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04 - Lebe lieber untot

04 - Lebe lieber untot

Titel: 04 - Lebe lieber untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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bestünde, die über das Physikalische hinausginge. Er ist ein gewandelter Vampir, und ich bin ein gebürtiger Vampir (Wasser und Feuer), und unsere gedankliche Verbindung ist lediglich dadurch entstanden, dass ich von ihm und er von mir getrunken hat. Das hat überhaupt nichts zu bedeuten.
    Ganz gewiss jedenfalls nicht, dass wir füreinander bestimmt oder bis in alle Ewigkeit aneinander gebunden wären oder irgend so ein Quatsch.
    Vergessen Sie's einfach.
    „Wie wäre es mit ein bisschen Gesellschaft?“, fragte ich, darauf bedacht, diesen frustrierenden Gedanken zu verdrängen. „Ich könnte Ihnen dabei helfen, jemanden zu finden, mit dem Sie Ihre Freizeit verbringen. Jemand, der dieselben Dinge wie Sie mag.“ Ich gab ihm die Karte zurück, zusammen mit einem Gedankenbefehl: Sie sollen mich anrufen, denn Emmaline würde nicht wollen, dass Sie einsam sind. Sie würde wollen, dass Sie Spaß haben und aus den Jahren, die Ihnen noch bleiben, das Beste machen. Ganz bestimmt.
    Er schien zu überlegen. „Aber das wäre dann keine richtige Verabredung, oder? Ich suche nämlich keine Romanze oder so was.“
    „Hier geht es nur um etwas Gesellschaft.“
    Er betrachtete die Karte noch einmal. „Sie muss Hühnchen mögen. Und Golf. Und Poker. Ich habe bis jetzt immer nur im Internet gespielt, aber mein Traum ist es, nach Atlantic City zu fahren und die Bank zu sprengen.“
    „Kein Problem.“
    „Und Readers Digest. Ich liebe die Witzseiten -“ Das laute Krächzen des Walkie-Talkies übertönte den Rest seiner Worte. „Earl? Hörst du mich, Kumpel?“
    Er nahm das Gerät und drückte einen Knopf. „Ich bin hier.“
    „Wir brauchen dich auf der Stelle in der Kirche. Und bring den Mopp mit.“
    „Sagen Sie nichts“, sagte ich, als er das Gerät wieder an seinem Gürtel befestigte und meine Karte in die Tasche stopfte. „Sauerei in Reihe neun?“
    „Der Job ist schon hart“, er zuckte die Achseln, „aber irgendwer muss es ja machen.“
    Ich dachte an Dead End Dating, Vinnies ausführliche Liste und die hochwichtige Tatsache, dass ich möglicherweise ganz kurz davorstand, mich von meinem Leben nach dem Tod zu verabschieden. Ich erstarrte. „Da sagen Sie was.“
    Ich nahm mir ein Taxi zurück zum Büro, wo ich auf direktem Weg das Bad mit der dort vorrätigen antibakteriellen Seife aufsuchte. Sauber und barfuß (ich packte die Stiefel weg, bis ich sie zur Reparatur bringen konnte) verbrachte ich die nächsten drei Stunden damit, Profile in die Datenbank einzugeben, Dates für verschiedene Klienten auszumachen und Anrufen meiner Mutter aus dem Weg zu gehen.
    Obwohl mein Leben nach dem Tod bedroht und ich von einem stinkigen Dämon eingeschleimt worden war, wurde es doch noch eine ganz normale Arbeitsnacht.
    Sogar so sehr, dass ich, als ich meinen Computer endlich herunterfuhr und die Lichter ausmachte, komplett aufgehört hatte, mir Sorgen zu machen.
    Alles würde gut werden.
    Carmen würde sich Hals über Kopf in Vinnie und seine Mutter verlieben. Es würde sich herausstellen, dass Remy schwul war, sodass meine Mutter endlich ihre Versuche, uns zu verkuppeln, einstellen würde. Barney's würden meinen Kreditrahmen erweitern. Ty würde wieder auftauchen: mit einem Verlobungsring, der die Größe eines Dritte-Welt-Landes hatte. Brad würde zur Vernunft kommen, Ang sitzen lassen, wieder mit Jen zusammenkommen ... und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
    Hey, alles war doch möglich.
    Ich schloss ab, trat durch die Hintertür auf die schmale Gasse hinter dem Gebäude und schloss meine Augen.
    Kurz konzentriert - und dann begann ich mich schwerelos zu fühlen. Das Flattern von Flügeln hallte in meinen Ohren wider, und einfach so wurde aus der fantastisch gekleideten Partnervermittlerin eine megaheiße, pinkfarbene Fledermaus (ich würde meinen bloßen Füßchen keinesfalls länger als unbedingt nötig den Kontakt mit dem Straßenbelag zumuten).
    Mit dem Taxi lag mein Apartment in einem renovierten Mietshaus ungefähr zehn Minuten weit entfernt auf der östlichen Seite Manhattans. Per blutsaugender Kreatur der Nacht war es nur eine Minute.

    Ich flatterte um das Gebäude herum und landete hinter einem großen grünen Müllcontainer. Der Geruch von Katzenstreu (meine Nachbarin, Mrs. Janske, war Witwe und besaß ungefähr eine Billion Katzen) und alten Zeitungen (der Buchhalter am anderen Ende meines Flurs war nach dem Wall Street Journal süchtig) verätzten mir die Nasenhaare.
    Ich verspürte ein

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