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04 - Lebe lieber untot

04 - Lebe lieber untot

Titel: 04 - Lebe lieber untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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versuchte die Art, wie sich sein Blick an meinem Mund festsaugte, zu ignorieren. „Es tut mir schrecklich leid, aber ich musste mich um ein Dating-Problem kümmern, bei dem es wirklich um Leben und Tod ging. Das verstehst du doch sicher. Du musst dich doch bestimmt ständig mit irgendwelchen Notfällen rumschlagen.“
    Er nickte. „Klar, es gibt immer irgendwelche Drogendeals, die schiefgehen, oder Raubüberfälle, die ein schlimmes Ende nehmen, und ab und zu braucht ein Officer auch mal einen Rat, ob er beim ersten Date gleich küssen soll oder nicht.“
    „Sehr witzig.“
    „Genau genommen“, er grinste, „hatte ich eher mit ‚charmant' oder .unwiderstehlich' gerechnet.“
    „Charmant bist du, das muss ich zugeben, aber an dem unwiderstehlich musst du noch arbeiten.“
    Er starrte mich an, ich starrte ihn an und die Anspannung zwischen uns nahm zu.
    „Also“, sagte er schließlich. „Wie ist es? Hast du Lust auf einen Drink oder so?“
    Ich zitterte am ganzen Leib. Junge, Junge, und ob ich Lust hatte. „Ich kann nicht“, stieß ich hervor. So attraktiv ich ihn auch fand, was die körperliche Seite betraf, so gab es doch irgendetwas, das mich davon abhielt, mir die Klamotten vom Leib zu reißen und Remy auf der Stelle anzumachen.
    Etwas beziehungsweise jemanden.
    „Ich bin schrecklich beschäftigt“, fuhr ich hastig fort.
    „Furchtbar überlastet.“
    Das Klingeln des Telefons unterstrich meine Aussage, und ich zuckte mit den Achseln, als wollte ich ausdrücken: Hab ich's dir nicht gesagt?
    „Dead End Dating - Ihr trauriges Liebesleben sichert unser Auskommen.“ Gewiss nicht ganz so eingängig wie „Mit Sicherheit ein guter Partner“, aber zumindest gab ich mir Mühe.
    „Wie ich hörte, wurde ein gewisser gebürtiger Vampir in einem gewissen Club am Times Square gesichtet, wo Gerüchten zufolge ein gewisser Dämon rumhängen soll.“ Tys tiefe Stimme drang an mein Ohr. Mit einem Mal vergaß ich, dass Remy Tremaine überhaupt existierte.
    Mein Herz schlug zweimal schnell hintereinander, das Blut bewegte sich lautstark durch meine Adern. Meine Beine zitterten, und tief in meinem Bauch breitete sich ein warmes Gefühl aus.
    „Ahm.“ Ich rutschte auf meinem Stuhl herum und versuchte eine bequeme Position zu finden. „Ist das so?“
    „Du weißt wohl nicht zufällig, über welchen gebürtigen Vampir ich spreche, oder?“
    „Lass mich mal sehen . . ein gebürtiger Vampir? Times Square? Lesbischer Nachtclub? Nee, ich fürchte, dazu fällt mir leider so gar nichts ein.“
    „Ich habe nichts von einem Lesben-Club gesagt.“
    Oh, oh. „Ich hab einfach geraten... „
    „Du lügst. Verdammt noch mal, Lil. Welchen Teil von ,Halt dich da raus!' verstehst du nicht?“
    Ein Räuspern lenkte mich ab, und ich sah zu Remy hinüber. Er hob fragend eine Augenbraue, und ich murmelte: „Könntest du bitte mal eine Sekunde dranbleiben?“ Noch bevor Ty nein, verdammt noch mal grummeln konnte, hielt ich die Hand über den Hörer.
    „Können wir es auf ein andermal verschieben?“, fragte ich Mr. Groß, blond und perfekt.
    „Morgen Abend?“
    Ich dachte an Evie, die in meinem Schlafzimmer schwebte. „Wie wär's mit nächster Woche? Oder der Woche drauf?“ Ich hielt das Telefon hoch. „Zu dieser Jahreszeit hab ich schrecklich viel zu tun, aber ich bin mir sicher, dass sich die Lage bald wieder beruhigt.“
    Er nickte und stand auf. „Dann ruf ich dich an.“ „Ich kann's kaum erwarten.“
    „Was kannst du kaum erwarten?“ Tys Stimme drang aus dem Telefonhörer in meiner Hand.
    „Gar nichts.“ Ich sah Remy noch hinterher. Dann klingelte die Glocke über der Eingangstür, und meine Nerven entspannten sich für eine Nanosekunde.
    „Mit wem hast du gerade geredet?“
    „Einem Klienten.“
    „Seit wann ist denn Remy Tremaine einer deiner Klienten?“ „Woher willst du denn wissen, dass ich mit Remy gesprochen habe?“
    „Weil ich auf der Straße gegenüber stehe und gesehen habe, wie er dein Büro gerade verlassen hat.“
    „Du spionierst mir hinterher?“ Kaum hatte diese Frage meine Lippen verlassen, als ich auch schon an der Vordertür angekommen war. Ich starrte den Vampir, der lässig gegen das gegenüberliegende Gebäude lehnte, durch die Glasscheibe hindurch an.
    Er bestand aus nichts als Ecken und Kanten, schlank, aber kräftig gebaut. Sein Gesicht wurde zum Teil vom Rand seines schwarzen Stetson verdeckt. Er trug schwarze Jeans und eine schwarze Lederweste und sonst nichts. Sein muskulöser

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