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0396 - Leonardos Zauberbuch

0396 - Leonardos Zauberbuch

Titel: 0396 - Leonardos Zauberbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Amulett, was hatte es in den Diensten der Hölle ausrichten können? Was stand wirklich hinter der Sekte, die sich auf die Lehren dieses Buches gründete? Es mußte viel mehr dahinter stecken, als Gambino auch nur zu ahnen wagte, der Terzotti nie danach hatte fragen können. Aber Merlin würde ihm antworten können.
    Um mit Merlin zu reden, mußte er aber erst einmal dieses Amulett in die Hände bekommen. Ohne das war ein Kontakt unmöglich.
    Es bedurfte keiner besonderen Vorbereitungen, die Beschwörung durchzuführen. Er brauchte nur die Formeln aneinanderzureihen und in der richtigen Betonung und in dem richtigen Rhythmus auszusprechen.
    Er vergaß fast völlig, wo er sich befand.
    Und er begann mit der Beschwörung.
    ***
    Etwas Seltsames nahm von ihm Besitz, während er die Formeln sprach. Eine seltsame Kraft manifestierte sich, die ihm unbekannt war, die er in diesen unterirdischen Räumen nie zuvor gespürt hatte. Unwillkürlich erschauerte er. Seine Nackenhärchen sträubten sich.
    Er sah silbriges, flirrendes Licht vor seinem geistigen Auge. Es begann ihn zu durchdringen. Aber es wurde zugleich durchsetzt und durchzogen von den klebrigen Fäden einer schwarzen Kraft.
    Schwarze und Silberne Magie fochten gegeneinander an, kapselten sich gegenseitig ein. Die Magie dessen, der einst das Amulett schuf, das nun gerufen wurde, und die Magie jenes Zauberers, der die Beschwörung entwickelt hatte. Ganz hatte er sich auf seine ureigene Macht nicht verlassen können, er hatte etwas von dem übernehmen müssen, das Merlin zuzuordnen war.
    Die Umgebung versank für Gambino. Er war nur noch die Verkörperung dieser widerstrebenden Energien, die dennoch in eine einzige Richtung leckten. Er wurde sich nicht mehr bewußt, daß er immer noch die Beschwörungsformeln murmelte, wieder und wieder, während die Energie wuchs.
    Und dann…
    wurde sein RUF gehört…
    ***
    In den Tiefen der Hölle verspürte Leonardo deMontagne einen klaren, scharfen Impuls. Er ging von dem Amulett aus, das einst Magnus Friedensreich Eysenbeiß gehört hatte. Es war eines der sechs, die Merlin schuf, ehe er Zamorras Amulett herstellte. Er hatte experimentiert; jedes der Amulette war stärker und besser als das vorherige. Aber erst mit dem siebten, das Leonardo seinerzeit erbeutete und das jetzt trotzdem Professor Zamorra besaß, war er zufrieden gewesen.
    Es war das Haupt des Siebengestirnes von Myrrian-ey-Llyrana!
    Es hieß, die anderen sechs Amulette zusammengefaßt seien dem siebten ebenbürtig, vielleicht sogar überlegen. Beweisen konnte es niemand, weil es noch niemandem gelungen war, alle sechs Sterne in eine Hand zu bringen. Der DYNASTIE DER EWIGEN wäre es einst fast gelungen. Doch da war Asmodis, Leonardos Vorgänger als Fürst der Finsternis, eingeschritten…
    Seither waren die Amulette wieder verstreut.
    Eysenbeiß hatte eines besessen. Davon erfuhr der Fürst der Finsternis erst, als er nach dem Urteil des höllischen Tribunals Eysenbeiß hinrichtete. Leonardo hatte das nunmehr herrenlose Amulett an sich genommen. Wenn er schon nicht jenes tragen konnte, das er einst besaß und über das er immer noch einen Rest von Kontrolle hatte, sehr zu Zamorras Ärger, so wollte er doch versuchen, auch andere Amulette an sich zu bringen und irgendwann einmal die Machtprobe zu wagen.
    Und jetzt alarmierte ihn dieses Amulett.
    Plötzlich erkannte er, was geschah.
    Merlins Macht und Leonardos Zauber rufen Zamorras Amulett!
    Leonardo war bestürzt. Wer war es, der sich seiner eigenen Zauberei bedienen konnte? Wie war das möglich?
    Er wollte eingreifen.
    Aber da war der Vorgang schon wieder vorbei. Die Magie, die er über sein Amulett gespürt und begriffen hatte, schwoll ab. Er konnte den Ursprungsort nicht mehr finden. Er ahnte nicht, daß er erst vor kurzem an genau dieser Stelle gewesen war…
    Unruhig lauernd wartete er in den Tiefen der Schwefelklüfte darauf, daß sich der Vorgang dieses Rufes wiederholte.
    Und da war etwas, das ihm zuflüstern wollte: Benutze den Stern von Myrrian-ey-Llyrana , um den Ort des Ursprungs zu finden! Benutze dein Amulett!
    Aber noch war Leonardo deMontage nicht soweit.
    ***
    Auch an einem anderen höllischen Ort wurde jemand aufmerksam.
    Lucifuge Rofocale, Satans Ministerpräsident.
    Auch er besaß einen der Sterne von Myrrian-ey-Llyrana. Doch niemand außer Merlin wußte davon, und Merlin war nicht in der Lage, etwas darüber zu verraten.
    Auch Lucifuge Rofocale spürte, wie mit einer schier unfaßbaren Macht,

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