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04 Im Bann der Nacht

04 Im Bann der Nacht

Titel: 04 Im Bann der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Alexandra
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in die Wand bohrten. Er hielt den Blick auf die gewaltsam entstandene Öffnung zu Vipers Privatgemächern geheftet - von einer Tür konnte man nicht mehr sprechen. »Anna!«
    Viper erhob sich vorsichtig, und seine blasse Haut hatte bei dem Gedanken, dass er beinahe aufgespießt worden wäre, eine noch deutlich weißere Färbung angenommen. »Du sagtest zu mir, sie besäße die Kräfte eines Naturgeistes, doch du sagtest nichts davon, dass sie imstande ist, meinen Club auseinanderzunehmen, als bestünde er aus Pappe!«
    Ein kalter Schauder kroch Cezar über den Rücken, als er sah, wie Anna auf sie zueilte. Sie trug nicht mehr als den kurzen Frotteebademantel, und ihr Haar flatterte ihr in einem heftigen Luftzug um den Kopf. Irgendetwas war nicht in Ordnung.
    »Ihre Kräfte sind noch immer ungeschult und treten nur dann in Erscheinung, wenn sie unter dem Einfluss einer starken Gefühlsregung steht«, erklärte er geistesabwesend, während er Annas ausdrucksloses Gesicht und ihre leblosen Augen anblickte. Es wirkte so, als bemerke sie ihre Umgebung gar nicht. Kein Anzeichen der Wiedererkennung war zu sehen, als sie sich ihnen näherte.
    »Du meinst damit, sie ist eine Bombe, die nicht entschärft werden kann?«
    Cezar verzog den Mund, denn er wusste, dass sein Freund nicht ganz unrecht hatte. »Ich glaube nicht, dass sie absichtlich jemanden verletzen würde.«
    »Und unabsichtlich?« Viper versteifte sich, als Anna sich ihm näherte. Seine eigene Macht begann den Korridor zu erfüllen.
    Cezar konnte ihm keinen Vorwurf machen. Dennoch
ertönte ein Knurren tief in seiner Brust. Wenn es hart auf hart käme, wäre er durchaus bereit, gegen Viper zu kämpfen, sollte er Anna bedrohen. »Ich weiß nicht, was zum Teufel hier vor sich geht, amigo , doch du musst zur Seite treten und mich die Angelegenheit in die Hand nehmen lassen.«
    »Cezar, ihre Macht …«
    »Das war keine Bitte!«, fauchte er, und sein Blick zuckte in stummer Warnung in Richtung seines Freundes.
    Viper schien nicht im Geringsten einverstanden zu sein, aber er nickte kurz und verschmolz dann mit den Schatten. Zweifelsohne eilte er davon, um nach seinen Wachen zu rufen. Auch wenn er sich Cezar nicht widersetzt hatte, würde er auf keinen Fall zulassen, dass Anna auch nur einen seiner Vampire verletzte. Einschließlich Cezar selbst.
    Und das bedeutete, dass Cezar nur noch wenige Augenblicke blieben, bevor die Hölle losbrach.

KAPITEL 11
    C ezar, der immer noch vor den geöffneten Fahrstuhltüren stand, ignorierte den Wind, der um ihn peitschte, und bereitete sich auf Annas Herantreten vor.
    »Anna? Anna, kannst du mich hören?«
    Er erhielt keine Antwort. Der Blick aus ihren getrübten Augen war völlig leer. Dann hob sie auf einmal die Hand und zeigte in seine Richtung.
    »Anna!« Ihr Name wurde seinen Lippen entrissen, als die Wucht einer Druckwelle ihn traf und er vom Aufzug fortgerissen und gegen eine Wand geschleudert wurde.
    Glas zerbrach, und Schreie durchschnitten die Luft, als er sich wieder auf die Beine kämpfte, gleichgültig gegenüber den tiefen Schnittwunden, die nun seine Haut überzogen. Cezar wischte ungeduldig das Blut ab, das ihm über die Stirn strömte und in seine Augen tropfte, und beobachtete, wie Anna in den Lift trat.
    »Nein!« Obwohl er mit hoher Geschwindigkeit vorwärtsschoss, kam er zu spät.
    Ruhig schlossen sich die Fahrstuhltüren, unterbrachen den heftigen Wind und hinterließen nichts weiter als eine Spur der Verwüstung und eine unheimliche Stille.
    Hinter ihm erklangen Schreie, aber Cezar hörte sie kaum. Nichts spielte für ihn jetzt eine Rolle, außer zu
Anna zu gelangen. Er erreichte die Aufzugtüren, nahm die Knöpfe aber gar nicht wahr, sondern schlug einfach mit seiner Faust durch das Metall. Nachdem er seine Finger in das entstandene Loch gesteckt hatte, nahm er all seine Kraft zusammen und zog die Türen auseinander. Ein durchdringendes Kreischen war zu hören, als sich die Türen widerstrebend öffneten und den leeren Fahrstuhlschacht preisgaben. Ohne zu zögern, sprang Cezar auf den nach unten fahrenden Lift. Er landete sanft auf den Füßen und griff augenblicklich nach unten, um die Luke zu öffnen.
    Anna stand teilnahmslos in der Kabine und blickte nicht einmal auf. Der Windstoß hielt Cezar einen Moment lang zurück, als der Aufzug ruckartig anhielt und sie den Lift verließ. Verdammt, er musste sie aufhalten, bevor sie die Straße erreichte! Wenn er es nicht schaffte, würde Viper es tun.
    Cezar sprang

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