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0396 - Leonardos Zauberbuch

0396 - Leonardos Zauberbuch

Titel: 0396 - Leonardos Zauberbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Teilnehmer am ändern Ende der Leitung meldete sich.
    »Giorgio Gambino ist ein Judas«, sagte Terzotti ohne Einleitung. »Er stahl das Buch und arbeitet mit einer Frau zusammen. Vielleicht eine Gruppierung. Gambino ist mit dem Wagen auf der Flucht von der Fabrik.«
    »Verstanden«, sagte der andere, der ebenfalls zur Sekte gehörte. »Ich lasse die Mautstellen an der Autobahn dichtmachen. Auch der Flughafen wird überwacht. Drei Männer zu seiner Wohnung.«
    »Du bist ein kluger Junge«, sagte Terzotti und legte auf.
    Der Mann, mit dem er gesprochen hatte, würde alles Nötige in die Wege leiten. Er besaß die Möglichkeiten dazu. Er war ein hoher Offizier der Carabinieri und konnte den Polizeiapparat für sich einspannen. Begründungen würden ihm schon einfallen.
    Terzotti hielt den Wagen an und wendete. Dann fuhr er zur Fabrik zurück. Er mußte sich um die Frau kümmern, die er niedergeschlagen hatte. Sie war besinnungslos, und er hatte es für wichtiger gehalten, zunächst hinter Gambino herzujagen. Aber der hatte ihm schnell klar gemacht, wie sinnlos diese Verfolgungsjagd gegen seinen schnellen Sportwagen war.
    Terzotti erreichte den »Sektenparkplatz«. Dann leuchtete er das ganze Gelände aus. Er stieg aus dem Wagen und untersuchte auch das Buschwerk ringsum. Ergebnislos.
    Die Frau mit dem langen Haar war verschwunden.
    ***
    Teri hatte im zeitlosen Sprung den Mann mit der Tötungsabsicht erreicht. Sie sah die Pistole in seiner Hand und schlug sofort zu. Er wollte mit der Waffe morden, brauchte sie nicht zur Selbstverteidigung. Der andere, der jetzt floh, sandte die Angstimpulse aus.
    Es kam zu einem kurzen erbitterten Kampf.
    Teri hatte sich nicht schnell genug auf die neue Situation einstellen können. Alles war zu hektisch gegangen. Ehe sie den Pistolenmann mit Magie unter ihre Kontrolle bringen konnte, schlug er sie nieder. Ihr wurde schwarz vor Augen.
    Als sie erwachte, war sie auf dem Platz allein. Langsam richtete sie sich auf. Die Luft roch schwach nach Abgasen und Öl. Die beiden Männer, die Teri angepeilt hatte, waren fort.
    Die Druidin sah sich um. Sie versuchte wieder Gedankenimpulse aufzunehmen, fand aber nichts mehr. Sie versuchte, sich an den Pistolenmann zu erinnern, dessen Bewußtseinsmuster sie sich eingeprägt hatte, um zu ihm zu gelangen. Aber es war verwaschen. Der Schlag, den sie erhalten hatte, als sie die Besinnung verlor, mußte auch ihre Erinnerung getrübt haben.
    Sie glaubte einen Bewußtseinsfetzen wahrzunehmen, sprang aufs Geratewohl und stand dann allein und ratlos auf einer breiten Ausfallstraße in der Nähe der Stadt. Als sie noch einmal eine konzentrierte Gedankensuche vornahm, fand sie erst recht nichts mehr. Aber vor ihren Augen begann sich alles zu drehen.
    Der Schlag auf den Kopf machte ihr zu schaffen.
    Sie brauchte ein paar Stunden Ruhe. Wenn sie die hatte, konnte sie es anschließend noch einmal versuchen. Sie war sicher, daß sie die Spur wieder finden würde. In der Zwischenzeit konnte sie sich Gedanken darüber machen, worum es eigentlich ging.
    Merlins Magie in pervertierter, schwarzmagischer Mischform… und irgendwie hatte es etwas mit Zamorras Amulett zu tun?
    War dieses Amulett möglicherweise der Grund für den Kampf zwischen den beiden Männern?
    Teri hoffte, daß es einem von ihnen entfallen war, während sie kämpften. Sie versuchte mit einem weiteren zeitlosen Ssprung zu dem Ort des Kampfes zurückzukehren. Aber sie fand sich auf einem freien Fabrikgelände wieder, das schon lange nicht mehr benutzt worden sein konnte.
    Hier war sie sicher falsch.
    Sie gab es auf und sprang zur Stadt. Ihr war klar, daß sie sich mit jedem ihrer Sprünge weiter verausgabte, aber sie wollte die Nachtstunden nicht irgendwo unter freiem Himmel verbringen. Vielleicht fand sie in dieser Stadt ein Hotel, das ihr auch zu spätnächtlicher Stunde noch ein Zimmer gab, in dem sie sich ein wenig erholen konnte.
    Die Großstadtnacht nahm sie auf…
    ***
    Gambino dachte fieberhaft nach. Er kannte die Möglichkeiten der Sekte. Wenn er in der Gegend blieb, hatten sie ihn binnen weniger Augenblicke.
    Er mußte Milano verlassen. Am besten ganz Italien. Aber wie sollte er es am sichersten anstellen?
    Sie wußten, daß er mit dem Auto unterwegs war. Sie würden die Grenzen dichtmachen. Speziell für -ihn. Mindestens einer der Sektenangehörigen arbeitete bei der Polizei. Wenn er eine Fahndung auslöste, wurde Gambino an der Staatsgrenze unweigerlich festgenommen. Ein Grund fand sich immer.

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