Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0395 - Menschenschmuggel in Manhattan

0395 - Menschenschmuggel in Manhattan

Titel: 0395 - Menschenschmuggel in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Menschenschmuggel in Manhattan
Vom Netzwerk:
Abstand.
    Dann war das Geräusch ganz nah. Ich erkannte, was es war. Ein Fahrraddynamo.
    Im gleichen Augenblick verstummte das Geräusch. Ich konzentrierte mich auf jeden Laut.
    Ein leichtes Knacken, ein Rascheln. Dann nichts mehr. Wir warteten. Die Dunkelheit hüllte uns ein wie eine dicke wollene Decke.
    Wieder ein Knacken. Schritte, die sich näherten.
    Vorsichtig zog ich mich an dem Stamm hoch. Ich wagte nicht, meine Füße zu bewegen, aus Angst, ein Geräusch zu verursachen.
    Die Schritte waren zögernd; so, als müssten sie sich erst den Boden ertasten, auf dem sie gingen. Dann blieben sie stehen. Ich glaubte das schwere Atmen eines Menschen zu hören. Aber noch immer konnte ich nichts erkennen.
    Wieder vernahm ich eine Bewegung. Ein langsamer tastender Schritt, ein schleifendes Fühlen, ob der Boden noch eben war.
    Ich stand jetzt aufrecht neben dem Baum. Vorsichtig beugte ich mich wieder etwas zurück, um mit einem langen Satz auf den Unbekannten loszuschnallen.
    Da zerriss plötzlich ein helles Aufklatschen die Stille. Ich sprang vor.
    Da hörte ich auch schon die hastenden Schritte des Unbekannten. Ich sah noch immer nichts.
    Irgendwo heulte eine Dampfersirene auf dem äußeren East River. Und vor mir die Schritte des fliehenden Mörders, denn ich war sicher, dass er es war.
    Ich lief schneller. Die Schritte vor mir klangen deutlicher. Plötzlich schien der Mann vor mir zu stolpern. Ich holte auf, dann blieb ich auch in einer Wurzel hängen, und Phil holte mich ein. Aber ich stand sofort wieder.
    Die Schritte waren wieder weiter weg. Wir rannten den Geräuschen nach.
    Plötzlich blieben die Schritte weg. Es war, als hätte der Nebel sie verschluckt.
    Dann hörten wir ein Surren, ein leichtes Rascheln.
    »FBI, halt oder ich schieße!«, brüllte ich laut. Aber ich wusste, ich konnte nicht schießen, ohne etwas zu sehen. Und ich konnte kein Licht machen, ohne selbst ein gutes Ziel zu bieten. Ganz abgesehen davon, dass der Schein unserer Stablampe die Dunkelheit vor uns nicht durchdringen konnte.
    Der Mörder war uns entwischt.
    Langsam gingen wir zum Jaguar zurück. Irgendwo im Gewirr der angrenzenden Gärten und Häuser wartete ein Radfahrer. Er wartete, bis wir verschwunden waren, um dann seinen Weg fortzusetzen. Wenn er nicht an der nächsten Ecke ein Auto hatte.
    Es hatte keinen Zweck irgendetwas zu unternehmen.
    Ich schaltete die Funkanlage ein und rief zwei Kollegen her, die die Nacht über Wache halten sollten. Am Morgen musste nach dem Gegenstand getaucht werden, der eben mit einem leichten Aufklatschen in den Fluten verschwunden war.
    Ich würde jede Wette eingehen, dass es sich um eine 38er Automatic handelte. Die Waffe, mit der Glen Snyder erschossen worden war.
    »So, und was jetzt?«, fragte ich etwas mutlos.
    »Mir scheint, dein Gedächtnis lässt nach«, grinste Phil. Ich ließ den Motor an.
    »Ich verstehe nicht, wieso du so guter Laune bist, da ich recht hatte, musst du mir einen doppelten Whisky zahlen!«, sagte ich.
    »Wenn ich nur selber auch etwas zum Aufwärmen bekommen kann!«, knurrte er.
    Langsam fuhren wir zurück nach Süden.
    ***
    Es war kurz nach 11 Uhr, als wir in unserem Büro saßen, wieder gestärkt und aufgewärmt und auf eine Nachricht starrten, die inzwischen eingegangen war.
    Die vier Kollegen, die die Angestellten des Hochhauses in der Lexington Avenue befragt hatten, waren fertig und hatten den Bericht getippt.
    Es war eine Liste mit über achthundert Namen. Männer, Frauen, junge Mädchen, die alten Nachtwächter, Parkwärter und Liftboys. Alle hatten etwas gesehen, aber die Aussagen waren zu ungenau, zu vage. Meist, so glaubten wir, waren es Produkte von überspannten Fantasien. Es war unsere Pflicht, alle Aussagen zu prüfen.
    Und wir fanden auch sieben Aussagen, die sich lohnten. Die das ganze Unternehmen rechtfertigten. Ein Unternehmen, das vier G-men einen ganzen Tag lang voll beschäftigt hatte. Sieben Namen waren mit rotem Fettstift angekreuzt.
    Alle sieben, vier Männer und drei Frauen, hatten Cass Adams und Ed Logan einwandfrei beschrieben und sie auch aus verschiedenen vorgelegten Fotos sofort herausgefunden. Sieben Menschen, die bereit waren, zu beschwören, dass die beiden Berufskiller Cass Adams und Ed Logan zu einem Zeitpunkt in dem Haus waren, als ein Mann in höchster Panik floh und kurz darauf erschossen wurde.
    Einer der Männer und ein Mädchen sagten unabhängig voneinander aus, dass sie Cass und Ed von ihren Bürofenstern aus unten auf der Straße

Weitere Kostenlose Bücher