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04 - Lebe lieber untot

04 - Lebe lieber untot

Titel: 04 - Lebe lieber untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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Kribbeln - und das rhythmische Flattern verwandelte sich in das Schlagen meines eigenen Herzens. Die Kälte des Bodens erfasste meine Füße, und meine Zehen zerquetschten irgendetwas Feuchtklebriges zu Mus (ich musste so dermaßen an meiner Landung arbeiten).
    Tapfer ignorierte ich den Drang hinabzusehen und machte mich auf den Weg um das Gebäude herum.
    Nachdem ich die Vordertreppe hinaufgestiegen war, tippte ich den Sicherheitscode ein und schlüpfte hinein.
    Wenn Apartments Geschäfte wären, dann wäre dieses Haus ein Billigladen im verkommensten Teil von Brooklyn. Offensichtlich ein riesiger Abstieg vom Vorzeigeladen Neiman Marcus, beziehungsweise dem Penthouse meiner Eltern an der Park Avenue, wo ich gewohnt hatte, bevor ich den Drang verspürte, meine Unabhängigkeit zu demonstrieren. Aber dennoch das Beste, was ich je getan hatte.
    Meine eigene Wohnung zu haben war großartig. Ich konnte im Stringtanga herumlaufen, mein Abendessen gleich aus der Flasche zu mir nehmen und meine Unterwäsche übers ganze Bad verteilen. Niemand, der mir sagte, um wie viel Uhr ich zu Hause sein sollte oder wie ich mich einzurichten hatte oder welchen eingebildeten gebürtigen Vampir ich bumsen sollte (ja, ja, schon gut, das machte meine Ma zwar immer noch, aber inzwischen tat sie es mit Hilfe nervtötender Handynachrichten und nicht mehr live und in Farbe).
    Trotzdem, fairerweise muss ich sagen, dass das Leben mit meinen Eltern kein vollkommener Albtraum war. Es hatte durchaus ein winzig kleiner Sonnenstrahl den ansonsten bedeckten Himmel durchbrochen.
    Nur ein Wort: Hausangestellte.
    Ich ignorierte das leichte Bedauern, das sich in mir ausbreitete, und stieg die Treppen bis zum fünften Stock hinauf. Ich hatte den Korridor schon zur Hälfte durchquert und pfiff den letzten Song von Fergie vor mich hin, als ich das kleine, in Geschenkpapier eingepackte Päckchen entdeckte, das auf meiner DAS-LEBEN-IST-EINE-STRANDPARTY-Türmatte auf mich wartete.
    Mein Herz setzte aus, ich erstarrte. Mein Blick wurde von dieser Schachtel im typischen Tiffany-Blau geradezu magisch angezogen.

6

    Ty.
    Das war der erste Gedanke, der mir in den Sinn kam.
    Schon gut, schon gut. Mein allererster Gedanke war: „Heilige Scheiße!“ Aber Ty kam gleich dahinter.
    Diese Idee war natürlich absolut lächerlich. An so was war nicht im Traum zu denken. Ich war ein ultraheißer, gebürtiger Vamp. Jessica Simpson und Carmen Electra und Jenna Jameson alle zusammen in einer Person. Es ging hier um sexy, verführerisch, unwiderstehlich.
    Ich dachte an all die Taxifahrer, Zeitungsverkäufer und Starbucks-Angestellten, die ich im Laufe der Jahre angelächelt hatte.
    Und dann dachte ich an das Durchschnittsgehalt eines Taxifahrers/Zeitungsverkäufers/Starbucks-Angestellten.
    Okay, also vielleicht war Ty nicht ganz außerhalb des Reichs der Möglichkeiten. Verbrecher einzufangen war ja ein gefährlicher Job. Dafür bekam man sicher mega viel Kohle.
    Mein Herz fing wieder an zu schlagen, diesmal allerdings im Eiltempo, als ich mich hinkniete und die Schachtel aufhob, die auf meiner verblassten Palme stand.
    Die Aufregung fuhr mit eiskalten Fingern mein Rückgrat hoch und runter. Dazu kam ein Gefühl reinster Freude. Ich stand eindeutig kurz davor, dem Wahnsinn zu verfallen. Es war ja nicht so, als ob es der Augenblick wäre. Der richtige Kerl. Der richtige Zeitpunkt. Der Beginn vom Rest meines Lebens nach dem Tode als Vampir in einer festen Bindung.
    Sicher, ich hatte diese Beziehungen, die nirgendwohin führten, längst aufgegeben, weil ich bereit war, eine Familie zu gründen, aber nicht mit Ty. Wir waren einfach nicht die Richtigen füreinander. Ich wusste es. Er wusste es. Darum hatten wir nach unserem monumentalen, fantabulösen Sex und einer kristallklaren Verbindung, die nicht mal die Telekom vermurksen konnte, ja auch die Notbremse gezogen. Weil es nirgendwo hinführte.
    Außer vielleicht ins Guinness-Buch der Rekorde für die meisten Orgasmen innerhalb eines Zeitraums von vierundzwanzig Stunden. Fantabulösen Orgasmen. Von der Art, bei denen es einem die Zehennägel aufrollt und deine Haut prickelt und deine Knie ganz weich werden und ...oh Baby.
    Meine Wangen wurden ganz heiß (zusammen mit ein paar anderen Körperregionen), und ich schüttelte innerlich den Kopf. Wir hatten keine gemeinsame Zukunft.
    Gewandelt.
    Gebürtig.
    Comprende?
    Was auch immer in dieser Schachtel auf mich wartete - selbst wenn es sich um diesen Brillantring mit den beiden

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