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04 - Lebe lieber untot

04 - Lebe lieber untot

Titel: 04 - Lebe lieber untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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nicht irgendein Dämon. Er verströmte Sexappeal (anstelle von grünem Schleim), und Frauen schienen ihm einfach nicht widerstehen zu können.
    Nicht gerade die gewöhnliche Sorte wie in Der Exorzist.
    Dieser Typ war ein wahrhaftiger Inkubus.
    Was bedeutete, dass besagte Fantasien in keinster Weise meine Schuld waren. Ein Inkubus riecht nicht nur förmlich nach S-E-X, er inspiriert ihn.
    Also gut, sagen wir nur mal so, dass ich über ihn nachgedacht hätte. Na und? Es war ja schließlich nicht so, als ob Ty und ich eine richtige Beziehung hätten. Ich hatte ihn jetzt seit einem Monat weder gesehen noch gesprochen. Keine Anrufe. Keine E-Mails. Keine SMS.
    Nicht mal irgendein jämmerlicher Kommentar auf MySpace oder Facebook. Nichts, seit unserem Abschieds-Sexmarathon.
    Ich hatte also absolut keinen Grund, mich wie eine Riesenschlampe zu fühlen, nur weil mein Herz pochte und ich fand, dass Ash ein echt unglaubliches Sixpack hatte. Und Lippen, die zum Küssen waren. Und einen Blick, der verruchte Dinge versprach.
    Ich war niemandem verpflichtet, ich ging nicht mal regelmäßig mit jemandem aus.
    Nein, ich war ein lebenslustiger Vampirsingle, der eine ganz normale Reaktion auf einen Angehörigen des anderen Geschlechts verspürte.
    „Was machst du denn hier?“, fragte mich Ash.
    „Es ist Bingo-Abend.“ Er grinste, und das Blut schoss mir ins Gesicht und auch noch an ein paar andere Orte.
    „Nicht, dass ich hier wäre, weil ich nichts Besseres zu tun hätte, als an einem Donnerstagabend mal ein bisschen Karten zu spielen. Wohl kaum. Ich bin hier, um zu arbeiten.“ Ich seufzte. „Ich brauche unbedingt eine heiße katholische Frau.“
    „Wer nicht?“ Seine Augen glitzerten heiß und strahlend.
    Plötzlich wusste ich nicht mehr, was ich sagen sollte.
    Mein Herz hämmerte, und meine Hormone sangen diesen alten Song von Rick James: „Give it to me Baby“.
    Ich weiß, ich weiß. Rick James ist so was von passe, aber ich konnte gerade nicht klar denken.
    Wenn Sie es genau wissen wollen: Ich dachte überhaupt nicht.
    Komisch, wie das Gehirn in Zeiten extremen Stresses arbeitet. Wie es jegliche Selbstzweifel und vernünftigen Überlegungen einfach ausklammert und dem restlichen Körper schlicht das Signal Tu 's einfach! schickt. Auf einmal schien alles möglich.
    Ein Mann konnte einen zwanzig Meter hohen Baum hochklettern, um einem angreifenden Stier zu entkommen. Eine Frau konnte ein anderthalb Tonnen schweres Auto stemmen, um ihr eingeklemmtes Kind zu retten. Und eine eingefleischte Romantikerin wie ich?
    Ich könnte meine Arme um Ashs Hals schlingen und mich mit ihm um den Verstand vögeln, ohne auch nur den Anflug von schlechtem Gewissen oder einen einzigen, einsamen Gedanken an Ty zu haben.
    Ich könnte. Wenn ich gewollt hätte.

5

    „Wenn du auf der Suche nach einer Frau bist“, hörte ich mich selbst sagen, während mein Körper schrie: Nimm mich! Nimm mich! Nimm mich!, „bin ich dir wirklich gerne bei der Suche behilflich. Sag einfach nur, was du willst: Katholikin, Hare Krishna, gebürtigen Vampir... „
    Ich schwenkte meine Visitenkarte. „Du musst bloß vorbeikommen und ein Profil anlegen, mir kurz deine Kreditkarte überlassen, und Tante Lil erledigt den Rest.“
    „Netter Versuch, aber ich bin durchaus in der Lage, selbst ein Date zu finden.“
    „Ich hasse es, dich darauf hinzuweisen, aber es ist ein wunderschöner Abend in der heißesten Stadt überhaupt, und du bist beim Bingo.“
    „Ich bin auch nicht hier, um Frauen aufzureißen. Ich will jemanden festnehmen.“
    Was erklärte, wieso diese beiden Männer (Ashs leckere Brüder) ein paar Meter weiter mit diesem Schleimbeutel kämpften.
    „Das hast du übrigens gut gemacht“, sagte er.
    Ich zuckte die Achseln. „Du kennst mich. Ich lebe, um den einen oder anderen Hintern zu versohlen.“
    „Ich dachte, du lebst, um zu shoppen.“
    „Aber nur, wenn ich gerade niemanden zu versohlen habe.“ Ich blickte auf meine Hand. Der Schleim war inzwischen zu einer klebrigen Masse getrocknet. „Du hast nicht zufällig ein Kleenex oder ein Feuchttuch bei dir?“
    Er tastete die Taschen seiner ultra-engen Jeans ab. „Tut mir leid. Sag mal, hattest du eigentlich vor, noch länger hier rumzuhängen?“
    „Kann schon sein. Wieso?“ Noch während ich diese Frage stellte, schössen mir zig mögliche Antworten durch den Sinn: Weil ich dachte, wo du schon mal hier bist und ich hier bin, da könnten wir uns doch vielleicht eine Bingokarte teilen. Und

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