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04 - komplett

04 - komplett

Titel: 04 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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ihrer Sehnsucht nach stärkerer Liebkosung näher an ihn heranrückte, von ihrem eigenen Begehren überwältigt.
    Als sie ihm dann ihre Lippen öffnete, erwiderte er ihre Leidenschaft, indem er langsam und lustvoll mit seiner Zunge der ihren begegnete. Wonnevolle Mattigkeit befiel sie, und sie meinte zu zerfließen, während sie zugleich vor unbändiger Lust zu zittern begann. Entgegen aller Vernunft drückte sie sich noch enger an ihn, stöhnte aber enttäuscht auf, als er sich ihr entzog.

    „Oh, Kit!“, protestierte sie.
    „Ich bitte um Verzeihung, Liebste“, antwortete er, ein wenig außer Atem, „aber ich sehe Charlotte und Beth zu uns kommen. Schau, sie sind schon auf dem Rasen.
    Carrick geht ihnen voraus und bringt das Tablett mit dem Vormittagstee!“
    Erschreckt drehte Eleanor sich um, denn sie hatte ganz vergessen, dass Charlotte sich für diesen Morgen angekündigt hatte. Während ihre Erregung langsam verebbte, begann sie bereits zu bereuen, ihre noch junge Freundschaft mit Kit so leichtsinnig aufs Spiel gesetzt zu haben.
    Als ihr Gemahl sich erhob und noch einmal leicht mit den Lippen ihre Wange streifte, durchlief sie jedoch erneut ein wohliger Schauer. „Ich lasse dich jetzt mit deinen Freundinnen allein“, kündigte er an. „Bis bald, mein Herz!“
    Innerlich bebend sah sie ihm nach, wie er mit langen Schritten den Rasen überquerte und unterwegs mit Schwester und Cousine ein paar Begrüßungsworte wechselte. Erst als Carrick den Tee servierte, vermochte sie ihre Blicke von der hochgewachsenen Gestalt ihres Gatten loszureißen.
    „Eleanor!“, rief Beth ihr entgegen. „Wie geht es dir?“ Sie umarmte ihre Schwägerin herzlich. „Was ist dir denn gestern Abend beim Konzert passiert?“, erkundigte sie sich. „Du schienst nicht wohl, was doch nicht nur dem fürchterlichen Gesang der Diva zuzuschreiben war?“
    „Ganz grauenhaft, nicht wahr?“, pflichtete Charlotte ihr bei.
    „Ach, ihr versteht nichts von Kultur!“, beschuldigte Eleanor ihre Besucherinnen mit schelmischer Miene. Nun, da sie wusste, dass Kit die Sängerin nicht verehrte, fiel es ihr leicht, die Situation ins Lächerliche zu ziehen. „Jeder weiß doch, dass La Perla – in mehr als einer Hinsicht – eine der meistgefragten Opernsängerinnen Italiens ist!“
    Sie bemerkte, wie der Butler verlegen hüstelte.
    „Vielen Dank, Carrick“, sagte sie hastig. „Wir kommen soweit allein zurecht und werden Sie rufen, wenn uns etwas fehlt.“
    „Der Ärmste“, bedauerte Beth ihn, während er sich in Richtung Haus entfernte. „Er verliert so leicht die Fassung! Nach meinen vorehelichen Eskapaden sollte er eigentlich etwas abgehärtet sein.“
    „Und den meinen ...“, setzte Eleanor mit Nachdruck hinzu.
    Charlotte legte ihr die Hand auf den Arm. „So erzähle schon, was dir gestern Abend geschah! Warst du krank?“
    „Nun ja ...“ Eleanor zögerte. Es fiel ihr schwer, die Geschichte von den verwechselten Gläsern zu erzählen, wenn auch mehr aus Loyalität ihrer Mutter gegenüber als der eigenen Scham wegen. „Ich trank etwas Ratafia, der mir nicht bekam.“
    „Ekelhaftes Zeug“, kommentierte Beth. „Ich versuchte den Glühwein.“
    „Das kann nicht dein Ernst sein!“, gab Eleanor sich augenzwinkernd schockiert.
    „Oh doch, und er schmeckte abscheulich! In Zukunft werde ich mich an Portwein halten.“
    „Ich trank nichts als Limonade“, flocht Charlotte ein und nippte an ihrem Tee.
    „Aber du bist auch zu artig!“, rief Eleanor, und alle drei lachten.

    „So musste Kit dich also nicht nur nach Hause, sondern auch zu Bett bringen“, stellte Beth süffisant fest, während sie sich ein paar Lachtränchen aus den Augenwinkeln wischte.
    „Um die Wahrheit zu sagen, weiß ich kaum noch etwas!“, bekannte Eleanor verlegen. „Doch sind Kit und ich die besten Freunde; nicht mehr ...“
    „Ich verstehe“, spöttelte Beth. „Und als wir ankamen, gabst du deinem Gatten einen rein freundschaftlichen Abschiedskuss?“
    Eleanor errötete über und über.
    „Ich habe es ja gleich gesagt!“, rief Beth triumphierend aus, die die Verlegenheit ihrer Schwester ganz richtig interpretierte.
    „Nun dringe nicht so in sie, Beth“, kam Charlotte ihrer Schwägerin zu Hilfe. „Du machst die arme Nell ja ganz verlegen! Das geht niemanden an als ihren Gemahl und sie selbst!“
    „Was mich daran erinnert“, beeilte Eleanor sich, das Thema zu wechseln, „dass wir uns überlegen wollten, wie wir der Feindschaft zwischen unseren

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