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0396 - Mord-Marionetten

0396 - Mord-Marionetten

Titel: 0396 - Mord-Marionetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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werde ich auch wieder in die Gegend zurückkehren, aus der ich stamme. Und Mr. Doll nehme ich mit. Er soll mir wieder einen Teil meiner Kindheit zurückbringen.«
    Ich begriff nicht so recht, aber ich sah mit einem Blick auf das Armaturenbrett, dass es Zeit wurde, eine Tankstelle anzufahren.
    »Aber nach Mayfair geht es geradeaus«, protestierte die dunkelhäutige Moira, als sie sah, dass ich mich anders einordnete.
    »Ich weiß. Nur werden wir mit dem Tankinhalt nicht mehr bis Mayfair kommen. Sorry.«
    Sie traute mir nicht. »Du willst verzögern, Sinclair!«
    »Schau selbst hin.«
    Das ließ sich Moira nicht nehmen. Sie beugte sich zur Seite. Ihr Haar kitzelte über mein Kinn. Und der Duft frischer Limonen verwöhnte meine Geruchsnerven.
    »Ja, es stimmt.«
    »Ich belüge dich nicht.«
    Da lachte sie laut. »Sinclair, du glaubst doch nicht, dass ichdir traue. Wenn ich nur einmal merke, dass wir verfolgt werden, ist es aus. Dann gibt es kein Pardon.«
    »Wir sind allein.«
    »Abwarten.«
    Ich ließ den Bentley in die schmale Zufahrt rollen. Weiße Pfeile wiesen den Weg zu unterschiedlichen Tanksäulen. Wir waren nicht die Einzigen, die tanken wollten. Es standen mehrere Wagen vor den Zapfsäulen. Ein rotes Geländefahrzeug einer japanischen Firma fiel mir auf, weil aus ihm drei Typen kletterten, die ziemlich rau aussahen. Keine Rocker, sondern Burschen, die schon ihre Jugend hinter sich hatten und wie Abenteurer wirkten. Sie trugen Lederkleidung und hohe Stiefel.
    Der Bentley rollte hinter dem Geländewagen aus, und ich bat Moira, im Wagen zu bleiben.
    »Weshalb?«
    »Es ist besser. Du würdest zu viel Aufsehen erregen.«
    »Stört es dich?«, fragte sie kokett.
    »Im Prinzip nicht, aber wir haben eine Aufgabe zu erledigen. Denk daran.«
    »Immer.«
    Ich öffnete den Wagenschlag und bekam aus den Augenwinkeln mit, dass wir bei den drei Typen bereits Aufmerksamkeit erregt hatten. Das heißt nicht ich, sondern Moira. Durch die Frontscheibe starrten zwei von ihnen die Frau an. Ich kümmerte mich nicht darum.
    Es war Selbstbedienung. Die Handgriffe waren mir in Fleisch und Blut übergegangen.
    Und dann stieg Moira aus.
    Mir schoss das Blut in den Kopf, als ich mitbekam, dass sie es praktisch darauf anlegte, von den drei Typen angemacht zu werden.
    Sie blieb neben der offenen Wagentür stehen und schaute die Kerle interessiert an.
    Noch tat sich nichts, aber einer der Kerle ging auf sie zuund sprach sie an. Was er sagte, konnte ich nicht verstehen. Ich hörte Moira nur lachen, bevor sie mir einen Blick zuwarf und der Kerl ebenfalls in meine Richtung schaute.
    Da bahnte sich etwas an…
    Der Tank war voll. Zahlen musste ich im Haus.
    »Du kannst dich wieder in den Wagen setzen, Moira!«, rief ich ihr über das Bentleydach zu.
    Sie drehte den Kopf. »Ich hätte noch gern Zigaretten, Bringst du mir welche mit?«
    »Ja.«
    An der Kasse musste ich warten, weil zwei vor mir bezahlten. Ich holte Geld hervor, zahlte und ließ mir noch zwei Päckchen Glimmstängel geben. Dann ging ich wieder raus.
    Hinter der Tür kam mir einer der drei Typen entgegen. Er grinste so breit, dass sich sein dunkler Bart verzog, und wenig später schon sah ich den Grund für diese Reaktion. Die beiden anderen hatten Moira untergehakt und wollten mit ihr zu ihrem Wagen gehen.
    Das kam schon einer Entführung gleich.
    Ich lief schneller und baute mich vor ihnen auf. »Stopp! So einfach ist das nicht!«
    »Ach!«
    Der Mann, der mich mit diesem einen Wort angesprochen hatte, drehte sich provozierend langsam um und schaute mich an. Dabei sah er auch auf meinen Ausweis, den ich gezogen hatte, und sein Blick wurde lauernd.
    »Bulle?«
    »So ungefähr.«
    Er grinste. »Davor haben wir noch nie Angst gehabt.«
    »Ich auch nicht vor euch. Aber es ist besser, wenn ihr euch verzieht.«
    Der Mann hob seinen Arm. Sein Blick wurde kalt. Mit den Fingern knetete er sein Kinn. »Du hältst dich für etwas Besonderes, Bulle, das weiß ich, aber wir sind es auch, merk dir das. Und ich weiß nicht, ob sich die Süße bei dir wohl fühlt.«
    »Steigen Sie ein, Moira.«
    Sie nickte lächelnd und zog sich zurück. Die Kerle unternahmen nichts. Sie standen nur da, aber ihre Blicke sprachen Bände. Ich hatte das Gefühl, als würden wir uns noch einmal wiedersehen.
    Hart schlug ich die Tür zu. »Es war nicht gut von Ihnen, Moira, diese Leute anzusprechen.«
    »Wieso?«
    »Das werden wir vielleicht später erfahren.« Endlich konnte ich fahren, denn auch der rote Japaner mit

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