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0399 - Totentanz im Urnengrab

0399 - Totentanz im Urnengrab

Titel: 0399 - Totentanz im Urnengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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daß Bender nicht in der Lage war, auch nur die Finger zu bewegen.
    Er hörte sich selbst krächzen und vernahm plötzlich die nächste seltsame Frage des anderen. Diesen gutturalen Laut, wobei Bender abermals den Fehler machte und mit einem keuchenden Nein antwortete, was er im Prinzip nicht wollte.
    Der Häuptling mußte ihn verstanden haben. Vielleicht kannte er das Wort auch, hatte es auf seiner Reise schon des öfteren gehört. Jedenfalls holte er aus einem schmalen Köcher den nächsten Pfeil, legte ihn auf die Sehne, die er sofort spannte.
    Ein wenig senkte er die Spitze, schoß – und der Treffer riß Bender das linke Bein weg. Im Oberschenkel hatte es ihn erwischt. Bender konnte sich nicht mehr halten. Er fiel gegen die Wand und riß dabei seinen Seesack um. Und dann lag er auf ihm. Wehlaute drangen über seine Lippen, während der Häuptling sich in seine Richtung drehte und einen weiteren Pfeil auf die Sehne legte.
    Er kam noch einen Schritt näher, glotzte den Weißen starr an. In seinen Augen stand kein Erbarmen, es schien, als wollte er den Mann auf dem Boden festnageln.
    Bender durchwühlte der Schmerz. Dennoch konnte er klar denken, und er wußte auch, daß er einen dritten Treffer nicht überleben würde.
    Die Angst war da. Würgend und heiß. Er riß den Mund auf, der Schrei war eine automatische Folge dieser Angst, und er hallte durch das kleine Zimmer. Als letzter Protest eines allmählich dahinsiechenden Menschen…
    Auch ich hatte den Schrei gehört, war alarmiert worden und stieß die Tür auf. Meine Befürchtung, sie verschlossen zu finden, bestätigte sich zum Glück nicht.
    Während ich die linke Schulter gegen das Eisen stemmte, zog ich mit der rechten die Beretta, taumelte in das hinter der Tür liegende Zimmer, starrte für einen winzigen Moment auf ein leeres Bett und schaute erst dann nach rechts, als ich einen Mann am Boden liegen sah. Ein Urwald-Bewohner stand neben ihm.
    Dieser war mit Pfeil und Bogen bewaffnet und fuhr sofort herum, als ich in den Raum stürmte.
    Daß er schießen würde, war mir klar. Deshalb jagte ich einen Warnschuß in seine Richtung und hechtete gleichzeitig auf das entfernt stehende Bett zu.
    Der Pfeil zischte über mich hinweg. Ich krachte auf die Liegestatt, die sich unter meinem Gewicht durchbog und fast zusammengebrochen wäre. Hätte ich den Kopf nicht eingezogen, wäre der noch gegen die Wand gestoßen, so aber drehte ich mich auf dem Bett liegend und brachte die Beretta in Anschlag.
    Der Indianer stand an der Tür. Ein Pfeil lag auf der Sehne, der Bogen war gespannt. Aber der Mann schoß nicht, sondern zog sich mit einer gleitenden Bewegung zurück, so daß ihn im nächsten Moment das Metallblatt der Tür deckte, das auch meine Berettakugel aufgefangen hätte.
    Ich schnellte vom Bett hoch und wollte Bender helfen. Der aber wehrte ab.
    »Ich komme schon durch«, ächzte er. »Der Arzt hat noch Zeit. Hol dir den anderen, Mann…«
    Al hatte die Worte kaum ausgesprochen, als ich schon auf der langen Loggia stand. So romantisch es wirkte, wenn Wäsche bunt im Wind flatterte, jetzt hinderte sie mich daran, etwas zu erkennen.
    Die wehenden »Fahnen« nahmen mir die Sicht. Wenn ich etwas erkennen wollte, mußte ich sie erst zur Seite drücken. Aber ich konnte den Weg des anderen trotzdem verfolgen, denn ich hörte seine Stimme und die anderer Menschen.
    Der Eingeborene schrie!
    Es waren wütende Töne, fast grunzend und voller Haß. Dazwischen der hohe Ruf einer Frau, der mir eine Gänsehaut über den Rücken jagte.
    Ich wühlte mich außen an der Wäsche vorbei.
    Hin und wieder warf ich einen Blick in die Tiefe. Unten stand noch immer unser Wagen. Der Fahrer war nicht ausgestiegen, obwohl einige Typen um das Fahrzeug herumschlichen wie Katzen um den heißen Brei. Von der Seite konnte es auch noch Ärger geben.
    Ich jagte weiter und sah die dicke Negerin. Sie hatte so geschrien.
    Durch ihre voluminöse Figur versperrte sie fast den gesamten Weg, und sie bewegte ihre Arme zuckend auf und nieder.
    Ausgerechnet mich hatte sie sich als Opfer ausgesucht. Ich konnte kein Portugiesisch, aber was sie sagte, verstand ich trotzdem.
    »Der Teufel hat mich besucht! Der Teufel!«
    Ich mußte sie zur Seite stemmen, weil sie ausgerechnet bei mir Hilfe suchte. Gegen die Wäsche drückte ich sie, wo sich die dicke Frau verzweifelt festklammerte und das fertigbrachte, was weder der Eingeborene noch ich geschafft hatten.
    Sie riß die Leine ab, und das frisch gewaschene Zeug

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