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04 - Lebe lieber untot

04 - Lebe lieber untot

Titel: 04 - Lebe lieber untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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und ging ins Badezimmer. Mein Kopf brummte, und ich fühlte mich, als ob mir jemand einen Pflock mitten zwischen die Augen getrieben hätte. Also gönnte ich mir eine kochend heiße Dusche und ließ das Wasser meine Sorgen wegspülen. Die Kopfschmerzen klangen ab, und meine Panik ließ nach. Leider warteten besagte Sorgen auf der anderen Seite des Duschvorhangs immer noch auf mich.
    Bis auf die Sachen, in denen ich geschlafen hatte, und ein paar ruinierte Teile war ich vollständig klamottenlos.
    Dieser Gedanke fachte den Schmerz zwischen meinen Augen gleich wieder an, während ich mich schminkte und mir die Haare glättete. Ich trug eine Extraschicht Mascara auf, damit ich mich besser fühlte, und verwöhnte meine Lippen mit meinem Lieblings-MAC-Lipgloss Juicy Cherry. So. Mir ging's gleich viel besser. Zumindest etwas Gutes hatte ich vor mir, rief ich mir ins Gedächtnis, als ich die Klamotten wieder anzog, in denen ich geschlafen hatte. Ich konnte au naturel shoppen gehen. Shopping.
    Das Wort allein war wie ein helles Licht, das am Ende einer stinkenden Gasse auf mich wartete, während ich mich mühsam darauf zuschleppte. Eine halbe Stunde durchforstete ich eine meiner Lieblingsboutiquen.
    Eine Viertelstunde danach hatte ich zwei perfekte Outfits gefunden, inklusive Schuhe und Accessoires, und begann zu glauben, dass am Ende doch noch alles gut werden würde.
    Ich verließ den Laden in dem favorisierten der beiden Outfits, einem weißen, schulterfreien Folklorekleid mit edlen, silberfarbenen Stiletto-Riemchenschuhen von Jimmy Choo, und machte mich auf den Weg zur Arbeit.
    Dort warteten achtundneunzig Nachrichten auf mich, zusammen mit einem Stapel Post und einer verärgerten Klientin, die heute Morgen einen Termin gehabt hatte.
    Oh Mann, ich vermisste Evie.
    Dann verbrachte ich eine Viertelstunde damit, die Klientin zu beruhigen, und versprach ihr zum Ausgleich für dieses Versehen ein kostenloses Date. Danach warf ich einen kurzen Blick auf die Post und schaffte es, ganze vier Nachrichten abzuhören (alle von meiner Mutter), bevor ich schließlich kapitulierte. Ich war viel zu gestresst und nervös, und diese Sekretärinnenarbeit war wirklich anstrengend.
    Also ließ ich einfach alles stehen und liegen und tippte Vinnies Telefonnummer.
    „Und?“, erkundigte ich mich sofort, als er abgehoben hatte. „Wie war's?“
    „Nicht so gut.“
    „Sie mochte Sie immer noch nicht.“
    „Oh, sie mochte mich schon. Sie liebte mich. Bat mich sogar, meine Brust sehen zu dürfen, als ich ihr erzählte, dass ich 'ne Haarentfernung gehabt hatte. Das ging aber leider nicht, weil meine Haut immer noch ziemlich gereizt ist und ich mir keine Infektion einfangen wollte.
    Aber ich hab ihr die Tür aufgehalten, wie Sie's gesagt haben, und hab den Kellner angelächelt, obwohl er mit meinem Wasser rumgekleckert hat und mich mit seinem verdammten Tablett fast geköpft hätte.“
    „Ich bin sicher, das war nur ein Missgeschick.“
    „Das hat Carmen auch gesagt.“
    „Und was haben Sie gesagt?“
    „Ich sagte, sie hätte vermutlich recht, und hab dem Kerl trotzdem Trinkgeld gegeben.“
    „Braver Junge. Nur ein richtiger Mann ist imstande, auch die andere Wange hinzuhalten.“
    „Machen Sie Witze? Ich hab mich wie ein vollkommener Waschlappen gefühlt. Das war das schrecklichste Date meines Lebens. Sogar noch schlimmer als damals, als ich diese rothaarigen Zwillinge aufgerissen hatte, Heather und Leather. Zumindest dachte ich erst, es wären Zwillinge. Wie sich dann aber rausstellte, waren es Mann und Frau, die noch einen dritten Mann für ihre kleine Verkleidungsparty suchten. Wenn ich auch nichts gegen einen anständigen String habe, also, bei einem Latexbeutel für meine Eier ist bei mir Schluss.“
    „Das wollte ich gar nicht so ausführlich wissen, Vinnie.
    Wenn Sie mir jetzt erzählen, dass Carm von Ihnen verlangt hat, einen Latexbeutel um besagte Körperteile zu tragen, werfe ich mich auf meinen Brieföffner.“
    „Das Einzige, was sie von mir verlangt hat, war, noch mal mit ihr auszugehen.“
    „Cool.“
    „Jau.“
    „Sie muss Sie wirklich mögen.“
    „Meine Mama auch. Wie sich rausgestellt hat, kennt ihre Mutter doch tatsächlich meine Mutter. Die arbeiten beide jeden Samstagmorgen ehrenamtlich am Backstand. Carmen hat meine Mutter sogar schon zweimal getroffen und findet sie toll. Wer hätte gedacht, dass Jersey praktisch ein Dorf ist?“
    In meiner Fantasie reckte ich die Hand triumphierend in die Luft.
    „Dann sind

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