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0396 - Mord-Marionetten

0396 - Mord-Marionetten

Titel: 0396 - Mord-Marionetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dann?«
    »Glaubst du im Ernst, dass ich dir den Namen verrate?«
    »Nein, das nicht. Aber wenn wir zusammenarbeiten, sollten Sie das, Moira. Wirklich.«
    Ich fing einen von Sukos warnenden Blicken auf. Mein Freund und Partner traute der Frau natürlich nicht, und auch das Gespräch geriet für seinen Geschmack zu sehr auf Abwege. Es war zwischen Moira und mir viel gesagt worden, über das noch nachgedacht werden musste, und auch Moira dachte so. Sie begann damit, in der Zelle auf und ab zu gehen.
    Wir ließen die Frau gewähren. Lässig gab sie sich und auch sicher.
    Es hatte überhaupt nicht den Anschein, als wäre sie eine Person, die unter Druck stand.
    Als Moira eine Zigarette von mir forderte, bekam sie diese auch.
    Feuer gab ich ihr ebenfalls.
    Suko beobachtete sie mit kalten Blicken. Er mochte Moira nicht, das zeigte er sehr deutlich, aber er hielt sich auch in seinen Kommentaren zurück.
    Moira rauchte einige Züge, fixierte mich und sagte plötzlich. »Es gibt eine Chance, Sinclair. Ich habe es mir überlegt.«
    »Und die wäre.«
    »Du musst mich freilassen!«
    Ich war nicht mal überrascht, weil ich mir so was gedacht hatte.
    Sie wollte aus der Zelle, verständlich, sie handelte auch, ebenfalls verständlich, aber ich konnte sie nicht so ohne weiteres freilassen.
    Langsam schüttelte ich den Kopf.
    »Nicht?«, fragte sie.
    »Genau.«
    Moira ließ die Zigarette fallen und trat die Kippe aus. »Dann wirst du auch weiterhin nichts herausfinden«, erklärte sie. »Glaube nur nicht, dass ich mit dir zusammenarbeite und hier in der Zelle bleibe. So etwas wäre lächerlich.«
    »Welchen Grund sollte ich haben, dich freizulassen?«
    Dass ich in den vertrauten Tonfall übergegangen war, fiel mir kaum auf. Ihre Forderung, so berechtigt sie von ihrer Seite auch war, konnte ich nicht so einfach erfüllen. Ich hätte auch gar nicht gewusst, was als offizieller Grund zur Debatte stand.
    »Also nicht«, hakte sie noch einmal nach.
    »Genau.«
    Sie lächelte kalt, wobei der Ausdruck ihrer Augen starr blieb.
    »Aber ich will hier raus.«
    »Das glaube ich Ihnen.«
    »Wenn ich nicht rauskomme, trägst du die Schuld am Tod zahlreicher Menschen, Sinclair.«
    »Wieso?«
    »Bisher hat es nur einen Toten gegeben. Den in der Halle. Es könnte jedoch gut sein, dass es noch einen zweiten, dritten und auch vierten gibt. Nach oben hin sind keine Grenzen gesetzt.« Nach diesem Satz ließ sich Moira wieder auf das Bett fallen, winkelte ein Bein an und stellte den Fuß auf die Kante. Ihre Hände umfassten dabei das Knie.
    Ich überlegte. Sie hatte natürlich Recht, wenn sie so argumentierte. Und dass sie es ernst meinte, hatte sie uns schon mehrmals bewiesen. Sir James hatte es ebenfalls schwer erwischt, und ich spürte in meiner Kehle ein verdammt trockenes Gefühl.
    »Der Puppenspieler wartet nicht lange«, flüsterte Moira. »Er wird dafür sorgen, dass ich…«
    »John, lass dich auf nichts ein!«
    »Chinese, du solltest ruhig sein, sonst bist du der Erste, dem der Hals zersägt wird. Und deine kleine Freundin wird es wenig später erwischen. Ich habe hier das Sagen, das sollte euch inzwischen klar geworden sein. Lange warte ich nicht.«
    Ich zeigte mich kompromissbereit. »Und wenn ich tatsächlich auf Ihren Vorschlag eingehe?«
    »Könnte ich dich zum Puppenspieler führen.«
    »Was geschieht dann?«
    »Du weißt, dass ich deinen Tod will. Der Puppenspieler ebenfalls. Aber du könntest mit der Gewissheit sterben, zahlreiche andere Menschenleben gerettet zu haben.«
    Es waren zynische Worte, die sie mir da gesagt hatte. Aber sie hatten den Kern des Problems getroffen. Ich befand mich tatsächlich in der schlechteren Position, obwohl es nicht so aussah. Moira Cargal hatte einen mächtigen Helfer. Wir wussten das. Und sie war in der Lage, uns mit diesem Helfer im Rücken zu erpressen.
    »Ich an deiner Stelle, Sinclair, würde nicht so lange überlegen. Es ist deine einzige Chance.«
    »Was geschieht, wenn ich auf Ihren Vorschlag eingehe?«
    Sie hob die Schultern. »Wir würden uns in deinen Wagen setzen und wegfahren.«
    »Toll. Wohin?«
    »Zum Puppenspieler.« Sie gab die Antwort mit einem kalten Lächeln auf den Lippen. Ich las daraus eine gewisse Hinterlist. Moira ging es allein darum, mich in eine Falle zu locken. Sie wollte meinen Tod und war überzeugt, es auch zu schaffen. Sie lockte mich bewusst in eine Falle, denn auch ich wollte den Fall lösen und vor allen Dingen wissen, wer sich hinter diesen schrecklichen Vorgängen

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