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04_Es ist was Faul

04_Es ist was Faul

Titel: 04_Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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Leute.«
    Ich stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Hamlet blieb
    sich treu und zögerte die Sache hinaus. Aber zugleich schien er
    besserer Laune, weil er einen Entschluss gefasst hatte. »Reden
    wir nicht mehr von mir«, sagte er, fast vergnügt. »Was läuft
    denn bei Ihnen?«
    Ich schilderte ihm meine Probleme, angefangen von Landens
    gescheiterter Ent-Nichtung bis zur Notwendigkeit, fünf gute
    Spieler für die Swindon Mallets zu finden.
    »Hmm«, sagte Hamlet. »Ich wüsste schon, was Sie tun könnten. Wollen Sie's wissen?«
    »Solange Sie mir nicht sagen wollen, wo Biffo spielen soll –
    warum nicht?«
    Er schüttelte den Kopf, sah sich vorsichtig um und senkte die
    Stimme. »Tun Sie so, als wären Sie verrückt, und wenn es gar
    nicht mehr anders geht, dann sorgen Sie dafür, dass alle tot
    umfallen.«
    »Danke, ich werde dran denken.«
    »Plink!«, fauchte Alan, der übellaunig im Garten herumstocherte.
    »Ich glaube, der Vogel sucht Ärger!«, bemerkte Hamlet.
    Alan fauchte erneut und hackte mit seinem Schnabel nach
    Hamlets Fuß. Das war keine gute Idee. Der Prinz von Dänemark war ein geübter Fechter. In einer einzigen raschen Bewegung sprang er auf und ließ sein Schwert durch die Luft zischen.
    Noch ehe ich ihn hindern konnte, hatte er Alan den Schädel
    rasiert. Der junge Dodo, der plötzlich eine kahle Stelle auf
    seinem Kopf hatte, sah verdattert zu, wie seine Federn zu Boden
    sanken.
    »Noch so eine Frechheit, mein gefiederter Freund, und du
    landest im Curry«, sagte Hamlet und steckte sein Schwert
    zurück in die Scheide.
    Pickwick, die das Geschehen aus sicherer Entfernung beobachtet hatte, kam jetzt mit großen Sprüngen vom Komposthaufen herunter und stellte sich zwischen Alan und Hamlet. Ich
    hatte noch nie so eine mutige Handlung von ihr gesehen, aber
    sie schien fest entschlossen, ihren Sohn zu verteidigen, auch
    wenn er ein Hooligan war. Alan erstarrte mit offenem Schnabel,
    ob vor Angst oder Wut, war nicht zu erkennen.

    »Telefon, Schatz«, rief meine Mutter. Ich ging ins Haus und
    griff nach dem Hörer, den sie mir hinhielt.
    Es war Aubrey Jambe. Er schlug mir vor, Alf Widdershaine
    aus dem Ruhestand zu holen, und wollte wissen, ob ich sonst
    schon neue Spieler entdeckt hätte.
    »Ich arbeite dran«, sagte ich und suchte in den Gelben Seiten
    nach der Rubrik »Spielervermittlung«. »Ich rufe Sie wieder an.
    Verlieren Sie die Hoffnung nicht, Aubrey.«
    Er grunzte und hängte ein. Ich rief Wilson Lonsdale & Partners, die größte Sportagentur, an. Zunächst verlief das Gespräch
    sehr erfolgreich. Ich war begeistert, als ich hörte, dass es Dutzende von hochkarätigen Krocketspielern gab, die sofort antreten konnten. Allerdings reduzierte sich die Anzahl dramatisch,
    als ich sagte, für welches Team sie antreten sollten.
    »Swindon?«, sagte der Agent, mit dem ich telefonierte. »Ach,
    das ist schade, wie es scheint, haben wir leider doch schon alle
    Spieler anderweitig vergeben.«
    »Ich dachte, es gäbe so viele.«
    »Das muss ein Computerfehler gewesen sein. Schönen Tag
    noch.« Die Leitung brach ab.
    Ich telefonierte noch mit ein paar anderen Agenturen, aber
    ich erhielt überall ähnliche Antworten. Goliath und Kaine
    hatten vorgesorgt.
    Dann rief ich meinen alten Krocket-Lehrer Alf Widdershaine
    an. Er plauderte lange mit mir, und schließlich konnte ich ihn
    überreden, ins Stadion rüberzugehen und mal nach dem Rechten zu sehen. Anschließend rief ich Jambe wieder an und sagte
    ihm, dass Alf kommen würde. Dass die Agenturen alle abgesagt
    hatten, teilte ich ihm lieber nicht mit.

    Da ich im Augenblick nichts weiter tun konnte, dachte ich über
    Landens Existenzproblem nach. Dann hatte ich eine Idee. Ich
    rief Julie Aseizer an, die Frau aus der NichtungsopferSelbsthilfegruppe, die ihren Mann zurückgekriegt hatte. Ich
    erzählte ihr, was ich erlebt hatte.
    »Ach, ja!«, sagte sie. »So was kommt vor. Mein Ralph hat
    auch eine ganze Weile geflackert wie eine Neonröhre, ehe seine
    Ent-Nichtung dauerhaft funktioniert hat!«
    Ich bedankte mich und hängte ein. Dann überprüfte ich
    meinen Ringfinger. Der Ehering war immer noch nicht wieder
    da.

    Ich sah in den Garten hinaus, wo Hamlet gedankenschwer hin
    und her wanderte. Alan folgte ihm in sicherem Abstand. Hamlet drehte sich um und warf ihm einen drohenden Blick zu. Der
    kleine Dodo legte unterwürfig den Kopf auf den Boden. Hamlet
    war jetzt offenbar eine Art Alpha-Dodo für ihn.
    Ich lächelte und ging ins Wohnzimmer,

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