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0399 - Totentanz im Urnengrab

0399 - Totentanz im Urnengrab

Titel: 0399 - Totentanz im Urnengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fiel über ihr zusammen. Von der dicken Negerin war nichts mehr zu sehen, von dem Indio ebenfalls.
    Mein Blick war jetzt frei, ich konnte ans Ende der Loggia schauen, wo sich der Eingang zum Treppenflur befand. Türen wurden aufgerissen. Das Schreien der Negerin hatte die anderen Bewohner alarmiert. Sie stürmten auf die Loggia und verbauten mir den Weg.
    Ich jagte trotzdem los.
    Es lag wohl an der Überraschung, daß ich es schaffte, denn die ersten konnte ich zur Seite räumen. Ein Mann mit Kugelbauch wollte sich gegen mich stemmen. Ich drückte mich an ihm vorbei, so daß er gegen die Außenmauer fiel und fast noch über sie hinweggekippt wäre.
    Wenig später stand ich im Flur.
    Die Treppe nahm ich mit großen Sprüngen, brachte die ersten beiden Absätze hinter mich und sah den Indio trotzdem nicht. Sein Vorsprung hatte sich in den letzten Sekunden noch weiter vergrößert.
    Ich blieb am Ball. Mit einer Hand hielt ich mich am Geländer fest, während ich die Stufen hinabsprang und auch die beiden jungen Mädchen wiedersah, die sich noch immer an der gleichen Stelle aufhielten, jetzt aber verdammt blaß waren und zitterten.
    Ich blieb stehen, schaute sie beschwörend an und fragte: »Wo ist er hin?«
    Sie mußten mich irgendwie verstanden haben, denn sie deuteten in die Tiefe.
    »Danke.« Schon war ich weg. Auch im Treppenflur stellten sich mir Menschen entgegen. Zum Glück nur Kinder, die schnell verschwanden, als sie mich wie einen zweibeinigen Tiger die Treppe herunterrasen sahen.
    Das Haus hatte ich noch nicht verlassen, als ich die Echos der Schüsse vernahm.
    Für mich kam nur einer in Betracht, der gefeuert hatte. Pete Ravina, mein Fahrer.
    Ich wurde vorsichtiger, stand vor der Tür und blieb im Schatten der Hauswand.
    Die von den Schüssen aufgeschreckten Bewohner rannten über den Platz und suchten Deckung. Aber nicht auf sie zielte Pete. Er hielt in die andere Richtung, hatte seinen Schußarm auf das Wagendach gelegt und jagte die Kugeln hinter der Gestalt her, die von einer hochgewirbelten Staubwolke verdeckt wurde und bereits einen der Abhänge erreicht hatte, über den sie blitzschnell hochkletterte.
    Die Entfernung zwischen ihr und mir war einfach zu groß, als daß sich eine Verfolgung gelohnt hätte. Und so blieb ich zunächst einmal stehen, auch Pete senkte die Waffe. Er sah mich, winkte, hob die Schultern, und ich verstand seine Geste.
    Schnell lief ich zu ihm.
    »In den Wagen, Sir.«
    Er mußte es besser wissen, also gehorchte ich. Dieser Mann kannte sich aus und griff bereits zum Telefon. Es gehörte zur Standardausstattung der Botschaftswagen. »Polizei?« fragte er mich.
    »Ja, außerdem einen Krankenwagen und einen Arzt. Es hat einen Toten und einen Verletzten gegeben.«
    »Verdammt! Verrammeln Sie die Türen. Schnell!« Er sagte es, während er wählte.
    Ich drückte die Knöpfe nach unten und stellte fest, daß es gut gewesen war, denn innerhalb kürzester Zeit hatten die Leute uns gefunden.
    Sie wußten nicht, was passiert, aber wir waren Fremde, die man vertreiben mußte. Messer, Stangen und Äxte sah ich. Sogar ein Gewehr hatte jemand geholt.
    Pete Ravina telefonierte und startete gleichzeitig. Er warf den Hörer wieder zurück. »Den Burschen werden wir die Ohren langziehen.«
    Ich hätte vielleicht nicht so gehandelt, aber Pete Ravina war in diesen Augenblicken der Chef, der alles auf eine Karte setzte. Er jagte auf die größte Gruppe der Menschen zu.
    »Da muß man stärker sein!« keuchte er und lachte wild.
    Es wurde für uns trotzdem gefährlich. Die geschleuderten Eisenstangen trafen unseren Wagen, beulten beim ersten Aufprall die Karosserie ein und klatschten auch gegen die Frontscheibe, die mit einem satten Laut zerkrümelte.
    Pete fluchte. Ich hatte mich geduckt, weitere Schläge trafen den Wagen, den der Mann neben mir jetzt in eine rasante Kurve zog, daß der Staub in gewaltigen Wolken aufstieg und die Reifen auch noch einige Steine in die Höhe schleuderten.
    Ich kam mir vor wie Colt Seavers auf einer seiner wilden Fahrten, nur war ich nicht so mutig wie dieser Filmheld.
    An der Seitenscheibe sah ich ein haßentstelltes Gesicht. Der Mischling hatte ein Messer zwischen den Zähnen. Über der Klinge funkelten seine Augen ebenfalls metallisch.
    Im nächsten Augenblick wurden die Züge breit, denn er hatte sich überschätzt und war voll gegen die Scheibe geprallt. Dann war er weg, und Pete hatte die Kurve geschafft.
    »Hau die Scheibe raus!« schrie er mich an.
    Ich nahm

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