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0396 - Wer erstach Jerry Cotton?

0396 - Wer erstach Jerry Cotton?

Titel: 0396 - Wer erstach Jerry Cotton? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wer erstach Jerry Cotton (1 of 3)
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und Sie in Untersuchungshaft genommen werden sollen. In beiden Fällen hängt die Dauer der Inhaftierung vom Gericht ab.«
    »Schön, Ihr Vortrag. Das wußte ich auch so.«
    »Im Gegensatz dazu steht die Festnahme«, fuhr Snyder gelassen fort. »Eine Festnahme kann bei verschiedenen Anlässen erfolgen, etwa nach dem Ertappen auf frischer Tat oder ähnlichen Sachverhalten. Eine Festnahme darf jedoch niemals länger als vierundzwanzig Stunden dauern, danach ist der Betroffene entweder wieder auf freien Fuß zu setzen, oder der Richter stellt einen Haftbefehl aus.«
    »Aha«, sagte der Dicke jetzt interessiert. »Und ich bin also nicht verhaftet, sondern nur festgenommen?«
    »Sehr richtig.«
    »Folglich müßt ihr mich in vierundzwanzig Stunden laufen lassen?«
    Snyder warf einen kurzen Blick auf seine Uhr.
    »In zwanzig Stunden«, verbesserte er. »Es sei denn, der Richter stellt einen Haftbefehl aus.«
    »Das wird kein vernünftiger Richter in diesem Lande tun können, weil ich nichts verbrochen habe.«
    »Nein?« meinte Snyder ironisch. »Und der Besitz einer Schußwaffe ohne gültigen Waffenschein? Was ist das?«
    »Dafür wandert man nicht in Untersuchungshaft.«
    »Wenn man nicht vorbestraft ist.«
    »Ich bin nicht vorbestraft.«
    »Dann werden Sie allerdings vermutlich mit einer Geldstrafe und ohne Untersuchungshaft davonkommen. Aber ich will mit Ihnen nicht den Besitz einer Schußwaffe diskutieren. Mich interessieren Ihre Beziehungen zu Walter Sorrensky.«
    »Die sind rein geschäftlicher Natur.«
    »Würden Sie sich ein bißchen deutlicher ausdrücken?«
    »Ganz einfach! Ich besitze einige Läden drüben in New York. Mister Sorrensky liefert mir gelegentlich Waren.«
    »Gestohlene Waren!« sagte Snyder scharf.
    Littleton grinste schlau.
    »Das behaupten Sie! Woher soll ich es wissen?«
    »Versuchen Sie nicht, mich für dumm zu verkaufen, Mann!« sagte Snyder. »Natürlich wußten Sie, daß die Waren, die Sorrensky Ihnen lieferte, gestohlen waren! Geben Sie das zu?«
    Littleton schüttelte den Kopf.
    »Ich gebe gar nichts zu. Ich bestreite im Gegenteil, ein Hehler zu sein — denn das ist es doch, was Sie mir unterstellen wollen. Der Konkurrenzkampf heutzutage ist hart. Man muß sehen, wo man bleibt. Und wenn man einen Lieferanten auftreibt, der billiger liefern kann als andere, muß man als Geschäftsmann froh sein.«
    »Das kann ich mir denken«, sagte Snyder trocken. »Was hat Ihnen Sorrensky in der letzten Nacht geliefert?«
    »Lebensmittel, Spirituosen, Schuhe, Damenoberbekleidung und einiges andere mehr. Dinge, die ich in meinen Geschäften drüben in New York führe.«
    »Wo sind diese Dinge?«
    »Sie liegen noch auf dem Lastwagen. Der steht in Brooklyn auf einem Hof, wo gewissermaßen meine Hauptverwaltung sitzt. Ich habe dort ein paar Büros, die für alle meine Geschäfte den anfallenden Papierkrieg erledigen.«
    »Schreiben Sie mir die Adresse auf diesen Block.«
    Snyder schob dem Dicken Block und Bleistift hin. Der Dicke schrieb und schob die Schreibutensilien wieder herüber. Phil warf einen kurzen Blick auf die Adresse.
    »Kann ich jetzt gehen?« fragte Littleton listig.
    »Nein«, sagte Snyder. »Sie müßten inzwischen gehört haben, daß einer meiner Männer ermordet wurde. Mit einer Neun-Millimeter-Pistole. Sie hatten eine solche Waffe bei sich, und zwar ohne im Besitze eines gültigen Waffenscheines zu sein. Bevor wir nicht wissen, ob nicht aus Ihrer Pistole der tödliche Schuß fiel, können wir Sie nicht laufen lassen.«
    Littleton wurde ernst. Er beugte sich vor.
    »Halten Sie mich, wofür immer Sie wollen. Aber über eines sollten Sie sich klar sein: Ich bin kein Copkiller, und ich würde einen solchen Mann auch nicht decken. Da hört die Gemütlichkeit auf.«
    »Wir sprechen wieder mit Ihnen, sobald wir den Befund Ihrer Pistole haben. Einstweilen überlegen Sie sich genau, ob es nicht doch besser wäre, wenn Sie Ihre Aussagen über Ihre Geschäfte mit Walter Sorrensky ausführlich präzisieren würden.«
    Kaum hatte sich die Tür hinter ihm geschlossen, da rief Phil das Hauptquartier der Stadtpolizei in New York an. Er ließ sich mit einem Polizeioffizier verbinden, den er kannte, schilderte ihm die Sachlage und gab die Anschrift durch, die der dicke Littleton ihnen aufgeschrieben hatte. Als er den Hörer auflegte, sagte er:
    »Die Waren werden sichergestellt. Wahrscheinlich bekommt das Einkaufszentrum alles bis zur letzten Stecknadel wieder.«
    Das Telefon schlug an. Snyder nahm ab. Das

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