Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0398 - Die Töchter von Atlantis

0398 - Die Töchter von Atlantis

Titel: 0398 - Die Töchter von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wieder zurück. Kaum hatte ich die Kabine verlassen, hörte ich das Geräusch zum ersten Mal.
    Es war ein hartes Brechen, als hätte jemand im Bauch des Schiffes etwas zerschlagen. Und dieses Geräusch pflanzte sich so weit fort, dass es nicht nur das Deck, auch die Masten erreichte, die anfingen zu zittern. Bisher hatten sie allen Stürmen der Zeit widerstanden, jetzt sah es so aus, als wollten sie brechen.
    Ich drückte mich gegen das Schanzkleid an der Steuerbordseite und schaute nach.
    Noch standen die Masten, aber sie begannen bereits zu schwanken, bis der nächste Schlag das Schiff erzittern ließ.
    Ich hatte das Gefühl, als wären die Planken direkt unter meinen Füßen ins Laufen geraten. Ich hörte auch wieder das unheimlich klingende Knirschen, das hinter mir immer lauter erklang.
    Ich drehte mich.
    Genau da brach die Kabine wie unter gewaltigen Fäusten zusammen. Das Holz splitterte. Es sprang hoch, krachte gleichzeitig ineinander, und zurück blieben nicht allein die Trümmer, sondern auch ein Loch am Heck, durch das ich ein mir bekanntes Geräusch vernahm, das Gurgeln von Wasser.
    Es strömte hoch.
    Für mich ein Zeichen, dass dieses Schiff im Begriff war zu sinken.
    Vom Meer her vernahm ich wieder den hellen, sirenenhaften Gesang der drei Wassernixen. Wahrscheinlich wollten sie den Untergang des Schiffes damit begleiten, denn dass dieses Schiff sinken würde, daran bestand für mich nicht der geringste Zweifel.
    Noch hielten die Masten, die eigentlich für mich die größte Gefahr bildeten, aber sie wankten bereits und gaben aus ihrem Gefüge Geräusche ab, die alarmierend auf mich wirkten.
    Ich musste von Deck.
    Mit langen Sprüngen bewegte ich mich auf die Reling und das Schanzkleid zu. Plötzlich kam mir das Deck viel zu breit vor. Ich ließ los, als das Krachen ertönte.
    Dazwischen hörte ich einen peitschenden Klang. Der Mast brach und kippte um.
    Ich war stehen geblieben, hatte mich unwillkürlich geduckt, schaute schräg nach rechts in die Höhe und sah ihn kommen.
    Einen langen, relativ schmalen Schatten, an dem die durchlöcherten und zerfetzten Segel wie gewaltige Flügel klebten.
    Ich kam nicht mehr schnell genug weg. Auch über die Reling konnte ich nicht hechten, weil das Geisterschiff einfach zu nahe am Ufer lag und ich bestimmt auf die Felsen geklatscht wäre.
    Deshalb musste ich bleiben.
    Auf die Planken hechtete ich und rollte mich ab, als der erste Mast bereits fiel, ich schließlich liegen blieb, mich zusammenrollte, die Beine dabei anzog und mit beiden Armen meinen Kopf so gut wie möglich schützte. Eine aufregende Sache.
    Als der Mast das Deck berührte, hatte ich das Gefühl, in ein Unwetter geraten zu sein. Das gesamte Schiff erzitterte unter diesem gewaltigen Druck. Die Planken wurden zerrissen, aufgeschlagen.
    Auch ich wurde von irgendeinem Gegenstand getroffen. Es musste ein Teil der zerfetzten Takelage gewesen sein, denn einen Moment später deckte mich das löchrige Segel wie ein Leichentuch zu.
    Und das Deck brach.
    Die alten Planken zersplitterten, als hätten Riesenfäuste in sie hineingedroschen, so gewaltig war trotzdem noch die Kraft des schon angefaulten Mastes.
    Und dieser erste Fall bedeutete nicht das Ende, aber der Anfang vom Ende war eingeleitet worden. Ich sah es nicht, vernahm nur das abermalige Krachen und wusste, dass jetzt der zweite Mast auf das Deck schlagen würde.
    Drei hatte das Schiff.
    Der Kontakt schüttelte mich durch, obwohl ich nicht direkt getroffen wurde, aber der zweite Mast krachte schräg auf den ersten und blieb auch so liegen.
    Ich rührte mich nicht, hoffte, dass dieser Kelch an mir vorbeigehen würde, schmeckte Dreck und Feuchtigkeit und wartete darauf, dass auch der dritte Mast fiel.
    Lange brauchte ich nicht zu warten. Wieder vernahm ichdie gleichen Geräusche. Das Deck und die anderen Masten bekamen noch einmal Schläge ab, aber nicht in meiner unmittelbaren Nähe, sondern mehr zum Bug des Geisterschiffes hin.
    Ich war froh, mich an die Reling und das Schanzkleid gepresst zu haben, denn mich umgab tatsächlich ein gewaltiges Inferno. Es setzte sich aus zahlreichen Geräuschen zusammen, die sich schließlich zu einem einzigen vereinigten, sodass praktisch nur dieses gewaltige Krachen zu hören war, das alles mit sich reißen wollte.
    Ich aber blieb liegen.
    Eine Tat der Verzweiflung und gleichzeitig der Hoffnung, nicht erwischt zu werden. Die schweren Teile fielen auf das Deck und zerhämmerten die Planken.
    Das Deck erzitterte, und

Weitere Kostenlose Bücher