Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0396 - Wer erstach Jerry Cotton?

0396 - Wer erstach Jerry Cotton?

Titel: 0396 - Wer erstach Jerry Cotton? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wer erstach Jerry Cotton (1 of 3)
Vom Netzwerk:
sie tun könnten. Gegen halb drei kletterten sie wieder auf ihre abgestellten Motorräder.
    »Also, ihr wißt jetzt, was getan werden muß, falls die Schnüffler auftauchen«, sagte Hatkins abschließend. »Wir treffen uns morgen — also heute, es ist ja längst nach zwölf - um sechs an der üblichen Stelle. Und jetzt schwirrt ab!«
    Die Bande löste sich auf. Acht Minuten später ließ Jesse Lowing seinen Wagen in die Garage rollen. Im Hof wartete Brighty Matkovski auf ihn, denn sie wohnten beide im selben Haus. Nebeneinander gingen sie auf die Hintertür zu.
    »Bei jedem von uns hat er die Taschen umgedreht«, murmelte Matkovski nachdenklich, aber noch ohne wirkliches Mißtrauen. »Nur seine eigenen Taschen hat er nicht vorgezeigt.«
    Jesse Lowing blieb stehen. Sein hagerer Körper überragte den des anderen um fast zwei Köpfe. Am Ärmel der Lederjacke hielt er den Kleineren zurück.
    »Denk mal nach«, murmelte er dumpf. »Wer kam eigentlich als letzter aus der Einfahrt, nachdem wir den Cop durch die Mangel gedreht hatten?«
    »Ais letzter? Keine Ahnung? Wer denn?«
    »Stearne Hatkins selber. Der einzige, von dem wir nicht wissen, was er in seinen Taschen hatte.«
    Und jetzt erwachte auch in Brighty Matkovski das Mißtrauen.
    ***
    Es war eine ruhige, fast schöne Fahrt gewesen. Wir hatten den Hudson auf der George-Washington-Brücke überquert und auf seinem westlichen Ufer die Palisades-Interstate-Autobahn benutzt. Rotlicht und Sirene hatten uns freie Bahn geschafft. Der brave Jaguar fraß die Meilen nur so in sich hinein. Es war trocken, mild und sternklar, so daß wir rasch vorankamen. Phil kontrollierte auf der Karte, die wir uns mitgenommen hatten, den Standort und sagte schließlich:
    »Die nächste Abzweigung links bringt uns auf die 210.«
    Ich ließ die Geschwindigkeit abfallen, gab Blinkzeichen und ordnete mich ein. Der Betrieb auf der Autobahn war bei weitem nicht so stark wie am Tage, doch die Kette der Lichter riß auch jetzt nicht ab. Aber auf der Landstraße, die uns in westliche Richtung führte, begegnete uns kein Auto mehr. Schweigend und friedvoll ragten zu beiden Seiten die Bäume empor in den samtblauen Himmel.
    »Wie spät ist es?« fragte ich.
    »Gleich halb drei.«
    Aus dem Unterholz rechts der Straße sahen wir zwei grünlich phosphoreszierende Punkte leuchten, aber wir waren zu schnell daran vorbei, als daß wir das dazugehörige Tier hätten erkennen können. Ein ungepflasterter Weg führte zu einem Campingplatz und wurde von einer großen Reklametafel unübersehbar angekündigt.
    »Höchstens noch eine Meile«, sagte Phil.
    Kurz darauf tauchten einige Autos auf. Sie standen am Straßenrand und hatten die Lichter ausgeschaltet. Als wir nahe genug waren, sahen wir die Rotlichter auf den Dächern. Ich trat auf die Bremse.
    Ein drahtiger kleiner Mann in der Uniform der New York State Police kam auf den Jaguar zu. Wir stiegen aus.
    »Hallo«, sagte der Uniformierte. »Ich bin Lieutenant Mottfield, State Police. Sind Sie die Gents vom FBI?«
    Seine gewählte Ausdrucksweise verriet genau wie seine Aussprache den Harvard-Studenten. Wir sagten unsere Namen, wiesen uns aus und schüttelten ihm die Hand.
    »Wir haben das Pärchen noch hier, das die Leiche gefunden hat«, erklärte der Leutnant mit einer Handbewegung zu einem privaten Fahrzeug, das zwischen den beiden Polizeiautos stand. »Der staatliche Parkaufseher war auch schon da, ist aber vor einer Stunde wieder abgefahren.«
    »Wir konnten es nicht schneller machen, Lieutenant«, erwiderte ich auf den geschickt angedeuteten Vorwurf, daß wir reichlich spät kamen. »Phil, vielleicht notierst du die Nummer des Wagens und die Personalien des Pärchens, während ich mir von dem Lieutenant den Fundort zeigen lasse.«
    »Okay, Jerry.«
    Mottfield drehte sich um und ging vor mir her. Die beiden State-Police-Wagen hatten jetzt Abblendlicht eingeschaltet. Sie standen so, daß einer die Straße und der andere ein Stück des Waldes mit seinen Scheinwerfern beleuchtete.
    »Wer war zuerst hier, Lieutenant?«
    »Das Liebespärchen!«
    »Und von den Leuten?«
    »Ich kam selbst mit einem Fahrer. Der Streifenwagen erschien etwa zehn Minuten später und brachte einen Arzt aus Southfields herüber.«
    Der Lieutenant zeigte vage in westliche Richtung. Vermutlich wollte er damit andeuten, wo dieses Southfields liegen sollte.
    »Den Arzt hat die Streife inzwischen wieder nach Hause gebracht.«
    »Hat er seinen Befund schriftlich zurückgelassen?« fragte

Weitere Kostenlose Bücher