04 - Lebe lieber untot
gemacht. Keine Knochen, die vom Rückspiegel herabbaumelten. Keinen Oberschenkelknochen anstelle des Schaltknüppels.
Keine Abschussliste auf dem Armaturenbrett. Das musste doch etwas zählen.
Und wenn nicht, na ja, dann würde ich mir zumindest nicht den Kopf über einen headbangenden Dämon in meinem Schlafzimmer zerbrechen müssen. Wenn mir Vinnie tatsächlich einen Pflock durchs Herz jagte, musste ich mir um meine eigene Seele Sorgen machen.
So viel zu meinem Vorsatz, ab sofort positiver zu denken.
Ich zwang diese ganze Negativität beiseite und verbrachte die nächsten fünf Minuten damit, meine Handy-Nachrichten abzuhören.
Nina Eins hatte angerufen, um mir mitzuteilen, dass Rob ihr völlig freie Hand gab und seine goldene Visa-Karte überlassen hatte, um seine Wohnung in Jersey umzugestalten. Er war nun offiziell der süßeste, liebste, männlichste gebürtige Vampir, der je die Erde terrorisiert hatte. Wenn man bedachte, dass Nina ihn nun schon fast ihr ganzes Leben lang kannte und das vorher nie bemerkt hatte . .
Hey, ich kannte ihn sogar noch länger und hielt ihn immer noch für einen Idiot.
Meine Mutter hatte nicht ein-, sondern dreimal angerufen.
„Ich habe meine Tochter nicht dazu erzogen, sich dermaßen unhöflich aufzuführen. Wie konntest du Remy das nur antun!“ Klick.
„Möchtest du wirklich den Rest deines Lebens nach dem Tode allein verbringen?“ Klick.
„Vielleicht sollte ich das mit den Enkelkindern einfach vergessen und mir einen Hund zulegen.“ Klick.
So viel Glück müsste ich mal haben.
Ich löschte die Nachrichten und hinterließ auf Mias Voicemail ein kurzes „Hey, wie ist die Verabredung gelaufen?“.
Nach zwei Gläsern Blut und einer Pille gegen Sodbrennen (die Sorge wegen eBay, Evie, dann ma mère ... ich stand so kurz davor zu kotzen) ging ich nach unten, um Killer abzuholen.
Er war begeistert, mich zu sehen. Wie immer.
Was hast du eigentlich vor? Mich verhungern zu lassen? Ich hab nicht das kleinste bisschen zu fressen bekommen, seit du mich hier abgeliefert hast. Ich habe die letzten zehn Stunden mit zwei Schnauzern, einem Shi Tzu und drei hochnäsigen französischen Pudeln verbracht. Solange deren Riesenärsche mir die Sicht versperren, hab ich keine Chance, den Futternapf auch nur zu Gesicht zu bekommen, geschweige denn einen Happen abzukriegen.
„Ich freu mich auch, dich zu sehen“, sagte ich auf dem Weg zurück in meine Wohnung. „Ich habe deine umgängliche Persönlichkeit vermisst.“
Leck mich.
Ich ließ meine Fangzähne aufblitzen, seine Augen weiteten sich. „Führ mich nicht in Versuchung.“
Er schnaubte. Meine Güte, jetzt stell dich doch nicht so an.
Das war doch nur ein Witz. Jetzt schau doch mal ein bisschen fröhlich.
Ich versuchte es.
Wirklich.
Ich fütterte Killer und räumte die Überreste meiner Garderobe weg, und dann rief ich sogar Nina Eins an, um ihr zu sagen, wie glücklich ich war, dass Rob und sie sich endlich gefunden hatten. Aber ganz gleich, wie sehr ich auch versuchte, mich abzulenken und zu entspannen, ich konnte einfach nicht aufhören, über Evie und den Exorzismus nachzudenken - und über die Tatsache, dass Max mich immer noch nicht zurückgerufen hatte.
Oder die Möglichkeit, dass er vielleicht, aber nur vielleicht, gar nicht anrufen würde.
22
Ich setzte gerade an, Salz von Tys Brustwarzen abzulecken, als die Pussycat Dolls zu singen anfingen.
Hey. Augenblick mal.
Auf diesem besonderen Stück einsamen Strandes gab es doch gar keine Pussycat Dolls. Nur Palmen und jede Menge Sand und einen Oben-ohne-Barkeeper namens Raoul, der ab und zu erschien, um mir eine neue Margarita zu bringen oder anzubieten, mir den Rücken mit Kokosnussöl einzureiben. Da zur selben Zeit auch Ty aufgetaucht war, hatte ich allerdings ihm den Job gegeben, und Raoul hatte sich in weiß schimmernden Sand verwandelt.
Ich hielt inne, den Geschmack von Salz auf meiner Zunge und Tys kräftigen Körper glatt und massiv unter mir, und blickte mich um. Der Sandstrand erstreckte sich meilenweit. Die Palmen wiegten sich im Wind. Das Wasser schlug leise plätschernd ans Ufer. Nein, eindeutig keine Pussycat Dolls.
Ich ließ den Kopf wieder sinken und leckte an diesem köstlichen männlichen Nippel, der unter der Berührung meiner Zunge hart wurde. Ty stöhnte, meine eigenen Brustwarzen pulsierten und -
„... loosenup my htittons, bayheee ...“
Der Song plärrte und zerschlug meine sonnengetränkte Fantasie. Ty löste sich auf, genauso wie
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