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04 - Lebe lieber untot

04 - Lebe lieber untot

Titel: 04 - Lebe lieber untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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kann mich richtig mit ihr unterhalten.“
    Seit wann war es meinem Bruder denn wichtig, sich mit einer Frau zu unterhalten? Oder irgendeinem gebürtigen männlichen Vampyr?
    „Ach, das hast du also während der letzten Jagd mit deiner Internet-Tussi getrieben. Und ich hab dich immer eher für einen Stöhner als einen Redner gehalten.“
    „Sehr lustig.“ Seine Stimme wurde sanfter. „Sie war nur eine Ablenkung.“
    „Damit du nicht an Viola denken musst?“
    „Damit Mom und Dad nicht an Viola denken. Wir wollen noch nicht, dass sie erfahren, was los ist.“
    „Noch nicht? Willst du mir damit sagen, dass ihr beide -
    „Vergiss es, okay?“, unterbrach er mich. „Es ist nichts als Sex.“
    Und Gespräche. Und Sex plus Reden gleich schwerwiegende Angelegenheit. Das wollte ich eigentlich sagen, aber Max' plötzliche Stille - als ob es ihm immer noch nicht in den Kopf wollte, dass er sich tatsächlich in eine Frau verlieben konnte - hielt mich davon ab, ihn zu nerven.
    Was soll ich sagen? Ich steh einfach auf Liebe.
    „Also, was ist jetzt?“, drängte ich und lenkte das Gespräch wieder auf meine Probleme. „Kannst du mich jetzt mit einem Exorzisten zusammenbringen?
    Vorzugsweise mit einem, der auch gleich den Reinigungsservice für hinterher anbietet. Meine Wohnung ist das reinste Chaos.“
    „Du hast doch wirklich einen Knall.“
    Was denn? Man kann's doch wenigstens versuchen.
    „Dann vergiss den Reinigungsservice halt. Hauptsache, du findest jemanden für mich. Irgendjemanden.“
    „Ich schätze, ich könnte Terry mal anrufen und hören, ob sie irgendwelche Verbindungen zur Kirche hat.
    Vielleicht könnte es der Freund eines Freundes eines Freundes sein. Aber das kann sicher ein Weilchen dauern. Vielleicht sogar ein paar Tage.“
    „Ich brauche aber unbedingt jemanden, und zwar schneller als in ein paar Tagen.“
    „Wie schnell?“
    „In ein paar Stunden.“ Er stieß einige Flüche aus, die illustrierten, wie unmöglich das sein würde und dass ich sogar noch durchgeknallter wäre, als er gedacht hätte, und dass ich bei der Geburt offensichtlich mit seiner echten Schwester verwechselt worden war.
    „Aber wenn du dazu nicht in der Lage bist“, unterbrach ich ihn gerade, als er zu einer besonders lebhaften Beschreibung ansetzte, wieso ich das Ergebnis eines extrem abartigen wissenschaftlichen Experiments sein musste, das vollkommen schiefgegangen war, „dann versteh ich das natürlich. Ich weiß, das ist wirklich viel verlangt. Wie komme ich auch dazu, von dir zu verlangen, dass du für so ziemlich den ganzen Rest deiner Existenz unsere Eltern belügen und die Tatsache verschweigen sollst, dass ich eine verbotene Affäre mit Dads Erzfeind ... Nein, Augenblick mal. Du bist doch derjenige, der mich bittet, für den Rest meiner Existenz zu lügen. Alles, worum ich dich bitte, ist dagegen ein jämmerlicher kleiner Exorzist.“
    „Wenn du nicht meine Schwester wärst, würde ich dich in so kleine Fetzen zerreißen, dass dich deine eigene Mutter nicht wiedererkennt.“
    Versprechungen, immer wieder nur Versprechungen.
    „Zwei Stunden.“ Meine Stimme nahm einen flehentlichen Unterton an. „Bitte, Max, ich brauch wirklich deine Hilfe.“
    „Gib mir drei“, murmelte er schließlich, und damit beendete er das Gespräch.
    Meine Neugier (und mein Überlebensinstinkt) gewannen schließlich die Überhand, und ich tippte Vinnies Nummer ein.
    „Yo. Hier ist Vinnie. Hinterlasst eine Nachricht.“ Piiiep.
    „Hi, Vinnie! Hier ist Lil. Lil Marchette. Der Vampir, der alles in seiner Macht Stehende tut, um Ihre Dating-Erfahrung so fruchtbar und zufriedenstellend wie möglich zu machen. Der Vampir, der ebenfalls alles in seiner Macht Stehende tut, um Ihre Mutter zufriedenzustellen. Da wir gerade von Müttern sprechen: Haben Sie Carmen irgendwelche Bilder von Mama Balducci gezeigt? Haben Sie ihr von der Geburtstagsparty erzählt? Und von der bevorstehenden Hochzeit und den acht möglichen Kindern? Rufen Sie mich an.“
    Ich schaltete das Telefon aus und verbrachte die nächsten dreißig Sekunden damit, mich zu fragen, ob meine Fangzähne am Ende bei eBay landen mochten.
    Vielleicht.
    Höchstwahrscheinlich.
    Mir drehte sich der Magen um, die Brust schnürte sich mir zusammen, und ich versetzte mir eine dicke, fette, mentale Ohrfeige.
    Sicher, Vinnie war nicht perfekt, aber er hatte immerhin einige Fortschritte gemacht. Er hatte tatsächlich sämtliche Leichenteile aus seinem Kofferraum geräumt und ihn sauber

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