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04 Im Bann der Nacht

04 Im Bann der Nacht

Titel: 04 Im Bann der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Alexandra
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durch die geöffnete Luke nach unten und schoss aus dem Aufzug. Er eilte in die Tiefgarage und fauchte leise, als er sah, wie Anna durch die Schatten wanderte. Ihre Macht schleuderte die teuren Wagen aus ihrem Weg, als seien sie nichts weiter als Spielzeugautos.
    Dios. Nun verstand er die Annahme der Kommission, dass diese Frau zum Orakel geboren war. Selbst für das ungeschulte Auge war ihre Macht ein eindrucksvoller Anblick. Doch Cezar ging er im Augenblick vor allem auf die Nerven. Er war es gewohnt, dass er seinen Willen durchsetzte. Nun musste er nicht nur eine Methode finden, eine Frau aufzuhalten, die ihn mit einem bloßen Gedanken zerquetschen konnte, er durfte sie dabei auch noch unter keinen Umständen verletzen. Na, großartig.
    Vorsichtig folgte Cezar Anna auf ihrem Pfad der Zerstörung und widerstand mühsam dem Drang, sie mit körperlicher
Gewalt aufzuhalten. Stattdessen schloss er die Augen und konzentrierte sich auf seine übernatürlichen Fertigkeiten. Anna war zu willensstark, als dass er sie in seinen Bann hätte ziehen können, doch wenn er ihren Geist erreichen könnte, dann könnte er vielleicht auch den Zauber brechen, der sie in seiner Gewalt hatte.
    Er versuchte nicht über die Trümmer zu stolpern, die hinter Anna zurückblieben, und verschloss seinen Geist für alles bis auf die Frau vor ihm. Die Tatsache, dass sich ihr Blut in seinem Körper befand, machte diese Angelegenheit weitaus einfacher, weil dadurch ein Band geschaffen worden war, das weitaus tiefer ging als eine rein sexuelle Verbindung. Als sie sich jedoch der Ausfahrt näherten, die in den Straßendschungel von Chicago führte, stellte Cezar fest, dass seine Gedanken gegen eine Stahlwand prallten. Jemand hielt sich bereits in ihr auf. Ein Jemand, der nach Granatäpfeln roch und entschlossen war, ihn nicht hereinzulassen!
    Ein Anflug von Panik beschlich sein Herz. Er konnte bereits spüren, wie die drohend nahende Morgendämmerung auf ihm lastete. Falls Anna es schaffte, auf die Straße zu gelangen, wäre er nicht mehr lange in der Lage, ihr zu folgen. Vorausgesetzt, dass Viper noch nicht mit seinen Wachtposten draußen wartete. Er musste es unbedingt schaffen, in ihren Geist einzudringen. Und zwar jetzt gleich !
    Cezar biss die Zähne zusammen und nahm seinen ganzen Willen zusammen. Es gab keine Möglichkeit, dieses irgendwie auf elegante Weise zu bewerkstelligen. Er würde sich seinen Weg mit Gewalt bahnen und einfach hoffen müssen, dass Anna nicht verletzt wurde. Er konzentrierte sich erneut und entschied sich für einen einzigen schnellen, brutalen Stoß.

    Schmerz übermannte ihn, als er gegen die starke Barriere in Annas Geist prallte. Er ging beinahe in die Knie, als er darum kämpfte, nicht wieder hinausgedrängt zu werden. Für einen Moment lagen die Sinne des Eindringlings bloß und enthüllten Gier, Dünkel und die hässlichen Machtgelüste der Frau. Noch wichtiger war jedoch, dass endlich ihre Identität offenbart wurde: Morgana le Fay.
    Und dann stolperte Anna ebenfalls, fiel auf die Knie und umklammerte ihren Kopf mit den Händen.
    Als Cezar zu ihr gelangte, streckte er die Hand aus, um ihr Gesicht zu berühren. Der intime Kontakt stärkte seine Kräfte und gestattete es ihm schließlich, die Macht zu durchbrechen, die Anna gefangen hielt. Er zerschmetterte sie mit so viel Wucht, dass er selbst rücklings zu Boden fiel und Anna vor Schmerzen aufschrie.
    »Anna?« Kopfschüttelnd, um die anhaltend starken Qualen loszuwerden, kroch Cezar auf sie zu, da er seinen Beinen nicht zutraute, ihn zu tragen, und nahm die zitternde Anna in seine Arme.
    Einen kurzen Moment lang erstarrte sie vor Angst. Dann wurden ihre Augen wieder klar, und sie atmete tief ein. »Cezar?«
    »Ich bin hier.« Sanft strich er ihr das Haar aus dem Gesicht.
    Ihre haselnussbraunen Augen versuchten sich auf sein Gesicht zu konzentrieren. Dann weiteten sie sich vor Entsetzen über seine zahlreichen Schnittwunden, die noch nicht verheilt waren. »O Gott!«
    »Pst.« Er legte ihr einen Finger auf die Lippen. »Alles in Ordnung.«
    »Ich habe dich verletzt!«
    Er genoss das Gefühl, sie in den Armen zu halten, und
sein Körper erzitterte vor Erleichterung. Für einen Augenblick hatte er wahrhaftig befürchtet, Morganas Kontrolle über diese Frau nicht durchbrechen zu können. »Das wird wieder heilen.«
    Sie hob schwach die Hand, um mit den Fingern die Wunde an seiner Stirn berühren zu können. »Es tut mir so leid, aber ich konnte es nicht stoppen! Es

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