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04 - komplett

04 - komplett

Titel: 04 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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Ehegatten beikommen können. Heute ist die Abendgesellschaft bei Lady Knighton, und ich bin schon halb entschlossen, fernzubleiben, um weiteres Aufsehen zu vermeiden!“
    „Ich versuchte gleich gestern Abend, Justin zur Vernunft zu bringen“, bemerkte Charlotte, während sie in ihrer Tasse rührte, „doch erwies er sich als unnachgiebig.
    Am Ende habe ich ihm angekündigt, erst wieder mit ihm zu sprechen, wenn er sich einsichtiger zeigt!“
    „Und konntest du schon einen Erfolg verbuchen?“, fragte Beth, die sich interessiert vorbeugte.
    „Bisher lenkte Justin nicht ein“, antwortete Charlotte bekümmert. „Anstatt wie sonst die Zeitung mit mir durchzugehen und anregende Themen mit mir zu besprechen, was ich immer sehr genoss, ließ er mich heute Morgen wissen, er unterhalte sich sehr gut in seinem Club und es sei meine Sache, wenn ich unbedingt schmollen wolle!“
    Ärgerlich schnalzte Beth mit der Zunge.
    „Und was kam bei deinem Gespräch mit Marcus heraus?“, fragte Charlotte und nahm sich ein Stück Kuchen.
    „Beliebst du zu scherzen, Lottie?“, gab Beth ironisch zurück. „Auch ich drohte Marcus letzte Nacht an, nicht mehr mit ihm reden zu wollen, führe er sich weiter so kindisch auf. Darauf sagte er, für das, was er mit mir vorhabe, seien keine Worte nötig ...“
    Vor Lachen verschluckte Charlotte sich an ihrem Tee. „Welch ein Glück, dass Carrick uns bereits verlassen hat, Beth!“, kicherte sie. „Jetzt wäre er komplett schockiert!“
    „Was aber können wir nur tun?“, fragte Beth nun ernster. „Wenn unsere Ehemänner nicht zur Besinnung kommen, müssen wir uns mit ihrem idiotischen Streit noch Monate oder gar Jahre herumschlagen!“
    Ratlos sahen die Freundinnen sich an.
    „Mir kam da eine Idee ...“, bekannte Charlotte, schamhaft errötend.
    „Warum so geheimnisvoll, Lottie?“, fragte Beth. „Nun sag schon ...“

    Sittsam schlug Charlotte die Augen nieder. „Ich dachte, wenn wir ihnen ihre ...
    ehelichen Rechte verweigern, mag das vielleicht schneller dazu führen, dass sie sich fügen.“ Sie blickte auf. „Es war ja nur ein Einfall“, nahm sie sich kleinlaut zurück, da es den beiden anderen vorerst die Sprache verschlug.
    „Lottie“, sagte Beth bewundernd, „dies ist eine Idee, wie sie eigentlich von mir hätte kommen müssen! Oh, was wird Marcus für ein Gesicht machen!“
    „Wann aber beginnen wir mit unserem Streik?“, fragte Charlotte, bevor sie sich eine kandierte Mandel in den Mund steckte.
    „Noch heute“, entschied Beth. „Man muss das Eisen schmieden, solange es heiß ist!“
    Nach der Rückkehr von ‚Whites‘ zeigte Lord Trevithick sich hocherfreut, im Salon seine Gemahlin anzutreffen, die dort, in ein Buch vertieft, auf einem Sofa lag.
    Wohlgefällig betrachtete er ihre schönen Schultern und vollen Brüste und meinte zu wissen, wie sie die Zeit bis zum Dinner genussvoll verbringen konnten ...
    „Guten Abend, meine Liebste“, begrüßte er sie, beugte sich nieder und gab ihr einen langen Kuss. „Wie schön, dir allein zu begegnen!“
    Zwar entzog Beth sich nicht, legte aber auch ihr Buch nicht zur Seite, was ihren Gatten überraschte und ihm einen Stich gab, denn hatte ihre Schwangerschaft auch zu gewissen Veränderungen beim Liebesakt geführt, genoss Beth ihn bisher doch stets mit ganzem Herzen und in aller Sinnenfreude.
    So küsste er jetzt ihren Nacken, fuhr mit den Lippen hinunter zu ihrem spitzengesäumten Dekolleté und streifte dort über ihre zarte Haut. Darauf schlüpfte er mit einer Hand in ihr Mieder, umfasste ihre Brust und schloss vor Wonne die Augen.
    Einen Moment später merkte er, wie Beth sich ihm sanft entwand, und schlug die Augen ungläubig wieder auf. Über seinen Kopf hinweg fuhr sie zu lesen fort.
    Marcus war außer sich. Steif richtete er sich auf und fixierte seine Gattin mit kühlem Blick. „Pardon – langweile ich Sie vielleicht?“, fragte er beleidigt.
    Beth warf ihm einen schuldbewussten Blick zu. „Nein, sicher nicht!“, erklärte sie. „Ich lese nur gerade etwas besonders Aufregendes.“
    Hierauf nahm er das Buch hoch. „Eine Verteidigung der Frauenrechte“, las er den Titel auf dem Buchrücken laut vor. „Aber Beth!“, rief er entgeistert aus.
    „Ja, mein Lieber, was ist denn?“, fragte sie zurück, wobei sie ihre Belustigung nicht völlig zu verbergen vermochte.
    Statt einer Antwort sank Marcus vor dem Sofa auf die Knie, fasste seine Gattin beim Kinn und drückte seine Lippen erneut auf die ihren.

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