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04_Es ist was Faul

04_Es ist was Faul

Titel: 04_Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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jemand
    hinter dem Sommerflieder. Ich schlüpfte in den nächstbesten
    Vorgarten, schlich zwischen den Häusern hindurch in die
    hinteren Gärten und stellte mich schließlich auf eine Mülltonne, um über den Gartenzaun sehen zu können.
    Tatsächlich! Da stand jemand hinter der großen Buddleia
    und beobachtete das Haus meiner Mutter. Er war viel zu warm
    angezogen für den sonnigen Sommertag.
    Ich glitt auf dem Deckel der Mülltonne aus und machte einen ziemlichen Lärm. Der Spanner sah sich um, erblickte mich
    und lief hastig davon. Mit einem Satz war ich über den Zaun
    und rannte ihm nach. Es war einfacher, als ich gedacht hatte. Er
    war nicht besonders fit, und ich erwischte ihn, als er gerade
    mühsam eine Mauer zu überklettern versuchte. Ich zog ihn
    herunter, und dabei fiel die Tasche von seiner Schulter. Eine
    Reihe von abgeschabten Notizbüchern, eine Kamera, ein kleines
    Fernglas und verschiedene Ausgaben der SpecOps-27-Gazette
    mit Randbemerkungen in roter Tinte fielen heraus.
    »Au, au, lassen Sie mich los!«, rief er. »Das tut weh!«
    Ich drehte ihm den Arm um, und er ging in die Knie. Ich war
    gerade dabei, ihn auf Waffen abzutasten, als ein weiterer, ganz
    ähnlich gekleideter Mann hinter einem verrosteten Autowrack
    hervorkam und einen abgebrochenen Ast schwenkte. Ich wirbelte herum und wich dem Schlag aus. Sein Schwung riss ihn
    weiter, ich stellte ihm ein Bein, und er flog mit dem Kopf zuerst
    an die Mauer. Bewusstlos sank er zu Boden.
    Der erste Mann war unbewaffnet. Also überprüfte ich, ob der
    zweite Mann ebenfalls ohne Waffe war, und brachte ihn in die
    stabile Seitenlage, damit er nicht etwa an seinem eigenen Blut
    oder seinen Zähnen erstickte.
    »Also für SpecOps seid ihr zu schlapp«, sagte ich. »In wessen
    Auftrag arbeitet ihr? Goliath?«
    Der erste Mann stand vorsichtig auf, sah mich neugierig an
    und rieb sich den Arm, den ich ihm verdreht hatte. Er war
    ziemlich füllig und sah nicht unfreundlich aus. Ich hatte seine
    Brille zerbrochen, deshalb blinzelte er ziemlich kurzsichtig. Er
    hatte kurz geschnittenes schwarzes Haar und ein großes Muttermal am Kinn. Nach Goliath sah er eigentlich nicht aus, aber
    da konnte man sich sehr täuschen.
    »Ich freue mich, Sie kennen zu lernen, Miss Next. Ich habe
    schon sehr lange auf Sie gewartet.«
    »Ich war verreist.«
    »Seit Januar 1986. Ich habe fast zweieinhalb Jahre darauf gewartet, Sie einmal zu sehen.«
    »Und warum, bitte, haben Sie das getan?«
    »Weil ich« – der Mann zog einen Ausweis aus seiner Tasche
    und reichte ihn mir – »Ihr offizieller Stalker bin.«
    Ich warf einen Blick auf den Ausweis. Es war nur allzu wahr;
    er war mir offiziell zugeteilt worden. Es war hundert Prozent
    legitim, und ich hatte keinerlei Grund, mich zu beschweren.
    Das ganze Stalker-System war von SpecOps-33 eingerichtet
    worden, der Unterhaltungs-Abteilung. Sie hatte mit der Vereinigten Stalker-Gewerkschaft detaillierte Regeln aufgestellt, wer
    wem hinterherstalken durfte. Auf diese Weise wurde das notorisch düstere Gewerbe endlich geordnet. Außerdem wurden die
    Stalker nach Fähigkeiten und Ausdauer eingeteilt. Mein persönlicher Stalker gehörte zur Klasse 1, das hieß, er durfte den ganz
    Prominenten nachstellen. Und genau das machte mich misstrauisch.
    »Ein Stalker der Klasse 1?«, sagte ich. »Sehr schmeichelhaft,
    wo ich selber kaum Klasse 8 bin.«
    »So weit oben stehen Sie längst nicht«, sagte mein Stalker.
    »Sie gehören eher zur Klasse 12. Aber ich habe so eine Ahnung,
    dass Sie noch größer werden. Ich bin Lola Vavoom seit den
    Sechzigern nachgestiegen, als sie die erste kleine Nebenrolle in
    The Streets of Wootton Bassett kriegte. Mannomann, neunzehn
    Jahre lang hab ich sie verfolgt. Erst als Buck Stallion meinen
    Weg kreuzte, hab ich sie aufgegeben. Als sie davon erfahren hat,
    schickte sie mir einen gläsernen Bier-Seidel. THANK YOU FOR A
    GREAT STALK, LOLA war darauf eingraviert. Sind Sie ihr jemals
    begegnet?«
    »Einmal, Mr …« – ich warf einen Blick auf den Ausweis –
    »… de Floss. Interessanter Name. Sind Sie verwandt mit Candice?« Ich gab ihm den Ausweis zurück.
    »Der Schriftstellerin? Nur in meinen Träumen«, sagte der
    Stalker und rollte die Augen. »Aber nennen Sie mich doch bitte
    Millon. Ich möchte Ihr Freund sein.«
    »Gut, Millon.« Wir schüttelten uns die Hände.
    Der Mann auf dem Boden stöhnte, setzte sich auf und rieb
    sich den Schädel.
    »Wie heißt denn Ihr Freund?«
    »Das ist nicht mein

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