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0396 - Wer erstach Jerry Cotton?

0396 - Wer erstach Jerry Cotton?

Titel: 0396 - Wer erstach Jerry Cotton? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wer erstach Jerry Cotton (1 of 3)
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Gespräch war kurz.
    »Die Ärzte sagen, daß Ed Fuller spätestens um acht Uhr abends ermordet wurde. Wahrscheinlich sogar einige Zeit früher.«
    Phil steckte sich eine Zigarette an.
    »Dann können wir Sorrensky ausklammem«, meinte er nachdenklich. »Denn seinen Einbruch hat er garantiert im Schutze der Dunkelheit ausgeführt, nicht am hellichten Tage. Jetzt bleiben eigentlich nur noch die jungen Burschen übrig.«
    ***
    Ich saß im Office, hatte eine Landkarte vor mir liegen und ein Kännchen Kaffee aus der Kantine neben mir stehen und war gerade mit dem Steak fertig geworden, nach dem mein hungriger Magen verlangt hatte, als das Telefon auf dem Schreibtisch sein schrilles Klingeln hören ließ.
    »Ja, was ist los?« fragte ich.
    »Etwas völlig Verrücktes, Jerry. Da ist ein Mann, der angeblich aus Kalifornien anruft. Er möchte wissen, ob wir etwas von der Ermordung eines Polizisten aus Lincoln Park oder Lincoln Town wissen. Das ist doch euer Fall - oder nicht?«
    »Und wie das unser Fall ist!« sagte ich hellwach. »Stell durch. Während ich mit ihm spreche, rufst du die Telefongesellschaft an! Sie sollen mit allen Mitteln versuchen, herauszufinden, wo der Anruf herkommt.«
    »Okay, Jerry. Also ich verbinde jetzt.«
    »FBI New York«, sagte ich artig und im geschäftsmäßigen Tonfall, um die Pferde nicht scheu zu machen. »Jerry Cotton am Apparat.«
    »Ich rufe Sie in einer unangenehmen Sache an, Sir«, krächzte eine rauhe Männerstimme. Ich war bereit, meinen neuen Sommerhut gegen eine speckige Mütze zu wetten, daß der Anrufer ein Tuch über die Sprechmuschel seines Hörers gelegt hatte, um seine Stimme unkenntlich zu machen. »Ich bin hier in Kalifornien ein geachteter Mann und möchte deshalb nicht, daß mein Name bekannt wird.«
    »Selbstverständlich, Sir«, erwiderte ich. »Wir sind zur Verschwiegenheit verpflichtet. Sie können mir also ruhig Ihren Namen nennen.«
    Ein Hüsteln wurde am anderen Ende laut. Damit hatte er wohl nicht gerechnet.
    »Nein«, dehnte er. »Das möchte ich doch lieber nicht.«
    »Na schön«, sagte ich. »Wie Sie wollen. Aber anonyme Anrufe nehmen wir nicht entgegen. Also leben Sie -«
    »Halt!« rief er erschrocken. »So warten Sie doch! Es ist wichtig! Es handelt sich um die Ermordung eines Polizisten !«
    »So?« erwiderte ich. »Mir ist nichts von einem solchen Fall bekannt.«
    »Was?« kreischte die heisere, verstellte Stimme. »Hören Sie, Sir, das ist doch ganz ausgeschlossen! Ich war gestern auf der Fahrt von New York nach Hause und dabei kam ich durch eine kleine Stadt in New Jersey.«
    »Ja«, schwärmte ich, »es gibt so reizende kleine Städte in New Jersey. Wie hieß die Stadt?«
    »Lincoln Park oder Lincoln Town oder Lincoln View, das habe ich vergessen. Jedenfalls fuhr ich durch diese kleine Stadt westwärts und kam dabei etwas außerhalb der Stadt in eine Vorortsiedlung.«
    »Aha«, sagte ich. Und um Zeit herauszuschinden für die Prüfer von der Telefongesellschaft, fügte ich hinzu:
    »Warten Sie, ich will mir eben den Namen der Stadt aufschreiben.«
    »Das können Sie doch wohl behalten!« sagte die Stimme ungehalten. »Jedenfalls war es irgend etwas mit Lincoln. Aber jetzt hören Sie endlich mal zu! Ich wollte mir ein paar Zigaretten aus einem Automaten ziehen, der an einem Gebäudekomplex von mehreren eingeschossigen Häusern hing. Es war so ein Einkaufszentrum, wie man es überall finden kann, eine Art Supermarkt, Sie wissen schon.«
    »O ja, natürlich«, bestätigte ich. »Die wachsen ja bei uns überall aus der Erde. In zwanzig Jahren wird —«
    »Hören Sie!« fiel er mir ungeduldig ins Wort. »Zwischen diesen eingeschossigen Verkaufsgebäuden befindet sich ein Hof. Und wissen Sie, was sich auf diesem Hof abspielte?«
    »Woher soll ich es wissen?« fragte ich. »Ich war doch nicht dabei!«
    »Ein Polizist wurde erschossen! Stellen Sie sich das vor! Ich war vor Schreck wie gelähmt. Als ich mich endlich wieder rühren konnte, schlich ich so leise wie möglich davon.«
    »Sie hätten den Mörder festhalten und der Polizei ausliefern sollen«, sagte ich allen Ernstes. Und dabei schielte ich unentwegt auf meine Uhr.
    »Ich bin doch kein Selbstmörder! Wer einen Polizisten erschießt, würde sich nichts daraus machen, mich noch danebenzulegen!«
    »Ja, allerdings«, gab ich zu. »Mit dieser Möglichkeit mußte man wohl rechnen. Wie sah denn der Mörder aus?«
    »Ein junger Bursche. Um die achtzehn Jahre herum. Schwarze Hose, schwarzer Pullover und

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