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04_Es ist was Faul

04_Es ist was Faul

Titel: 04_Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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Hamlet und blieb vor einem Schaufenster stehen. »Wer ist das?«, fragte er und zeigte auf einen Fernseher.
    »Das ist Lola Vavoom. Eine Schauspielerin.«
    »Ach, ja? Hat sie schon mal Ophelia gespielt?«
    »Sehr oft.«
    »War sie besser als Helena Bonham-Carter?«
    »Gut waren sie beide, bloß anders.«
    »Anders? Wie meinen Sie das?«
    »Sie haben die Rolle unterschiedlich interpretiert.«
    Hamlet lachte. »Ich glaube, Sie bringen da was durcheinander. Ophelia ist doch immer Ophelia.«
    »Hier im Außenland nicht. Hören Sie, ich muss schnell mal
    in die Bank, um nachzusehen, wie weit mein Konto überzogen
    ist.«
    »Ihr Außenländer kompliziert alles so«, sagte Hamlet.
    »Wenn Sie jetzt in einem Buch wären, würde einfach ein
    Rechtsanwalt an Sie herantreten und Ihnen mitteilen, dass eine
    reiche Tante gestorben ist und Ihnen ihr Vermögen hinterlassen hat. Und dann würden wir das nächste Kapitel anfangen.
    Sie wären in London und würden als Putzfrau verkleidet in
    Kaines Büro eindringen.«
    »Entschuldigen Sie!«, sagte ein Herr in einem dreiteiligen
    Anzug, der ganz wie ein Rechtsanwalt aussah. »Sind Sie vielleicht Thursday Next?«
    Ich warf Hamlet einen Blick zu.
    »Vielleicht.«
    »Erlauben Sie mir, dass ich mich vorstelle. Mein Name ist
    Wentworth von der Kanzlei Wentworth, Wentworth und
    Wentworth. Ich bin der zweite Wentworth, falls Sie das interessiert.«
    Ich warf Hamlet einen erneuten Blick zu.
    »Und?«
    »Und ich wollte Sie fragen, ob Sie mir ein Autogramm geben
    könnten. Ich habe den Fall Jane Eyre mit großem Interesse
    verfolgt.«
    Erleichtert griff ich nach dem dargereichten Stift und setzte
    meine Unterschrift in sein Autogrammbuch. Mr Wentworth
    bedankte sich und eilte davon.
    »Jetzt wäre ich fast durcheinander gekommen«, sagte Hamlet. »Ich dachte, ich wäre hier die fiktive Figur.«
    »Das sind Sie«, sagte ich lächelnd. »Und das sollten Sie auch
    nicht vergessen.«

    »Zweiundzwanzigtausend Pfund?«, sagte ich zu der jungen Frau
    am Schalter der Bank. »Sind Sie sicher?«
    Die junge Frau sah mich ungerührt an. Dann wanderte ihr
    Blick zu Hamlet, der – ein bisschen indiskret – direkt neben mir
    stand.
    »Ja, da bin ich ganz sicher. Ihr Konto ist mit zweiundzwanzigtausenddreihundertundacht Pfund, vier Shilling und dreieinhalb Pence im Minus«, sagte sie. »Ihr Vermieter hat sie
    verklagt und erhielt eine Entschädigung für die Mietrückstände.
    Um das Geld überweisen zu können, mussten wir Ihre Kreditlinie erhöhen. Später mussten wir sie noch mal erhöhen, wegen
    der angefallenen Zinsen.«
    »Das war sehr fürsorglich von Ihnen.«
    »Vielen Dank. Wir von der Goliath First National Friendly
    bemühen uns immer, unsere Kunden zufrieden zu stellen.«
    »Sind Sie sicher, dass Sie nicht doch lieber das Szenario mit
    der reichen Erbtante wollen?«, fragte Hamlet.
    »Wir haben seit fast zweieinhalb Jahren keine Einzahlung
    mehr auf diesem Konto gesehen«, sagte die Schalterbeamtin.
    »Ich bin verreist gewesen.«
    »Waren Sie im Gefängnis?«
    »Nein. Also, woher stammen meine Schulden denn nun genau?«
    »Im Wesentlichen geht es um das Geld, das wir Ihnen geliehen haben, sowie um die Zinsen und Zinseszinsen. Und die
    Gebühren für die Briefe, die wir Ihnen geschickt haben, obwohl
    wir wussten, dass die Adresse längst nicht mehr stimmte. Wir
    haben nämlich einen ganz besonderen Sinn für Humor. Können wir denn nun bald mit einem Scheck von Ihnen rechnen?«
    »Nein, eigentlich nicht, äh. Könnten Sie vielleicht meine
    Kreditlinie noch einmal anheben?«
    Die Kassiererin hob eine Augenbraue. »Ich kann Ihnen einen
    Termin beim Filialleiter geben. Haben Sie jetzt wieder eine
    Adresse, an die wir unsere teuren Mahnbriefe schicken können?«
    Ich gab ihr die Adresse meiner Mutter und machte einen
    Termin mit dem Filialleiter aus. Wir gingen am Standbild von
    Brunel und der großen Buchhandlung vorbei, die trotz mehrerer »Räumungsverkäufe wegen Geschäftsaufgabe« immer noch
    existierte. Ich erinnerte mich noch gut daran, wie ich mit Miss
    Havisham hier gewesen war.

Ach, ja! Miss Havisham! Ich hatte sie sehr vermisst in meinen ersten Wochen als Leiterin der Jurisfiktion. Wenn sie mir
    geholfen hätte, wäre es vielleicht nie zu dieser blöden Geschichte mit den Socken in Lake Wobegon gekommen.
    »Okay«, sagte Hamlet plötzlich. »Ich gebe auf. Wie geht es
    aus?«
    »Wie geht was aus?«
    Er breitete die Arme aus.
    »Das alles hier. Sie, Ihr Ehemann, Miss Hamilton, der

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