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04_Es ist was Faul

04_Es ist was Faul

Titel: 04_Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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wo Friday gerade ein
    Schloss aus dänischen Bauklötzen baute. Pickwick »half« ihm
    dabei, was im Wesentlichen hieß: Sie schaute ihm zu. Ich warf
    einen Blick auf die Uhr. Höchste Zeit fürs Büro. Dabei hätte ich
    so gern ein bisschen LegoTherapie™ gemacht. Meine Mutter
    erklärte sich bereit, meinen Sohn zu beaufsichtigen, und ich gab
    ihm ein Küsschen zum Abschied.
    »Sei schön brav«, sagte ich.
    »Arsch.«
    »Was hast du gesagt?«
    »Wenn das altenglische Schimpfwortesind, kriegt St Zvlkx aber
    Krach. Und du auch, mein Sohn. Bist du sicher, dass du mit
    ihm klarkommst, Mama?«
    »Ja, sicher. Wir gehen mit ihm in den Zoo.«
    »Sehr gut. Nein, warte – wen meinst du mit wir?«
    »Bismarck und mich.«
    »Aber Mutter!?«
    »Ja, was denn? Gibt es irgendeinen Grund, warum eine mehr
    oder weniger verwitwete Frau nicht ab und zu mal ein bisschen
    Spaß haben dürfte?«
    »Na ja«, stammelte ich und war aus irgendeinem Grund fast
    unnatürlich erschrocken. »Wahrscheinlich gibt es gar keinen
    Grund.«
    »Gut. Dann mach dich mal auf den Weg. Wenn wir im Zoo
    waren, gehen wir vielleicht noch in den Tea Room und ins
    Theater.«
    Dabei machte sie so verträumte Augen, dass ich höchst beunruhigt war. Meine Mutter, dachte ich, als ich das Haus verließ,
    denkt nicht bloß an eine Affäre mit Bismarck, sondern steckt
    womöglich schon mittendrin. Mein Bruder Joffy hatte wahrscheinlich ganz recht.

    27.
    Unheimliche Scheiße auf der M4
    George Formby wurde im Jahre 1904 unter dem Namen
    George Hoy Booth in Wigan geboren. Er folgte seinem Vater ins Showgeschäft und machte die Ukulele zu seinem
    Wahrzeichen. Als der Krieg ausbrach, war er ein Star des
    Varietés, des Films und der Pantomime. In den ersten
    Kriegsjahren tourten er und seine Frau Beryl unermüdlich
    im Auftrag der Truppenbetreuung und machten einige
    höchst erfolgreiche Filme. Als erkennbar wurde, dass eine
    Invasion des Landes durch die Deutschen nicht mehr abzuwenden war, wurden viele Würdenträger und Prominente
    nach Kanada evakuiert. George und Beryl dagegen beschlossen zu bleiben. Er ging in den Untergrund und arbeitete
    beim verbotenen »Radio St. George«, wo er nicht nur Lieder
    und Witze, sondern auch geheime Botschaften für die im
    Land versteckten Widerstandskämpfer in den Äther hinausschickte. Daneben benutzten die Formbys ihre zahlreichen
    Kontakte, um abgeschossene alliierte Flieger ins neutrale
    Wales zu schmuggeln und Widerstandszellen zu gründen,
    die den Besatzungstruppen schwer zusetzten. »Hey, das ist
    ja noch mal gut ausgegangen«, war sein berühmter Kommentar nach dem Waffenstillstand. Das wurde rasch zum
    geflügelten Wort. Im republikanischen Nachkriegsengland
    wurde Formby Präsident auf Lebenszeit.
    JOHN WILLIAMS,
    Die ungewöhnliche Karriere des George Formby
    Um den Reportern aus dem Weg zu gehen, parkte ich den
    Wagen hinter dem SpecOps-Gebäude. In der Eingangshalle
    wartete Major Drabb. Er grüßte korrekt, aber ich spürte eine
    gewisse Zurückhaltung. »Guten Morgen, Major«, sagte ich und
    gab ihm einen Zettel. »Ihr heutiger Auftrag richtet sich gegen
    das Museum des amerikanischen Romans in Salishury.«
    »Ah, sehr gut, Agent Next.«
    »Irgendwelche Probleme, Major?«
    »Na ja«, sagte er und biss sich nervös auf die Lippen. »Gestern haben Sie mich die Bibliothek eines berühmten Belgiers
    durchsuchen lassen, und heute soll ich mir das Museum des
    amerikanischen Romans vornehmen. Sollten wir uns nicht vor
    allem auf dänische Einrichtungen konzentrieren?«
    Ich zog ihn beiseite und senkte die Stimme. »Das wäre doch
    genau das, was sie von uns erwarten. Diese Dänen sind höchst
    raffiniert. Sie glauben doch wohl nicht im Ernst, dass die ihre
    Bücher an einer so offensichtlichen Stelle wie der Wessex Danish Library verstecken würden, nicht wahr?«
    Er lächelte und tippte sich an die Nase. »Sehr schlau, Agent
    Next.« Er salutierte, schlug die Hacken zusammen und verschwand. Ich ging zum Fahrstuhl und drückte den Knopf. So
    lange er Flanker keinen Bericht erstattete, konnte ich noch eine
    Weile so weitermachen.

    Bowden war nicht allein. Er sprach mit einem unerwarteten
    Gast: mit Spike Stoker.
    »Yo, Thursday.«
    »Yo, Spike.«
    Er lächelte nicht. Ich dachte schon, es hätte etwas mit Cindy
    zu tun, aber da irrte ich mich zum Glück.
    »Unsere Freunde von SO-6 haben uns mitgeteilt, dass auf der
    M4 irgendeine unheimliche Scheiße abgeht«, sagte er düster.
    »Und wenn von unheimlicher Scheiße die

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