dunhill ahnte, um wen es sich handelte, als er den Telefonhörer auf die Gabel warf. Er legte die Virginia in den Ascher, dann alarmierte er die Fahrbereitschaft.
    Zwei Minuten später saß er mit drei Mann im Funkwagen, und mit heulender Sirene fuhren sie zum Fortune Inn. Unterwegs griff er sich das Mikrofon und beorderte alle erreichbaren Streifenwagen hin.
    Das Lokal wurde binnen Minuten eingekreist. Mit gezogener Waffe stürmte Dunhill als Erster ins Lokal.
    Über einen wüsten Verhau von Tischen, Splittern und Stühlen bahnte er sich einen Weg zu den hinteren Räumen. Kein Mensch war zu sehen.
    Im Flur, der zu den oberen Räumen führte, blieb er einen Moment stehen. Es war totenstill in dem Fuchsbau.
    »Stehen bleiben, oder ich schieße«, hörte er einen der Beamten im Hinterhof rufen. Befriedigt vernahm Dunhill das Klicken von Handschellen.
    Er wollte gerade kehrtmachen, als er den dumpfen Schrei hörte. Ohne zu zögern, raste er auf leisen Sohlen die Kellertreppe herab.
    In diesem Augenblick ging das Licht aus. Dunhill befand sich zwei Schritt vor dem Sicherungskasten, den er zufällig gesehen hatte.
    Er stoppte einen Moment und tastete sich zu dem schwarzen Kasten vor. Mit den Fingern fühlte er die automatischen Sicherungen ab, bis er die richtige entdeckte.
    Als er den roten Knopf hineindrückte, flammte die Beleuchtung wieder auf. Dunhill schoss um die Ecke. Er sah einen Mann über eine Gestalt gebeugt und rief ein donnerndes: »Stehen bleiben.«
    Kaum hatte er den Dienstcolt gehoben, ließ er ihn wieder sinken.
    »Sie, Agent Cotton?«, sagte er mehr erleichtert als erstaunt. Er kam näher und besah sich den verletzten Verbrecher.
    »Das ist doch nicht Shore«, stellte Dunhill fest.
    »Nein. Dieser Mann heißt angeblich

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