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0396 - Mord-Marionetten

0396 - Mord-Marionetten

Titel: 0396 - Mord-Marionetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hier, weil ihr ohne meine Hilfe nicht mehr weiterwisst. Stimmt es?«
    »Überschätzen Sie sich da nicht ein wenig?«, fragte ich.
    »Keineswegs.« Sie hob die Schultern. »Ohne mich kommtihr nicht weiter. Schade nur, dass wir uns unter diesen Umständen wiedertreffen. Auch fühle ich mich in meiner Kleidung unwohl. Sie passt nicht zu mir, findest du nicht auch, John?«
    Ich blieb gelassen. Einmal hatte mich die Schönheit der Frau geblendet. Ein zweites Mal würde mir das nicht mehr passieren. Sie bekam mich nicht mehr auf den Diwan.
    Ihr Gesicht besaß einen Ausdruck, den man schlecht beschreiben kann. Irgendwie lauernd, gleichzeitig ein wenig naiv und durch die Form des Mundes auch schmollend. Jedenfalls strahlte diese Person eine gehörige Portion Sex aus.
    »Ich warte«, sagte sie.
    »Was ist geschehen?«, fragte ich.
    »Habt ihr das nicht mitbekommen?«
    »Schon. Es hat einen Toten gegeben und mehrere Verletzte.«
    »Sogar euch hat es erwischt. Die Pflaster sprechen für sich.« Sie hob die Arme und ließ die ausgestreckten Hände klatschend auf die Schenkel fallen. »Irgendwie müsst ihr in den Kreislauf hineingeraten sein, und ich wette, dass es deine Schuld ist, Sinclair. Du hättest mich nicht hinter Gitter stecken sollen. Das macht man nicht mit einer Moira Cargal. Ich bin ein freies Leben gewohnt, ich hasse es, wenn man mich einsperrt, und zahle zurück.«
    »Dann hast du die Puppen kommen lassen!«, sagte Suko hart.
    »Ach, der Chinese hat auch etwas zu sagen. Freu dich, dass dich dieses schwarzhaarige Luder gerettet hat, sonst hättest du jetzt meine Kugel im Balg.«
    Mit dem schwarzhaarigen Luder hatte sie Shao gemeint, die uns tatsächlich im letzten Augenblick zu Hilfe geeilt war.
    »Es spielt jetzt keine Rolle«, erklärte Suko. »Uns geht es allein um die Puppen.«
    »Die netten kleinen Killer-Püppchen«, präzisierte Moira.
    »Oder Voodoo-Puppen«, wurde ich noch deutlicher.
    »Möglich.«
    Sie lächelte so kalt und gleichzeitig so wissend, dass wir davon überzeugt sein mussten. Moira Cargal hatte etwas mitden Vorfällen innerhalb des Yard zu tun. Ich fragte mich nur, wie sie dazu kam, die Puppen herbeizuschaffen?
    Sie schnickte lässig mit den Fingern, um danach auf mich zu weisen. Wie eine Pfeilspitze stach ihr Nagel vor. »Ja, großer Geisterjäger, jetzt weißt du nicht mehr weiter…«
    »Aber Sie wissen es.«
    Sie hob ihre schwarzen Augenbrauen und fuhr mit fünf Fingern durch die Lockenpracht. Dabei nickte sie. »Das kann sein, Geisterjäger, das kann sogar sehr gut sein.«
    »Und Sie werden es uns verraten?«
    »Nein!«
    Es gibt Neins, die klingen endgültig, dann gibt es welche, die kann man mit einem Vielleicht vergleichen, also kompromissbereit, und andere hören sich so an, als hätte der Antwortende genau das Gegenteil von dem gemeint.
    Ich tippte hier auf die Mitte. »So endgültig war es nicht, wie mir scheint.«
    Moira Cargal lächelte. »Du hast gute Ohren, John«, sagte sie leise.
    »Soll das heißen, dass Sie mit uns zusammenarbeiten wollen?«, hakte ich nach.
    »Mit dir?« Ihr Blick nahm an Härte zu. »Sinclair, du vergisst, dass ich jemand bin, der dich hasst. Du trägst die Schuld am Tode meines Bruders. Du allein. Du hast sein Imperium zerstört; du hast sein Lebenswerk zunichte gemacht. Und dann verlangst du tatsächlich, dass ich mit dir zusammenarbeiten soll?«
    »Von dir kam der Vorschlag.«
    »Erinnere dich daran, dass ich dich töten werde, sobald ich die Gelegenheit dazu finde.«
    »Das weiß ich.«
    »Und trotzdem willst du mit mir arbeiten?«
    »Ja.«
    »Geht es dir dabei um mich?«
    »Nein, um die Puppen.«
    Sie lachte. »Herrlich, diese Ausrede. Immer nur die Puppen. Sind sie so wichtig für dich?«
    »Es sind Mörder.«
    Moira ließ sich Zeit mit der Antwort, bevor sie sagte: »So siehst du es, Sinclair. Aber ich nicht. Für mich sind die Puppen keine Mörder, sondern Beschützer. Sie beschützen mich. Sie geben auf mich Acht. Da können die Mauern noch so dick sein, die Puppen sehen alles. Sie beobachten uns, auch jetzt. Es kann sein, dass sie urplötzlich erscheinen und dir mit ihren Bändern die Kehle zersägen, denn sie werden von einem wahren Meister seines Fachs geführt.«
    Das war etwas Neues. »Es gibt also diesen Puppenspieler!«
    »Natürlich.«
    »Ist es der Teufel?«
    Sie lachte mich aus und lehnte sich dabei zurück. »Der Teufel, Sinclair. Immer nur der Teufel, wie? Wenn du nicht weiterweißt, holst du ihn her. Nein, der ist es nicht.«
    »Wer

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