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04 Im Bann der Nacht

04 Im Bann der Nacht

Titel: 04 Im Bann der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Alexandra
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strich an ihrem Hals entlang. »Niemand.«
    Sie wandte den Kopf, um seinem funkelnden Blick zu begegnen. »Ist das eine Drohung?«
    »Betrachte es als einen Hinweis unter Freunden.«
    »Vielleicht sollten Sie Ihr Erinnerungsvermögen mal überprüfen lassen.«
    Seine Lippen zuckten. »Und aus welchem Grund?«
    »Weil nach hundertfünfundneunzig Jahren ich diejenige bin, die Sie gefunden hat, nicht umgekehrt.«
    Sein Lächeln wurde breiter. Natürlich. Auch wenn Anna zu halsstarrig war, um es je zuzugeben, wussten sie doch beide, dass er sie absichtlich nach Chicago gelockt hatte. »Wenn dir das ein besseres Gefühl gibt …«
    Sie entzog sich ihm und fing an, die Straße hinunterzumarschieren. Ihr reichte es. Für eine Nacht hatte es genug Vampire, Elfen und Nahtoderfahrungen gegeben. »Auf Wiedersehen, Conde Cezar.«
    Sie hatte kaum einen Schritt gemacht, als er ihr auch schon in den Weg trat. Sein Gesicht trug einen harten Ausdruck. »Wohin willst du?«
    »Zurück in mein Hotelzimmer.«
    »Sei kein Dummkopf. Selbst wenn wir davon ausgehen, dass es nicht vollkommen zerstört ist, wird Sybil das Hotel die ganze Nacht bewachen.«
    »Na und?« Sie drehte auf dem Absatz um und lief jetzt
in die entgegengesetzte Richtung. »Dann gehe ich eben in ein anderes Hotel.«
    Erneut versperrte er ihr den Weg, kaum dass sie einen Schritt gemacht hatte, wobei er sich so schnell bewegte, dass sie fast gegen ihn prallte. Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Und welches Hotel soll dich aufnehmen, ohne Geld, ohne Gepäck und ohne Schuhe?«
    Die Tatsache, dass er recht hatte, ließ in ihr das Bedürfnis entstehen, ihn zu ohrfeigen. »Hören Sie mal, Meister, ich habe die Nase voll von Vampiren und Elfen und Gottweiß-was-noch da in der Dunkelheit lauert! Ich will mich einfach nur schlafen legen und vergessen, dass ich je dumm genug war, nach Chicago zu kommen, ganz zu schweigen davon, dass ich geglaubt hatte, Sie könnten mir die Antworten geben, die ich haben will.«
    Er betrachtete eine ganze Weile schweigend ihr blasses Gesicht. »Was ist, wenn ich verspreche, dafür zu sorgen, dass du die Antworten erhältst, nach denen du suchst?«
    Sie kniff misstrauisch die Augen zusammen. »Sie wissen mehr, als Sie zugeben, oder?«
    Er grinste in sich hinein. »Es würde das nächste Jahrtausend dauern, um dir alles zu erzählen, was ich weiß, querida .« Dann verblasste sein Lächeln, und er streckte langsam die Hand aus. »Wirst du mir vertrauen?«
    »Niemals.«
    Etwas, das wie Enttäuschung aussah, blitzte in den dunklen Augen auf, aber seine Hand geriet nicht ins Wanken. »Wirst du mir zumindest erlauben, dich für diese Nacht an einen sicheren Ort zu bringen?«
    Anna senkte den Blick, um ihre bloßen Zehenspitzen zu betrachten, und knirschte mit den Zähnen, als sie gezwungen
war, sich einzugestehen, dass sie nicht wusste, wohin sie ansonsten hätte gehen können. Nicht, wenn sie nicht auf der Straße schlafen wollte. Eine ganz schöne Zwickmühle. »Ich habe offenbar keine andere Wahl«, meinte sie und legte widerwillig die Hand in seine.
    Mit einem leisen Lachen zog Cezar sie an sich und beugte den Kopf, um ihr einen sanften Kuss auf die Lippen zu drücken. »Anna Randal, du hattest seit der Nacht, in der ich dich zum ersten Mal sah, keine andere Wahl mehr.«
     
    Mit einem leisen Fauchen zwang sich Cezar, den Kopf zu heben. Dios . Der Duft dieser Frau durchdrang ihn erneut und ließ seine Seele in Flammen aufgehen. Er verspürte schmerzhaft das Bedürfnis, ihr Blut auf seiner Zunge zu schmecken und ihren warmen, geschmeidigen Körper zu fühlen, der sich vor Lust unter seinem eigenen wand. Und gleichzeitig wurde er beinahe von dem Zwang überwältigt, sie weit fort von denjenigen zu bringen, die sie jagten. Sie in seinem Versteck zu verbergen und in Sicherheit zu wissen. Sie unter Einsatz seines Lebens zu beschützen, falls es nötig wäre. Zwei gefährliche Obsessionen, die einen Vampir töten konnten. Diese verdammten Orakel! Sie hatten es doch gewusst. Sie hatten genau gewusst, wie er reagieren würde, wenn diese Frau mit einem Mal wieder in seinem Leben auftauchte.
    Unter größten Anstrengungen ignorierte Cezar das sonderbare Unbehagen, das in seinem Herzen aufloderte, und konzentrierte sich wieder auf Anna.Trotz ihres störrischen Gesichtsausdrucks und des wachsamen Funkelns in ihren wunderschönen haselnussbraunen Augen konnte er die Angst, die Verwirrung und die Erschöpfung

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