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0399 - Totentanz im Urnengrab

0399 - Totentanz im Urnengrab

Titel: 0399 - Totentanz im Urnengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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meine Beretta und hämmerte mit dem Kolben die Krümel aus dem Rahmen.
    Wir konnten wieder besser sehen. Leider bekamen jetzt die Staubwolken ihre Chance.
    Sie füllten das Wageninnere schon sehr bald aus.
    Kinder warfen Steine. Die Geschosse trafen zum Glück nur die Karosserie. Zudem fuhr Pete Schlangenlinien und ging erst mit dem Tempo herunter, als wir den Weg erreicht hatten, der von diesem Platz wegführte. Ravina lachte. »Ich habe es gewußt, verdammt, ich wußte es. Diese Plätze sind eine in Lauerstellung liegende Hölle. Wenn die explodiert, bist du verloren, das kann ich dir flüstern.«
    »Ich habe es gemerkt.«
    »Seien Sie froh, daß ich unten gewartet habe. Die hätten Sie eingemacht. Die sind wie Pulver, das man plötzlich entzündet. Eine falsche Bewegung nur, und sie sind da.«
    Ich mußte husten. Der Staub kratzte in meiner Kehle, und wir fuhren nur so weit, bis wir eine Stelle erreicht hatten, wo Pete wenden konnte. »Okay, hier warten wir auf die Polizei.«
    »Wie schnell sind die denn?«
    »Ich habe ihnen Dampf gemacht. Außerdem haben sie vor Diplomaten einen gewissen Respekt. Ich rechne damit, daß wir nicht länger als zwei Minuten warten müssen.« Pete holte Zigaretten hervor und zündete sich ein Stäbchen an. Er bot mir auch einen Glimmstengel an, den ich jedoch ablehnte.
    »Hoffentlich lebt Bender dann noch!«
    Ravina hustete und fragte: »Was war da oben eigentlich los? Muß heiß gewesen sein.«
    »Das kann ich Ihnen sagen, Pete.« Ich berichtete, was sich zugetragen hatte. Pete hörte zu und schüttelte ein paarmal den Kopf.
    »Was kann dieser Wilde nur von Bender gewollt haben?«
    »Wir werden ihn fragen, wenn er überlebt.«
    Ravina nickte. »Dieser Typ aus dem Urwald war ein schneller Bursche. Der rannte wie ein Wiesel davon. Ich zielte auf seine Beine, aber erwischt habe ich ihn nicht. Ich möchte nur wissen, wer das gewesen sein kann.«
    Schon die ganze Zeit über hatte ich nachgedacht. Diesen Kerl kannte ich. Er war mir zwar nicht persönlich begegnet, aber gesehen hatte ich ihn bereits. Und plötzlich wußte ich auch, wo das gewesen war. Auf dem Film. Dieser Kerl war der Häuptling des Dschungelstamms gewesen, nur hatte sein Gesicht damals eine andere Bemalung aufgewiesen, deshalb war es schwer gewesen, ihn zu erkennen.
    »Was überlegen Sie, Mr. Sinclair?«
    »Kennen Sie Benders Film, Pete?«
    »Nein, ich habe aber davon gehört.«
    »Das ist der Häuptling des Stammes, bei dem alles begonnen hat.« Ich schüttelte den Kopf. »Es ist unwahrscheinlich, was dieser Mann alles auf sich genommen hat, um sein Ziel zu erreichen.«
    »Das wir hoffentlich vor ihm packen.«
    »Mal sehen.«
    Pete drehte sich um. Die Zigarette schleuderte er aus dem offenen Fenster. Auch ich hatte die Sirenen der Polizeiwagen gehört. Endlich kamen sie an.
    »Moment noch«, sagte Ravina und verließ den Wagen. Er baute sich mitten auf dem Weg auf und winkte mit beiden Armen, so daß die Eskorte gezwungen war anzuhalten. Ich beobachtete die Szene im Innenspiegel.
    Ravina sprach mit zwei Uniformierten und deutete zu den Häusern hin. Als der Mann begriffen hatte, lief Pete wieder zum Wagen, klemmte sich hinter das Lenkrad und startete.
    »Gleich werden Sie erleben, daß alles ganz harmlos gewesen ist. Da hat niemand etwas gesehen, gehört, geschweige denn getan.« Er lachte laut. »Die Bullen stehen hier auf verlorenem Posten. Sorry, Sie sind ja auch einer.«
    »Tun Sie sich keinen Zwang an. Ich bin Kummer gewöhnt.«
    »Na denn.« Pete Ravina behielt recht. Als wir den Platz vor den Häusern erreichten, war wieder alles so wie zuvor. Sogar die Wäscheleine war wieder befestigt worden.
    Die Männer, die uns verfolgt hatten, hockten waffenlos vor dem Haus oder lehnten am Eingang. Als die Polizisten ausstiegen, hielten sie ihre Hartgummiknüppel schlagbereit. Sie brauchten sie nicht einzusetzen, weil niemand an Widerstand dachte.
    Ich sprach mit dem Arzt. Zusammen mit ihm und zwei Helfern liefen wir die Treppe hoch, erreichten die Loggia und sahen auch den Toten, in dessen Körper ein Pfeil steckte.
    Der Arzt sprach Englisch und fragte mich, wo er den Verletzten finden könne. »Nebenan.« Ich stieß schon die Tür auf und sah Al Bender noch dort liegen, wo ich ihn vorgefunden hatte. Eines war wichtig. Al Bender lebte!
    ***
    Wir hörten sein Stöhnen, sahen das Zucken der Lippen und die heftigen Bewegungen seiner Augenlider. Er schaute uns an und wirkte danach irgendwie erlöst.
    Der dunkelhäutige Arzt zog

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