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0396 - Leonardos Zauberbuch

0396 - Leonardos Zauberbuch

Titel: 0396 - Leonardos Zauberbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gestempelt!
    Sie würden ihn jagen.
    Sie würden hinter ihm her sein und ihn töten, sobald sie ihn fanden. Und keiner der Jäger brauchte sich irgend einen Gedanken darum zu machen, ob er dabei Spuren hinterließ, ob die Polizei Fingerabdrücke fand oder ob es Zeugen gab. Der Satan hatte den Seinen Schutz versprochen. Er würde dafür sorgen, daß Untersuchungen im Sande verliefen oder erst gar nicht aufgenommen wurden.
    Macht und Einfluß!
    In stärkster Form!
    Gambino fühlte, wie ihm wieder der Schweiß ausbrach. Was sollte er tun? Nach Milano konnte er nicht mehr zurück. Er warf einen scheuen Blick nach rechts, wo auf dem Beifahrersitz das vertrackte schwere Buch lag. Hätte er sich doch nicht damit befaßt! Aber in jenem Moment, in dem er die Zeichnung des Amuletts erkannte, hatten die Dinge ihren Lauf genommen und waren nicht mehr zu stoppen gewesen.
    Und vor seiner Brust unter dem Hemd hing Merlins Stern!
    Immer wieder sah er in den Rückspiegel.
    Terzottis Mercedes war nicht mehr zu sehen. Aber Gambimo wußte, daß die Jagd erst in diesem Augenblick begann.
    Würde sie ihr Ende erst mit seinem Tod finden…?
    ***
    Terzottis Handgelenk, wo ihn der Schlag der unerwartet aufgetauchten Gegnerin getroffen hatte, schmerzte immer noch. Auch verschiedene blaue Flecke, die er sich bei der Auseinandersetzung zugezogen hatte. Der Teufel sollte seine nicht vorhandenen Schießkünste holen! Theoretisch hätte Gambino keine Chance haben dürfen, davonzukommen. Aber jedesmal hatte Terzotti sein Ziel verfehlt.
    Er beschloß, Schießübungen zu machen. Seine guten Beziehungen erlaubten es ihn, an einen vernünftigen Schießstand zu kommen, ohne in einem Club Mitglied zu sein. Niemand würde es ihm verweigern, ein wenig zu üben.
    Zunächst aber ging es um andere Dinge.
    Diese Frau!
    Terzotti hatte nicht gemerkt, woher sie gekommen war. Eine zweibeinige Raubkatze, die einfach aus dem Nichts heraus da war und ihn sofort angriff. Damit hatte sie Gambino die Chance gegeben, seinen Wagen zu erreichen und zu verschwinden. Mitsamt dem Buch! Dieses wilde Mädchen mußte mit Gambino gemeinsame Sache machen, Die beiden steckten unter einer Decke. Die Langhaarige sollte ihm wahrscheinlich Deckung geben.
    Terzotti pfiff durch die Zähne.
    Gambino mußte diesen Coup sorgfältig geplant haben. Er wußte, daß Terzotti sonst nie unmittelbar nach einem Ritual zu der Fabrik zurückkehrte. Dennoch hatte er nichts außer acht gelassen und die Wächterin hier postiert, die im richtigen Augenblick eingegriffen hatte.
    Er hatte das Zauberbuch gestohlen! Er war ein Verräter.
    Ausgerechnet Gambino…
    Aber - wer sonst außer ihm besaß genug Wissen, um dieses Buch folgerichtig benutzen zu können? Die Schrift des Fürsten der Finsternis, die Terzotti vor geraumer Zeit in die Hände gefallen war. Er hatte Kontakt mit einem Schwarzmagier gehabt, von dem er eine Menge gelernt hatte. Eines Tages aber wollte dieser Schwarzmagier den Kontakt abbrechen. »Du hast nun genug gelernt«, hatte er gesagt.
    Terzotti war anderer Ansicht gewesen. Er wußte, was sein Lehrmeister damit hatte sagen wollen: Wenn ich dir noch mehr beibringe, wirst du so gut wie ich oder sogar besser!
    Terzotti hatte ihn erschlagen und das Buch nebst anderen Dingen in seinen Besitz gebracht. Er hatte den darin beschriebenen Zauber angewandt, und er hatte den Fürst der Finsternis damit beschwören können. Viel leichter, als er es ursprünglich gedacht hatte. Und er hatte mit der Unterstützung des Höllenfürsten diese Sekte gegründet, die zuerst ihm und dann den anderen Mitgliedern Macht und Einfluß gab.
    Die größte Macht aber hatte Terzotti über die Sektenangehörigen selbst. Sie mußten ihm direkt gehorsam sein, unmittelbar. Das war das Höchste, was er überhaupt erreichen konnte.
    Und nun hatte der, den er zu seinem Stellvertreter gemacht hatte, verraten!
    »Die Lektion werde ich mir merken«, murmelte Terzotti bitter, das Lenkrad zwischen den Fäusten. Die Rücklichter des Ferrari verschwanden in der Ferne. Keine Chance, ihn einzuholen. Selbst mit einem SL-Mercedes oder einem Porsche hätte er das nicht mehr geschafft. Es mußte andere Mittel geben.
    Er ließ den schwarzen Wagen langsamer werden, bis er nur noch im Schrittempo über die Straße glitt. Der Ferrari hatte wahrscheinlich bereits die Autostrada erreicht. Oder - er war unterwegs zum Flughafen…
    Wie auch immer, sie würden ihn erwischen.
    Terzotti griff zum Hörer des Autotelefons und tastete eine Nummer. Der

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